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Ist die Präzession der Erdachse nahe des Nordpols eine andere als in der Nähe
des Südpols?
Als Präzession bezeichnet man eine Art Taumelbewegung der gekippten
Rotationsachse eines sich um die eigene Achse drehenden Körpers. Auch unsere
Erde ist ein solcher Körper und ihre um 23,4 Grad geneigte Drehachse vollführt
eine genau solche Taumelbewegung. Dadurch zeigt die gedachte Drehachse im Laufe
der Zeit immer auf andere Punkte am Himmel und beschreibt dabei einen Kreis.
Nach knapp 26.000 Jahren ist dieser Kreis einmal durchlaufen. Die Präzession
führt dazu, dass sich die Koordinaten von Sternen mit der Zeit verändern und
beispielsweise auch der aktuelle Polarstern nicht immer in der Nähe des
Himmelspols steht.
Die Präzession ist damit eine Phänomen, das planetenweit auftritt,
Unterschiede gibt es für verschiedene Orte nicht, auch nicht zwischen Nord- und
Südpol. Die geographischen Pole, also die "Durchstoßpunkte" der gedachten
Drehachse unterscheiden sich übrigens von den Polen, die man mit einem
Magnetkompass ermitteln würde. Die Neigung der Drehachse von 23,4 Grad, die sich
durch die Präzession nicht verändert, ist für die Jahreszeiten verantwortlich. (ds/1.
Juli
2024)
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