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Warum ist ein Planet im äußeren Sonnensystem so schwer zu
entdecken, wenn man doch schon Planeten um andere Sonnen aufspüren kann?
Weil sich extrasolare Planeten durch Methoden entdecken lassen, die bei der
Suche nach einem Planeten im äußeren Sonnensystem nicht anwendbar sind:
Extrasolare Planeten findet man beispielsweise durch den Transit des Planeten
vor seinem jeweiligen Zentralstern - ein Verfahren, das im Sonnensystem nur für
Planeten funktionieren würde, die innerhalb der Erdumlaufbahn um die Sonne
umlaufen. Das zweite wichtige Verfahren ist die Radialgeschwindigkeitsmethode,
bei der man nach dem Wackeln eines Sterns sucht, das durch einen umlaufenden
Planeten erzeugt wird - hier werden in der Regel relativ engumlaufende Planeten
gefunden, weil sonst die Störungen zu gering sind.
Um einen Planeten in den äußeren Regionen unseres Sonnensystems zu finden, muss
man sehr lange und damit sehr "tief" einzelne Himmelsregionen beobachten: Ein
solcher Planet wäre nämlich sehr lichtschwach und würde sich vor dem Hintergrund
weiter entfernter Objekte nur sehr langsam bewegen. Man müsste also sehr
empfindliche Aufnahmen aller infrage kommenden Himmelsregionen auswerten und
darauf nach einem bislang unbekannten Punkt suchen, dessen Position sich im
Bezug zu den Sternen zwischen zwei Aufnahmen etwas verändert. Hat man einen
solchen Kandidaten entdeckt, muss man durch weitere Beobachtungen versuchen, so
viele Daten zu gewinnen, dass sich daraus eine verlässliche Umlaufbahn berechnen
lässt. Alles in allem ist dies ein sehr langwieriger Prozess - insbesondere,
wenn man gar nicht weiß, wo genau man suchen soll.
(ds/18. September
2023)
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