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Warum hat sich das "Ich bin wach"-Signal von Rosetta
verspätet?
Die Kometensonde Rosetta ist am Montag aus einem 31-monatigen "Tiefschlaf"
aufgewacht. Der interne Wecker der Sonde war auf 11 Uhr MEZ gestellt. Danach
sollte die Sonde zur Ausrichtung nötige Instrumente auf Betriebstemperatur
bringen, sich korrekt zur Erde ausrichten und ein Signal zur Erde schicken, das
den dort wartenden Wissenschaftlern bestätigte, dass mit dem Aufwachen alles so
geklappt hat, wie es geplant war.
Ausgehend von den Prozeduren, die vor dem Senden des Signals abgearbeitet
werden mussten und der anschließenden Laufzeit des Signals zur Erde von rund 45
Minuten, hatte das Team am Raumfahrtkontrollzentrum der ESA in Darmstadt mit einer
Ankunft des Signals ab etwa 18.45 Uhr MEZ gerechnet.
Wer den Livestream aus dem ESA-Kontrollzentrum am Montagabend mitverfolgt
hat, konnte sehen, wie die Spannung bei den Verantwortlichen mit jeder Minuten
größer wurde, die das Signal auf sich warten ließ. Als nach einer halben Stunde noch
immer nichts von Rosetta zu hören war, dürften sich einige sicherlich schon
gefragt haben, ob da etwas schiefgegangen sein könnte. Erst um 19.18 Uhr MEZ kam
schließlich die erwartete Nachricht von Rosetta.
Doch warum hat es so lange gedauert? Die vorausberechnete Zeit galt nur für einen
optimalen Ablauf nach dem Aufwachen. Inzwischen hat man wieder vollen Kontakt zu
Rosetta und konnte so auch ermitteln, warum das Signal länger gebraucht hat als
vorherberechnet: Der Bordcomputer hatte sich direkt nach dem Aufwachen neu
gestartet, so dass es etwas dauerte, bis mit der Abarbeitung der
Aufwachprozeduren begonnen werden konnte. Warum dies geschehen ist, weiß das Rosetta-Team bislang noch nicht, es sei aber auch kein Problem für die weitere
Mission. Alle Tests, die bislang durchgeführt wurden, haben ergeben, dass
Rosettas Zustand einwandfrei ist. (ds/22.
Januar 2014)
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