Frühlingsgefühle würden gewiß nicht aufkommen, wenn man das Ende des
Winters auf Uranus erleben würde. Ein neuer Film aus Aufnahmen des
Hubble-Weltraumteleskops gibt seltene Einblicke in das Klima auf dem Gasplaneten: Im
Frühling ist mit eisigen Stürmen zu rechnen.
Hubble-Infrarot-Aufnahme von Uranus. Die Wolken erscheinen orange. Foto
Erich Karkoschka (University of Arizona) und NASA |
Der jetzt veröffentlichte Film läßt Uranus in einem ganz neuen Licht erscheinen: Der
Planet zeigt deutliche Veränderungen im Verlauf der Jahreszeiten, weist die hellsten
Wolken im äußeren Sonnensystem auf und besitzt ein Ringsystem, das im Laufe der Zeit
wackelt wie ein schlecht angebrachtes Wagenrad.
Möglich wurden diese Erkenntnisse erst durch einen Zeitrafferfilm, der
Uranusbeobachtungen des Hubble-Weltraumteleskopes aus mehreren Jahren zusammenfaßt.
"Obwohl Uranus schon seit über 200 Jahren beobachtet wird, sind diese Bilder in der
modernen Astronomie einzigartig", unterstreicht Dr. Heidi Hammel vom Massachusetts
Institute of Technology. Hauptgrund hierfür ist das extrem lange Uranus-Jahr: Es dauert
84 Erdjahre.
Das hat zur Folge, daß jede Jahreszeit auf Uranus rund 20 Erdjahre dauert. Gerade
jetzt beginnt auf der nördlichen Hemisphäre der Frühling und erweckt den Planeten dort
aus der eisigen Winterstarre. Frühlingsgefühle dürften wohl trotzdem nicht aufkommen:
Verbunden ist das Ende des Winters nämlich mit dramatischen Stürmen, die
Geschwindigkeiten von bis zu 500 km pro Stunde erreichen können.
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