Den Himmel mit bloßem Auge entdecken
Redaktion
/ idw / Pressemitteilung der Klaus Tschira Stiftung gGmbH astronews.com
24. Oktober 2024
Der Anblick des nächtlichen Sternhimmels lässt wohl
niemanden kalt, wirklich zurechtfinden tun sich dort aber nur die wenigsten. Auf dem
Königstuhl hoch über Heidelberg gibt es seit dem vergangenen Jahr eine Anlage,
die bei der Erkundung des Himmels mit bloßem Auge hilft, Planeten, Sterne und
Sternbilder zu entdecken. Und nicht nur bei Nacht lohnt sich ein Besuch.
Bei Tag und bei Nacht ist die Heidelberger
SkyPole-Anlage ein faszinierendes Ziel für an
Astronomie Interessierte.
Bild: O. Fischer / HdA [Großansicht] |
Hoch oben über Heidelberg, auf dem Königstuhl, befinden sich mit dem
Max-Planck-Institut für Astronomie, dem Haus der Astronomie und der
Landessternwarte gleiche mehrere astronomische Einrichtungen. Mit der SkyPole-Anlage
ist vor rund einem Jahr noch eine neue Attraktion für astronomieinteressierte
Besucherinnen und Besucher hinzugekommen. Die Einrichtung auf dem Gelände der
Landessternwarte unterstützt bei der Beobachtung des Himmels mit dem bloßen
Auge.
SkyPole ist ein Hilfsmittel zum Aufsuchen von Himmelsobjekten: In der Mitte
befindet sich ein zehn Meter hoher Mast, an dem auf unterschiedlicher Höhe drei
farbige Leuchtmarken angebracht sind. Darum herum befinden sich 520 Platten mit
selbstleuchtender Beschriftung in einem ringförmigen Koordinatensystem. Auf
einem Bildschirm außerhalb des Kreises ist abrufbar, welche Himmelsobjekte im
Moment zu sehen sind. Ein Computer berechnet die Koordinaten in Echtzeit und
teilt den Interessierten mit, auf welche der Platten man sich stellen sollte und
welche der drei in verschiedenen Farben leuchtenden Marken am Mast man in den
Blick nehmen muss, um das ausgewählte Himmelsobjekt zu entdecken. Damit können
der Mond, aber auch Planeten, Sterne sowie ganze Sternbilder angepeilt werden –
und all das ohne Teleskop.
Dass der Blick an den Sternhimmel schon mit bloßem Auge viele Menschen
fasziniert, ist bekannt. Das Frustrierende dabei kann jedoch sein, dass es Laien
oft schwerfällt, sich am Himmel zu orientieren und einzelne Objekte auszumachen.
Es braucht also einen "Schlüssel" zum Himmel, der dabei hilft, Planeten, Sterne
und Sternbilder zu identifizieren. An diesem Punkt setzt SkyPole an. So gibt es
individuelle Finde-Erlebnisse und der Himmel wird buchstäblich "erschlossen".
Das gilt übrigens auch für den Taghimmel. Neben der Sonne kann man bei Tag auch
den Mond und unter Umständen sogar die Venus mit bloßem Auge erblicken.
Seit Oktober 2023 ist SkyPole auf dem Gelände der Landessternwarte Heidelberg
zu finden. Die Anlage wurde durch die Klaus Tschira Stiftung ermöglicht. Grund
hierfür ist nicht zuletzt, dass den Stifter Klaus Tschira, einer der
SAP-Mitbegründer, Astronomie von Kindesbeinen an faszinierte. Neben
interessierten Laien, die den SkyPole allein oder in Gruppen besuchen können,
ist SkyPole auch für Schülerinnen und Schüler sowie Studierende interessant. Für
Lehrkräfte finden überdies regelmäßig Fortbildungen statt.
Weitere Informationen und Anmeldungen zur Führungen beim Haus der Astronomie.
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