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Könnte man theoretisch mit den heutigen Suchmethoden alle
extrasolaren Planeten in unserer galaktischen Nachbarschaft aufspüren?
Das dürfte schwer werden: Extrasolare Planeten, also Planeten um andere Sonnen,
werden heute hauptsächlich mit zwei Verfahren gesucht: der Transitmethode und
der Radialgeschwindigkeitsmethode. Bei der Transitmethode sucht man nach einer
leichten Verringerung der Helligkeit, zu der es kommt, wenn ein Planet - von der
Erde aus betrachtet - vor seiner Sonne vorüberzieht. Allerdings lassen sich
nicht bei jedem extrasolaren Planetensystem auch Transits beobachten, da wir nur
selten unter dem richtigen Winkel auf das System blicken.
Bei der Radialgeschwindigkeitsmethode sucht man nach dem Wackeln eines Sterns,
das durch einen umlaufenden Planeten verursacht wird. Dieses ist besonders gut
bei massereichen Planeten zu beobachten, die ihren Stern in geringem Abstand
umkreisen. Für massearme Planeten und für Welten, die einen sehr großen Abstand
von ihrer Sonne haben, wird der Nachweis schwieriger oder gar unmöglich -
zumindest mit den heute zur Verfügung stehenden Instrumenten.
Und es gibt noch ein weiteres Problem: Beide Methoden basieren darauf, dass man
den Planeten über mehrere Umläufe um seinen Zentralstern beobachtet. Planeten
aber, die - wie etwa die äußeren Planeten im Sonnensystem - viele Jahre für
einen solchen Umlauf benötigen, lassen sich mit solchen Verfahren bestenfalls
erst nach vielen Jahrzehnten entdecken. (ds/29. August 2016)
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