"Seit vielen Jahren rätseln Astronomen über diese Objekte",
erzählt Adam Frank, Professor für Physik und Astronomie an der
Universität von Rochester. "Da gibt es diese
Vielfalt an Formen und wir wussten bislang nicht, wie sie entstanden
sind." Doch dies könnte sich nun geändert haben: Die Forscher
entwickelten nämlich ein detailliertes Modell, das die Endphase im Leben
eines Sterns beschreibt. Und unter der durch Beobachtungen begründeten Annahme, dass in den letzten Jahren
des nuklearen Lebens sich die äußere Hülle und das Innere eines Stern
entkoppeln und sich mit verschiedenen Geschwindigkeiten drehen, ergaben
die Modelle, dass sich die Magnetfelder der beiden Komponenten verstärken
und ineinander verschlingen. Material, das von dem sterbenden Stern ins
All geschleudert wird, folgt im wesentlichen diesen verbogenen
Magnetlinien und bilden so die majestätischen Konturen eines
planetarische Nebels.
Die Idee, dass Magnetfelder für die Form von planetarischen Nebeln
verantwortlich sind, ist nicht neu. Doch bisher betrachtete man immer nur
die äußere Hülle des Sterns und vernachlässigte die Wirkung des Kerns.
Die äußere Hülle aber kann allein keine ausreichend starken
Magnetfelder erzeugen, um die Struktur der Nebel zu erklären. So ist das
Ergebnis der Arbeit auch der Tatsache zu verdanken, dass hier zwei
Forschergruppen zusammenarbeiteten, die sich zum einen mit Sternen und
ihren Magnetfeldern und zum anderen mit der Entstehung von planetarischen
Nebels auskannten. Keiner der Gruppen alleine, so die
Wissenschaftler, wäre zu diesen Resultaten gekommen.
Das neue Modell wird noch durch einen weitere Beobachtung bestärkt:
Der Rest des sterbenden Sterns im Zentrum, ein Weißer Zwerg, scheint sich
im allgemeinen viel langsamer zu drehen, als dies die Wissenschaftler
vermutet hatten. Auch hierfür könnte das neue Modell eine Erklärung
liefern: Der rotierende Stern im Zentrum wird durch eine Art
"Magnetbremse" verlangsamt, da sich die Magnetfelder immer
stärker verwinden. Schließlich werden Teile der Oberfläche des Weißen
Zwerges entlang der Magnetlinien ins All hinausgeschleudert was die
Drehung des Sterns - wie bei einem sich drehenden Eisläufer, der die Arme
ausbreitet - weiter reduziert.