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Kann die Entwicklung der Sonne nicht doch durch die
Kollision mit der Andromedagalaxie beeinflusst werden, wenn etwa die Galaxie
direkt in unseren Spiralarm rammt?
Die Vorhersage, wie genau die Kollision und Verschmelzung von Andromedagalaxie
und Milchstraße ablaufen wird, ist außerordentlich schwierig: Schon kleine
Abweichungen bei der Geschwindigkeit der Galaxien und ihrer Bewegungsrichtungen
können die Abläufe verändern. Hier werden die entsprechenden Simulationen im
Laufe der Zeit sicher immer genauer werden, wenn bessere Daten vorliegen.
Ein wichtiger Faktor, der die Vorhersage zusätzlich erschwert, ist zudem die
Tatsache, dass die gegenseitige Beeinflussung der Galaxien ja nicht erst
beginnt, wenn sich praktisch ihre Spiralarme "berühren". Schon viel früher sorgt
die Gravitationswirkung für Unruhe und stört beispielsweise die Bahnen von
Sternen. In wechselwirkenden Systemen hat man solche Störungen schon lange vor
der eigentlichen Kollision beobachtet.
Für die Kollision Milchstraße-Andromeda gibt es natürlich Simulationen über den
Ablauf. So gab es etwa Modellrechnungen, die darauf hindeuten, dass unser
Sonnensystem durch die gravitativen Wechselwirkungen eher in einen deutlich
weiter außen liegenden Bereich der Milchstraße abgelenkt werden wird. Wenn das
stimmt, wird es also eher einsamer um uns herum - trotz Kollision. Eine
"Verjüngung" unserer Sonne, durch von der Galaxienkollision zugeführtes
Material, wie vom Fragesteller spekuliert, erscheint auch sonst äußerst
unwahrscheinlich. Hierzu würde es schon einer direkten Kollision mit einem
anderen Stern bedürfen, was äußerst selten ist.
(ds/10. November
2023)
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