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Warum verbleiben manche ausgemusterte Satelliten in einem
Friedhofsorbit und werden nicht gezielt zum Absturz gebracht?
Was mit einem Satelliten am Ende seiner Mission passiert, hängt von seinem
Einsatzort ab. Vereinbart ist inzwischen, dass Satelliten nicht manövrierunfähig
auf Bahnen um die Erde kreisen sollen, die von aktiven Satelliten verwendet
werden. Daher gibt es zwei Szenarien, was am Ende eines "Satellitenlebens" mit
dem Satelliten passiert: Entweder wird er gezielt abgebremst und damit zum
Absturz gebracht oder aber seine Bahn wird angehoben, um ihn so in ungenutzte
Orbitregionen zu bringen. Die Bahn, auf die er dann gelangt und keinen Schaden
anrichten kann, nennt man auch "Friedhofsorbit".
Satelliten in erdnahen Orbits von einigen hundert Kilometern werden in der Regel
zum Absturz gebracht, verglühen in der Erdatmosphäre oder stürzen kontrolliert
in ein abgelegenes Seegebiet im Pazifik. Satelliten auf weiten Umlaufbahnen um
die Erde hingegen, etwa die geostationären Satelliten, manövriert man in
Friedhoforbits. Der Grund dafür ist einfach: Das Abbremsen der über 30.000
Kilometer über der Erde kreisenden Satelliten würde sehr viel Treibstoff kosten
und wäre ein sehr langwieriges Manöver und kaum praktikabel. Ein 300
Kilometer höherer Orbit ist dagegen sehr schnell und vergleichsweise günstig zu
erreichen und in dieser Höhe auch sehr stabil. (ds/8.
Januar 2021)
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