Was passiert jetzt mit dem Orbiter, nachdem er den Lander
Philae auf dem Kometen 67P abgesetzt hat? Welche Funktion hat er noch?
Die Landung des Landers Philae auf der Oberfläche des Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko
war schon immer nur ein kleiner Teil der Rosetta-Mission - wenn auch
vielleicht der spektakulärste. Für die Wissenschaftler ist es natürlich von
großer Bedeutung, dass man nun erstmals über Daten direkt von der Oberfläche eines
Kometen verfügt. Dies gelingt übrigens nur über den Rosetta-Orbiter -
Philae allein kann nicht mit der Erde kommunizieren.
Allerdings war die Landung ein sehr riskantes Unternehmen und hätte auch
komplett schiefgehen können. Ein nicht weniger wichtiger Teil der
Rosetta-Mission ist daher vollkommen unabhängig vom Erfolg oder Misserfolg von
Philae. Der Rosetta-Orbiter begleitet den Kometen noch bis Ende des kommenden
Jahres auf dem Weg ins innere Sonnensystem und wieder hinaus.
Für die Wissenschaftler werden so bislang einmalige Beobachtungen möglich:
Aus dem Orbit kann Rosetta nämlich verfolgen, wie der Komet mit Annäherung
an die Sonne langsam aktiv wird, wie sich die Oberfläche dadurch verändert und
messen, welche
Gase dabei entweichen. Auf diese Weise erfährt man sehr viel über den Aufbau des
Kometen und seine Geschichte.
Auch wenn der Kontakt zu Philae in den nächsten Tagen abbrechen sollte, ist
die Rosetta-Mission also noch lange nicht zu Ende. Man kann sich beispielsweise auf
neue, spektakuläre Bilder eines aktiv werdenden Kometen freuen. Für die
Öffentlichkeit ist dies vermutlich nicht so interessant, wie eine Landung, für
die Wissenschaft aber von großer Bedeutung. (ds/14.
November 2014)
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