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PLANETARISCHE NEBEL
Neues vom faulen Ei
von Stefan Deiters
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20. Oktober 1999

Astronomen beobachteten mit Hilfe des Hubble Weltraumteleskops, wie ein Stern gerade sein Leben aushaucht und von einem Roten Riesen zu einem planetarischen Nebel wird. Diese Phase des Sternenlebens ist extrem kurz und daher nur selten zu beobachten. Sie ist jedoch recht interessant, da auch unsere Sonne einmal so enden wird.

OH231.8+4.2
Hubble-NICMOS-Aufnahmen von OH231.8+4.2 Fotos: NASA, ESA, William B. Latter, John B. Bieging, Casey Meakin, A.G.G.M. Tielens, Aditya Dayal, Jeseph L. Hora, Douglas M. Kelly. 
Der beobachtete Stern trägt den recht unpoetischen Namen OH231.8+4.2 und liegt im Sternbild Puppis. Auf den Infrarot-Aufnahmen erkennt man, wie der Zentralstern Gas und Staub in zwei entgegengesetzte Richtungen ins All schleudert. Durch den vielen Staub ist der Stern selbst überhaupt nicht direkt auszumachen. Das Gas strömt mit einer Geschwindigkeit von bis zu 700.000 Kilometer pro Stunde ins All.

Das Besondere an den Hubble-Bildern ist, dass man klar erkennen kann, wie das Gas auf der rechten Seite in einzelne dünne "Strahlen" gebündelt wird und links in einer Jet-ähnlichen Struktur entweicht. Die Bilder zeigen zwei verschiedene Ansichten des Objektes: Das Farbbild wurde aus vier Aufnahmen mit unterschiedlichen Infrarot-Filtern zusammengesetzt und zeigt, wie sich die Zusammensetzung und Temperatur des Materials auf seinem Weg ins All verändert. Auf der Schwarz-Weiß-Aufnahme sind die Strukturen deutlicher zu erkennen. Sie wurde mit nur einem Infrarot-Filter gemacht.

Die Bilder geben den Theoretikern einiges zu tun: Beispielsweise muss erklärt werden, wie ein Stern solche gebündelten und gerichteten Ströme von Gas und Staub produzieren und zu so hohen Geschwindigkeiten beschleunigen kann. Diese Informationen könnten helfen, die letzte Phase der Sternentwicklung besser zu verstehen. Immerhin dürften die meisten Sterne so enden wie OH231.8+4.2 - unsere Sonne eingeschlossen.

Da der Name OH231.8+4.2 auf Dauer wohl doch etwas unhandlich ist, hat das Objekt unter Astronomen ein etwas ungewöhnlichen Spitznamen erhalten: Nachdem Radioastronomen in dem Gas um das Zentralobjekt unüblich viele schwefelhaltige Verbindungen gefunden haben, wird es für gewöhnlich nur The Rotten Egg Nebel genannt - der "Faule Ei" Nebel.

Links im WWW
Original Fotos und Pressemitteilung des STScI
die aktuellsten HST Bilder, Übersicht des Space Telescope Science Instituts
 
 
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