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DER STERNHIMMEL IM JUNI 2025
Sterne des Sommers in kurzen Nächten
von Stefan Deiters
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1. Juni 2025

Der Sommer ist da - zumindest ab dem 21. Juni. Der Juni ist also der Monat der kurzen Nächte, in denen es aber trotzdem noch so einiges am Himmel zu entdecken gibt. So locken etwa die Sterne des Sommers, das Band der Milchstraße und auch die Planeten unseres Sonnensystems. Diese findet man derzeit vor allem zu Beginn und am Ende der Nacht.

Venus - Mond - Saturn

Blick nach Osten am frühen Morgen des 22. Juni 2025 gegen 3 Uhr MESZ. Venus ist unterhalb der schmalen Mondsichel zu sehen, rechts davon ist - etwas weiter entfernt - der Saturn zu erkennen.  Bild: astronews.com / Stellarium [Großansicht]

Mancherorts fühlte sich der Frühling im Mai schon wie ein Sommer an - zumindest über zu viel Regen musste man sich mehrere Wochen lang nicht beklagen. Verabschiedet hat sich der Mai mit schwülwarmen und oft auf auch gewittrigen Wetter. Da wundert es nicht, wenn auch in diesem Jahr in manchen Medien wieder vom 1. Juni als eine Art Sommeranfang die Rede ist, nämlich vom "meteorologischen Sommeranfang".

Doch dieser "meteorologische Sommeranfang" ist gar keiner. Er wurde von den Meteorologen schlicht eingeführt, um das Führen von Statistiken zu vereinfachen: Monatsweise ist dies halt leichter, als bei einem Jahrzeitbeginn mitten im Monat. Und so beginnt für die Statistik die jeweilige Jahreszeit bereits zu Beginn des Monats, in dessen Verlauf auch der Kalender eine neue Jahreszeit ankündigt. Sommeranfang ist 2025 genau am 21. Juni um 4:42 MESZ.

Im Juni werden die Nächte also zunächst noch für einige Zeit kürzer, dann aber wieder länger. Alle Freunde des Sternhimmels wissen, dass dies nicht unbedingt schlecht sein muss, gibt es doch am Himmel einiges zu sehen: Gegenwärtig sind es beispielsweise die typischen Sternbilder des Sommers. Schaut man nach Einbruch der Dunkelheit nach Osten, erkennt man hier einige helle Sterne, darunter Vega im Sternbild Leier, die in bläulich-weißer Farbe im Nord-Osten aufgeht. Vega ist auch für Planetenforscher von großem Interesse, hat man doch um den Stern eine Staubscheibe entdeckt, die nach Ansicht der Forscher die Folge der Kollision zweier Planeten vor rund einer Million Jahren ist.

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Vega ist 25 Lichtjahre von der Erde entfernt und der fünfthellste Stern am nächtlichen Himmel und der zweithellste Stern am Nordhimmel. Sie strahlt 60-mal heller als unsere Sonne und dürfte erst rund 350 Millionen Jahre alt sein. Die beiden anderen Sterne des sogenannten Sommerdreiecks [Findkarte] sind Deneb im Sternbild Schwan und Altair im Adler: Deneb ist einer der größten bekannten Riesensterne und leuchtet 60.000-mal so hell wie unsere Sonne und hat ihre 25-fache Masse. Altair ist nur etwa 16 Lichtjahre von der Erde entfernt und nur eineinhalb Mal größer als unser Zentralgestirn.

Wer abseits von störenden Lichtern diese drei Sterne ausgemacht hat, kann vielleicht auch das helle Band der Milchstraße erkennen, das sich von Nord-Osten nach Süd-Osten erstreckt. Man schaut hier auf die mit unzähligen Sternen bevölkerte Scheibe unserer Galaxie. Der Name "Milchstraße" ist sehr alt. Früher beobachtete man dieses helle, milchige Band am Himmel, ohne zu wissen, um was es sich dabei eigentlich handelt. So entstand der Name: Milchstraße, Milky way oder auch Via Lactea.

Erst in der Zeit Galileos konnte man mit ersten Fernrohren erkennen, dass es hier eine Unzahl von Sternen gibt und man in die Scheibe unserer Galaxie schaut. Und erst in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde klar, dass das Universum aus unzähligen Galaxien besteht und unsere Heimatgalaxie nicht etwa das gesamte Weltall darstellt. So wurde der Begriff Milchstraße zum Namen für unsere Heimatgalaxie.

Im Band der Milchstraße lassen sich mit einem Fernglas eine Vielzahl interessanter Objekte entdecken: So findet man etwa östlich vom Stern Deneb im Sternbild Schwan bereits mit bloßem Auge eine Region, die etwas heller erscheint. Ein Fernglas und gute Sichtbedingungen offenbaren, um was es sich handelt: um ein eigentümlich geformtes Sternentstehungsgebiet, den Nordamerikanebel (oder auch NGC 7000) [Findkarte]. Er liegt in rund 2300 Lichtjahre Entfernung und erinnert mit seinen Umrissen an den nordamerikanischen Kontinent (siehe unser Bild des Tages vom 21. Januar 2009).

Wer sich für Planeten interessiert, wird im Juni vor allem vor zu Beginn und zum Ende der Nacht fündig: Am frühen Morgen etwa strahlt die Venus als heller "Morgenstern". Der sonnennähere Nachbarplanet der Erde wandert im Laufe des Monats aus den Fischen kommend in Walfisch, Widder und Stier. Mars hingegen ist noch am Abendhimmel zu sehen. Er befindet sich im Sternbild Löwe, ist aber inzwischen vergleichsweise lichtschwach. Jupiter ist im Juni praktisch nicht mehr auszumachen, er steht am 24. Juni in Konjunktion mit der Sonne. Saturn ist am Morgen im Sternbild Fische zu beobachten. Von seinen Ringen sieht man aktuell nicht viel, weil wir noch immer fast auf deren "Kante" schauen. Schließlich zeigt sich im Juni auf wieder der Merkur: Ab der Monatsmitte für rund zehn Tage nach Sonnenuntergang im Osten.

Im Juni gibt es auch eine ganze Reihe von Sternschnuppenströmen, allerdings sind sie meist nur schwach ausgeprägt und schwer zu beobachten. Dazu zählen etwa die Juni-Lyriden, die aus der Leier zu kommen scheinen und zwischen dem 11. und 21. Juni zu sehen sind. Aus dem Sternbild Bärenhüter kommen die Juni-Bootiden, die im letzten Monatsdrittel aktiv sind.

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siehe auch
Der Sternhimmel im Juni 2025 - ergänzende Informationen
Findkarte _ NGC 7000
Findkarte - Sommerdreieck
Sternenhimmel - Sternkarten
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