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Ist Leben in oder am Rande eines Kugelsternhaufens denkbar?
Kugelsternhaufen gelten nicht unbedingt als die besten Orte, um nach Planeten zu
suchen. Das liegt daran, dass - zumindest in den Zentren dieser Objekte - die
Abstände zwischen den Sternen so gering sind, dass störungsfreie Bahnen von
Planeten um ihre Sonnen eigentlich schwer vorstellbar sind. Man hat auch erst
einen Planeten in einem Kugelsternhaufen gefunden, was allerdings auch mit der
Schwierigkeit zu tun haben könnte, Planeten in den meist recht weit entfernten
Objekten zu entdecken.
Allerdings gibt es auch Stimmen, die in Bezug auf die Möglichkeit der Existenz
von Planeten und auch von lebensfreundlichen Welten in Kugelsternhaufen nicht so
pessimistisch sind: So kam eine Studie vor einigen Jahren zu dem Ergebnis, dass
es in Kugelsternhaufen sehr wohl bestimmte Bereiche geben könnte, auf denen
Planeten stabil auf vergleichsweise engen Bahnen um ihre Sonnen kreisen können.
Diese Sonnen wären meist relativ massearme und somit leuchtschwache Sterne, so
dass sie sehr lange existieren und auf Planeten auf engen Umlaufbahnen gerade
die richtige Temperatur herrschen könnte. Dies würde Leben dort ausreichend Zeit
zur Entwicklung geben.
Das lädt natürlich zu Spekulationen ein: Würde sich auf einem Planeten in einem
Kugelsternhaufen nämlich intelligentes Leben entwickeln, hätte dieses ganz
andere Möglichkeiten als wir: Die Entfernungen zu anderen Sternsystemen sind in
Kugelsternhaufen meist sehr viel geringer als in unserer Umgebung, so dass
interstellare Raumfahrt und die Erkundung anderer Sternsysteme für eine solche
Zivilisation in den Bereich des Möglichen rücken könnte.
(ds/21. Januar 2022)
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