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Barnards Pfeilstern ist das uns zweitnächste Sternsystem.
Warum wissen wir immer noch nicht, ob er Planeten hat?
Weil Planeten nicht leicht zu entdecken sind: Um sie aufspüren zu können, müssen
eine Reihe von Bedingungen erfüllt sein, die sich aus den Möglichkeiten der uns
zur Verfügung stehenden Teleskope ergeben und aus der angewandten Methode zur
Suche nach fernen Welten.
Die Transitmethode beispielsweise funktioniert - wie der Name schon andeutet -
nur, wenn ein extrasolarer Planet von der Erde aus vor seiner Sonne
vorüberzieht. Das ist nicht immer der Fall, vermutlich sogar in den meisten
Fällen. Die Radialgeschwindigkeitsmethode, bei der man aus einem Wackeln des
Zentralsterns auf die Anwesenheit eines umlaufenden Planeten schließt,
funktioniert nur, wenn ein Planet entweder seinem Stern sehr nahe oder der
Planet selbst sehr massereich ist - am leichtesten zu finden ist ein Planet
damit dann, wenn beides der Fall ist, weshalb man auch so viele "heiße Jupiter"
entdeckt hat. Für eine direkte Beobachtung schließlich müssen die Bedingungen
stimmen: Der Stern darf nicht zu hell, der Planet nicht zu nah am Stern, aber
gleichzeitig auch nicht zu dunkel sein.
So kann also auch ein naher Stern für die Planetensuche eine echte
Herausforderung darstellen. Im Fall von Barnards Pfeilstern gibt es übrigens
Hinweise auf die Existenz einer Supererde, die den Stern in rund 233 Tagen
umkreist. Bestätigt ist dieser Planet allerdings noch nicht.
(ds/24. Oktober
2023)
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