Im September stoppte die NASA wegen explosionsartig gestiegener
Kosten die Arbeiten für den Pluto-Kuiper Express, der den
äußersten Planeten des Sonnensystems und den Kuiper-Gürtel erforschen
sollte. Zum Pluto will die NASA aber trotzdem - spätestens bis zum Jahr
2015. Die Behörde sucht nun nach günstigen und wissenschaftlich
ertragreichen Vorschlägen für eine Pluto-Mission.

Rettet
Konkurrenz den Pluto-Kuiper Express? Darstellung: JPL |
"Konkurrenz hat bei anderen NASA-Programmen sehr gut funktioniert.
Ich hoffe, dass wir durch diesen Ansatz eine Menge guter und kreativer
Ideen erhalten, auch von Wissenschaftlern und Organisationen, die bislang
nicht in der Lage waren, sich an der Erforschung des äußeren
Sonnensystems zu beteiligen", sagte Dr. Ed Weiler vom
NASA-Hauptquartier zur neuen Vorgehensweise. "Eine ganze Reihe von
Organisationen außerhalb der NASA haben in den letzten Jahren Erfahrungen
mit Planetenmissionen gesammelt und viele Wissenschaftler haben daher
immer wieder verlangt, dass wir unser Forschungsprogramm für die
äußeren
Planeten für konkurrierende Vorschläge öffnen."
Wegen immer weiter steigender Kosten wurden im September die Arbeiten
am Pluto-Kuiper Express am Jet Propulsion Laboratory
gestoppt (astronews.com berichtete). Jetzt hat die NASA die Mission ausgeschrieben, die das
Pluto-Charon-System und den Kuiper-Gürtel erkunden soll. Zur Entwicklung
gehören sowohl Pläne für den Start, die Raumsonde selbst sowie die
wissenschaftlichen Instrumente an Bord. Bis zum 19. März 2001 müssen die
Vorschläge bei der NASA eingegangen sein. Zwei oder drei Pläne sollen
dann ausgewählt und gründlicher geprüft werden. Der Gewinner der
Ausschreibung soll dann im August 2001 feststehen.
Wann der Start der Mission zu erfolgen hat, will die NASA in der
Ausschreibung nicht festlegen, jedoch soll der Pluto bis 2015 erreicht
werden. Ein Grund für diese Festlegung dürfte sein, dass manche
Astronomen befürchten, dass - da sich der Planet mehr und mehr von der
Sonne entfernt - die dünne Atmosphäre einfrieren könnte und somit
wichtige Daten einfach nicht mehr messbar wären.
Durch dieses Ausschreibungsverfahren hofft die NASA, die Mission zum
Pluto mit neuen Ideen, schneller und kostengünstiger durchführen zu
können. Von der Ausschreibung nicht betroffen ist die Europa Orbiter-Mission,
die herausfinden soll, ob es auf dem Jupitermond tatsächlich einen
verborgenen Ozean gibt. Diese Mission soll auch weiter am Jet
Propulsion Laboratory entwickelt werden.