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SCHWARZE LÖCHER
Fakt oder nur Science Fiction?
von Rainer Kayser
17. Januar 2002

Schwarze Löcher sind wohl eine der faszinierendsten und zugleich unheimlichsten Objekte im Universum - wenn es sie denn tatsächlich gibt. Zwei amerikanische Physiker mögen daran nämlich nicht so recht glauben. Was die meisten Astronomen für Schwarze Löcher halten sind ihrer Ansicht nach Gravasterne.

Schwarze Löcher sind ein mathematisches Konstrukt, bei dem "eine Menge Probleme unter den Teppich gekehrt werden". Davon sind die beiden Physiker Emil Mottola vom Los Alamos National Laboratory in Neu-Mexiko und Pawel Mazur von der University of South Carolina in Columbia überzeugt. Ihrer Auffassung nach bilden sich entgegen der herrschenden Lehrmeinung beim Kollaps großer Sterne keine Schwarzen Löcher, sondern so genannte "Gravasterne" - exotische Zustände der Raumzeit, die von außen kaum von Schwarzen Löchern zu unterscheiden sind, im Inneren aber deren theoretische Probleme vermeiden.

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Die Mehrheit der Astronomen und Physiker ist heute von der Existenz Schwarzer Löcher überzeugt. Tatsächlich lässt sich aber lediglich nachweisen, dass es supermassive Objekte gibt, zum Beispiel in den Kernen von Galaxien. Ob diese Objekte tatsächlich einen "Ereignishorizont" und eine "zentrale Singularität" besitzen, wie es die Theorie der Schwarzen Löcher beschreibt, ist ungewiss. Mottola und Mazur kritisieren insbesondere, dass in den theoretischen Modellen der Schwarzen Löcher die Quantentheorie nicht berücksichtigt wird. Ihrer Auffassung nach verhindern Quanteneffekte die Bildung einer Singularität beim Kollaps eines Sterns. Statt dessen kommt es, so die Forscher in einem Aufsatz, der demnächst im Fachjournal Physical Review Letters erscheint, zu einem Phasenübergang der Raumzeit, die einen weiteren Kollaps verhindert.

Um diese "Blase" eines exotischen Raumzeit-Zustandes herum bildet sich eine dünne Schale konzentrierter Gravitationsenergie, die eine extrem niedrige Temperatur aufweist und deshalb von außen wie ein Schwarzes Loch wirkt. Die Reaktion anderer Physiker und Astronomen auf das Gravastern-Modell schwankt zwischen "brilliant" und "unwahrscheinlich", berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist in seiner aktuellen Ausgabe. Mottola und Mazur wollen nun nach beobachtbaren Unterschieden zwischen Gravasternen und Schwarzen Löchern suchen, um ihre Kollegen zu überzeugen.

Links im WWW
New Scientist
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