Warum kann das Weltraumteleskop Kepler nicht zur Erde
ausgerichtet werden und gleichzeitig beobachten?
Diese Frage dürfte sich auf unseren gestrigen Bericht über das nahende
Ende
der Mission des Weltraumteleskops Kepler beziehen. Natürlich wäre
es schön, wenn man Kepler ständig zur Erde ausgerichtet halten und
gleichzeitig weiter beobachten könnte. So könnten Daten regelmäßig übertragen
und das Teleskop genutzt werden, bis der Treibstoff endgültig verbraucht ist.
Leider klappt das nicht, weil sich auch Kepler in einem Orbit um die
Sonne befindet und sich die Position der Erde für das Teleskop daher laufend
verändert. Soll die Antenne von Kepler also ständig zur Erde
ausgerichtet bleiben, muss man sie ständig nachführen, wodurch sich auch das
Beobachtungsgebiet des Teleskops kontinuierlich verändern würde. Das
widerspricht aber dem Prinzip der Mission, nach dem ja gerade Sterne über einen
längeren Zeitraum nach Helligkeitsschwankungen überwacht werden sollen.
Unabhängig davon stehen zudem Kapazitäten des Deep Space Network
nicht ständig für die Mission zur Verfügung, sondern nur zu bestimmten Zeiten,
die im Vorfeld festgelegt werden. Daher muss das Team auch bis Anfang August
warten, bis Kepler mit der Datenübertragung beginnen kann.
(ds/11.
Juli 2018)
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