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Wieso kann es Bilder von einem Erdaufgang vom Mond aus
geben, wo der Mond uns doch immer dieselbe Seite zuwendet?
Man lernt es schon in der Schule: Von der Erde aus können wir nur eine Hälfte der
Mondoberfläche sehen, da der Mond uns immer die gleiche Seite zuwendet. Für die
Astronauten der Apollo-Mondmissionen stand die Erde daher auch immer an der
gleichen Stelle am Himmel, einen Erdaufgang konnten sie nicht beobachten. Die
berühmten Bilder von einem Erdaufgang stammen von Sonden und Raumschiffen im Mondorbit.
Allerdings, auch das haben viele noch in der Schule gelernt, sieht man von der
Erde aus etwas mehr als nur 50 Prozent der Mondoberfläche. Das liegt an der Umlaufbahn
des Mondes. Diese ist nicht exakt kreisförmig und ihre Ebene zudem etwas zur
Bahnebene der Erde um die Sonne geneigt. Dies führt zu einer leichten,
Libration genannten Taumelbewegung des Mondes, die uns mehr als nur 50 Prozent
der Mondoberfläche erkennen lässt.
Befindet sich ein Astronaut also auf der Mondoberfläche an einem Ort, an dem die
Erde gerade knapp über dem Horizont steht, kann die Taumelbewegung dazu führen,
dass die Erde von hier aus betrachtet tatsächlich auf- oder untergeht - das
alles dann allerdings über einen Zeitraum von mehreren Tagen. Dies ist in
Regionen der Fall, die am "Rand" der sichtbaren Mondscheibe liegen und nur hin
und wieder von der Erde aus sichtbar sind. (ds/11.
Februar 2016)
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