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DER STERNHIMMEL IM JANUAR 2025
Marsopposition und ein winterlicher Himmel
von Stefan Deiters
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1. Januar 2025

Gleich mehrere Planeten sind derzeit am Abendhimmel zu sehen: Eine strahlende Venus begrüßt das neue Jahr als Abendstern, Jupiter stiehlt noch immer fast allen anderen Objekten die Show und der Mars steht hell in Opposition zur Sonne. Anfang des Jahres kommt es zu einer seltenen Bedeckung des Ringplaneten Saturn durch den Mond. Der Himmel ist geprägt von den Sternen des Winters.

Jupiter

Blick nach Osten am frühen Abend des 10. Januar 2025: Zwischen Mond (hier vergrößert dargestellt) und Aldebaran im Stier ist der helle Jupiter zu sehen. Links davon und dichter über dem Horizont der Rote Planet Mars. Bild: astronews.com / Stellarium [Großansicht]

Wenn Weihnachten und Silvester vorüber sind, denken die meisten schnell an den Frühling. Dabei ist der Winter zu Monatsbeginn noch nicht einmal zwei Wochen alt und wir haben damit noch über zweieinhalb Monate der kältesten Jahreszeit vor uns. Der  Januar ist der erste Monat, der komplett im Winter liegt. Folgerichtig gelten die ersten Wochen eines Jahres auch als die Zeit der tiefen Temperaturen - ob dies auch in diesem Januar so sein wird, bleibt abzuwarten. Die nun wieder kürzer werdenden Nächte spielen bei der Beobachtung aktuell noch keine Rolle.

Doch woran liegt es eigentlich, dass es im Winter so kalt ist? Manche glauben noch immer, dass die kalten Temperaturen in unserem Winter etwas mit der Entfernung der Erde von der Sonne zu tun haben. Dass dies nicht sein kann, verrät schon ein Blick nach Australien, wo man gerade im Hochsommer Weihnachten und den Jahreswechsel gefeiert hat.

Für uns auf der Nordhalbkugel ist sogar das Gegenteil richtig: Die Erde erreicht Anfang Januar den sonnennächsten Punkt ihrer Bahn, das Perihel - in diesem Jahr am 4. Januar um 14:28 MEZ. Sie hat dann eine Entfernung von 147 Millionen Kilometern von der Sonne. Ihren sonnenfernsten Punkt durchläuft die Erde übrigens Anfang Juli. Für die Jahreszeiten, es sei noch einmal wiederholt, ist einzig und allein die Neigung der Erdachse verantwortlich.

Die langen Winternächte laden geradezu zu einem Spaziergang am nächtlichen Himmel ein: Wer sich dazu trotz der eventuell niedrigen Temperaturen durchringen kann, wird mit einer reichen Auswahl von besonders schönen und interessanten Sternen belohnt. Wie schon im Dezember kann man auch im Januar am südlichen Sternenhimmel das so genannte Wintersechseck [Findkarte Wintersechseck] in seiner vollen Schönheit bewundern: Es besteht aus den Sternen Prokyon im Kleinen Hund, Pollux in den Zwillingen, Kapella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion und Sirius im Großen Hund.

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Der Große Hund ist eigentlich ein Sternbild der Südhalbkugel, das aber in Winternächten auch in unseren Breiten zu sehen ist. Interessant an dieser Konstellation ist vor allem der Stern Sirius, der Astronomen schon seit Jahrtausenden fasziniert und bei dem es sich um ein Doppelsternsystem oder gar um ein Dreifachsystem handelt. Sirius ist der hellste Stern, der von der Erde aus zu beobachten ist.

Unter den Planeten ist unser Nachbarplanet Venus weiterhin strahlender Abendstern und leuchtet nach Sonnenuntergang hell am Westhimmel. Sie wandert vom Wassermann in das Sternbild Fische. Am 3. Januar steht sie ganz in der Nähe der schmalen Mondsichel. Ein weiteres Highlight am Himmel ist unser anderer Nachbar Mars: Er erreicht am 16. Januar seine Oppositionsstellung zur Sonne und ist damit die gesamte Nacht über zu sehen. Gleichzeitig erreicht er seine größte Helligkeit und seinen geringsten Abstand zur Erde. Der Mars wandert im Laufe des Monats vom Sternbild Krebs in die Zwillinge. 

Auch der Gasriese Jupiter braucht sich am Abendhimmel nicht zu verstecken: Er stand Anfang des vergangenen Monats in Opposition zur Sonne, zieht sich aber langsam vom Morgenhimmel zurück. Am Abend ist er aber, nach Venus und Mond, noch das hellste Objekt am nächtlichen Himmel. Der Gasriese befindet sich im Sternbild Krebs. Dort Ringplanet Saturn beschränkt seine Sichtbarkeit hingegen auf die frühen Abendstunden. Er befindet sich im Wassermann und am 4. Januar lässt sich hier eine Bedeckung des Ringplaneten durch den Mond verfolgen - ein seltenes Ereignis, die nächste Saturn-Bedeckung durch den Mond steht erst m 9. Dezember 2036 an. Der sonnennächste Planet Merkur ist für erfahrende Beobachter noch kurz zu Jahresbeginn am Morgenhimmel zu sehen, macht dann aber erst einmal eine Sichtbarkeitspause bis Ende Februar.

Sternschnuppenfreunde können sich gleich zu Jahresbeginn auf die sogenannten Quadrantiden freuen, deren Ausstrahlungspunkt im Sternbild Bärenhüter liegt. Der vermutliche Ursprungskörper dieses Sternschnuppenstroms, der Asteroid 2003 EH1, wurde erst vor wenigen Jahren entdeckt und als Ursprungskörper identifiziert (astronews.com berichtete). Die Quadrantiden sind zwischen dem 1. und 10. Januar aktiv, das spitze Maximum wird in diesem Jahr am 3. Januar um 18.45 MEZ erwartet - da ist der Ausstrahlungspunkt bei uns leider noch nicht über dem Horizont erschienen. Zumindest stört der Mond nicht, so dass - wenn denn das Wetter mitspielt - trotzdem noch einige Sternschnuppen zu sehen sein sollten.

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siehe auch
Der Sternenhimmel im Januar 2025 - ergänzende Informationen
Sternenhimmel - Findkarten - Wintersechseck
Sternenhimmel - Sternkarten
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