Ende letzter Woche bestand die ESA-Sonde Huygens, die
Huckepack mit der NASA-Sonde Cassini auf dem Weg zum Saturn ist,
den achten Systemtest während des Flugs. Die Signale, die anzeigten, dass
alles mit den Instrumenten an Bord in Ordnung ist, kamen aus rund einer
Milliarde Kilometer Entfernung.
Cassini und Huygens
(in gold im Vordergrund). Bild: ESA/ David Seal |
Die Funktionsfähigkeit einer Raumsonde zu überprüfen, die sich mit
einer Geschwindigkeit von rund 80.000 Kilometern pro Stunde von der Erde
entfernt, erfordert einiges an Vorbereitung. Doch die Techniker von der
Europäischen Weltraumbehörde ESA sind in dieser Angelegenheit schon alte
"Hasen": Bereits sieben Mal haben sie den Titan-Lander Huygens im
Flug getestet. Huygens reist an Bord der NASA-Saturnsonde
Cassini zum Ringplaneten und soll dessen geheimnisvollen Mond Titan
erkunden. Der Test von Huygens geschah in enger Zusammenarbeit zwischen
dem NASA Jet Propulsion Laboratory (JPL) im kalifornischen Pasadena
und dem European Space Operations Centre (ESOC) in Darmstadt.
"Wir haben uns zuvor mit den Verantwortlichen der einzelnen
wissenschaftlichen Instrumente über die Abfolge der Tests abgestimmt und
daraus eine Sequenz von Kommandos erstellt, die wir zunächst mit einem
Huygens-Modell auf der Erde getestet haben", erläutert Claudio
Sollazzo, der bei ESOC für den Titan-Lander verantwortlich ist. "Als mit
dem Modell alles getestet war, wurden die Informationen an das JPL
übermittelt, da alle Daten für Huygens über Cassini
empfangen werden müssen."
Über das Deep Space Network der NASA gelangten die Daten zu den
beiden Sonden. Am letzten Donnerstag schaltete Cassini die
Elektronik an Bord von Huygens an, so
dass der Computer der Sonde die Testsequenz ausführen konnte. Anschließend
wurden über vier Stunden lang die Testergebnisse zur Erde übermittelt.
Bevor die ersten Daten ankamen, vergingen allerdings wegen der großen
Entfernung über 50 Minuten. In Darmstadt begann man sofort mit der Analyse
der Informationen: "Alles lief hervorragend", freute sich Sollazzo. Die
genauen Werte wurden inzwischen an die Projektleiter der einzelnen
Geräte weitergeleitet. Der nächste Test ist für März 2002 geplant.
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Huygens, Projekthomepage der
ESA
Cassini,
Projekthomepage am JPL
ESOC, European Space Operations
Centre, Darmstadt |