Beziehen sich Größenangaben bei extrasolaren Planeten auf
ihren Durchmesser oder ihre Masse?
Das sollte eigentlich immer angegeben sein und ist von Fall zu Fall
verschieden. Es hängt nämlich ganz wesentlich von der Entdeckungsmethode ab.
Hat man beispielsweise den Transit eines extrasolaren Planeten vor seiner
Sonne beobachtet, also das Vorüberziehen der fernen Welt vor der Scheibe des
Zentralsterns und die damit verbundene kurzzeitige Verringerung der Leuchtkraft
des Sterns, lässt sich etwas über den Durchmesser des Planeten sagen, der für
eine solche Verringerung der Leuchtkraft verantwortlich sein muss. Über seine
Masse weiß man dadurch zunächst einmal nichts genaueres.
Hat man einen Planeten hingegen mithilfe der Radialgeschwindigkeitsmethode
entdeckt, beobachtet also ein leichtes Wackeln des Zentralsterns, das durch
einen umlaufenden Planeten verursacht wird, kann man etwas über die Masse des
Planeten aussagen, aber nichts über seinen Durchmesser. Man erhält hier in der
Regel sogar nur eine Untergrenze für die Masse, da man die Neigung der Bahn des
Planeten nicht kennt.
Die genausten Angaben kann man daher für extrasolare Planeten machen, die
man mit beiden Methoden beobachtet hat. Dann lässt sich beispielsweise auch
etwas über die Dichte des Planeten sagen, woraus sich dann etwa ergibt, ob man
es mit einem Gesteinsplaneten oder einem Gasplaneten zu tun hat.
(ds/13.
Mai 2014)
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