Schon einmal vor fünf Monaten hatte es ein Problem mit der Kamera an
Bord der Sonde gegeben, aber in der Zeit zwischen dem 28. Dezember
und dem 1. Januar signalisierte das Instrument gleich drei Mal, dass etwas
nicht in Ordnung ist. Jedes Mal jedoch konnte die Kamera entweder
selbständig zur normalen Arbeit zurückkehren oder tat dies nach
entsprechenden Kommandos von der Erde.
"Wir konnten die Kamera reaktivieren, indem wir sie aus- und
wieder anschalteten", erläutert Dr. Eilene Theiling vom NASA Jet
Propulsion Laboratory in Pasadena die Vorgehensweise. "Die
Tatsache, dass die Kamera den Fehler selbst beheben kann ist schon etwas
merkwürdig, könnte aber interessante Hinweise darauf liefern, was schief
läuft." Das Team vermutet als Ursache die intensive Strahlung, der Galileo
während der über fünfjährigen Mission ausgesetzt war. Ursprünglich
war die Mission nur auf zwei Jahre ausgelegt gewesen und auch die
Strahlungsresistenz der Geräte auf diese Dauer berechnet worden.
Eine erste stichprobenartige Durchsicht der Daten vom Jahresende zeigt,
dass vermutlich über die Hälfte der insgesamt entstanden 120 Bilder in
Ordnung sein dürften - einschließlich der Aufnahmen, die vom Jupitermond
Ganymed während einer Finsternis gemacht wurden. Die komplette
Übertragung der Bilder wird Ende des Monats abgeschlossen sein. Galileo
nächstes Ziel ist der Mond Callisto, an dem die Sonde am 25. Mai
vorüberfliegen soll.