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GAMMA-RAY-BURSTS
Drei Sonde finden den nächstgelegenen Ausbruch
von Stefan Deiters
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19. Dezember 2001

Gleich drei Raumsonden arbeiteten unlängst zusammen, um den Ursprung eines mysteriösen Gammastrahlen-Ausbruchs oder auch Gamma-Ray-Bursts festzustellen: die Sonnensonde Ulysses, die Marssonde 2001 Mars Odyssey und der Satellit BeppoSAX. Durch die Daten der drei Sonden konnte das optische Gegenstück des Bursts beobachtet werden - er ist näher an der Erde als jeder andere Ausbruch seiner Art.

GRB
Das optische Gegenstück des Gamma-Ray-Bursts, den Ulysses, BeppoSAX und Mars Odyssey gemeinsam entdeckten. Foto: M. Brown, R. Schommer, K. Olsen, B. Jannuzi, A. Dey (NOAO), A. Fruchter, J. Rhoads (STSci) AURA/NSF

Gamma-Ray-Bursts gehören zu jenen geheimnisumwitterten Ereignissen im Universum, deren Ursprung man bis heute nicht klären konnte. Sie wurde bereits in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts entdeckt, aber erst 1997 gelang es erstmals einen optisches Gegenstück zu einem Gammastrahlenausbruch aufzuspüren. Das Hauptproblem dabei ist, dass die Ausbrüche sehr kurz sind und man daher sehr schnell reagieren muss, um optische Teleskope auf die jeweilige Himmelsregion auszurichten. Inzwischen ist ein richtiges Alarmierungs-Netzwerk entstanden, was dies ermöglichen soll.

Auch die Sonnensonde Ulysses gehört zu diesem Netzwerk zum Aufspüren von Gammastrahlen-Ausbrüchen. Seit dem Start der Sonde im Jahr 1990 wurden Tausende von Gamma-Ray-Bursts entdeckt, ein optisches Gegenstück wurde allerdings nur bei rund 30 Ausbrüchen aufgespürt. Inzwischen glauben Astronomen, dass Gamma-Ray-Bursts recht häufige Ereignisse sind, die ungefähr jede Minute irgendwo am Himmel zu beobachten sind. Ihr Ursprung dürfte wohl in einer der energiereichsten Ereignisse im Universum liegen. So könnten zumindest einige ihre Ursache im Kollaps eines schnell rotierenden Riesensterns zu einem Schwarzen Loch haben.

Am 21. November hat Ulysses nun erneut einen Gammastrahlen-Ausbruch registriert, dessen optisches Gegenstück vom Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte in Chile aufgespürt wurde. Es stellte sich heraus, dass der Gamma-Ray-Burst aus einer Entfernung von 4 Milliarden Lichtjahren stammt und damit der dichteste ist, der bislang entdeckt wurde. Interessanterweise zählt er trotzdem nicht zu den stärksten Ausbrüchen. Die jüngste Entdeckung gelang, weil auch noch zwei andere Raumsonden Daten liefern konnten: die Marssonde 2001 Mars Odyssey und der Satellit BeppoSAX, der um die Erde kreist. Durch die relativ große Entfernung der drei Sonde konnte die Forscher die Position des Gammastrahlenausbruchs recht gut bestimmen.

"An diesem Ergebnis ist interessant, dass ein schwacher Burst sehr nahe sein kann und auch ein starker Ausbruch recht weit entfernt", erläutert Kevin Hurley von der Universität im kalifornischen Berkeley. "Das bedeutet, dass wir eventuell eine gebündelte Strahlung beobachten. Wenn wir gerade im Strahlenbündel liegen, wird der Ausbruch stark erscheinen, ganz egal wie weit er von uns entfernt ist."

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