Wenn sich das Sonnensystem bewegt, könnten dann nicht
Objekte aus dem interstellaren Raum mit der Erde kollidieren?
Unsere Sonne - und damit auch ihr Planetensystem - gehört zur Milchstraße, unserer
Heimatgalaxie, und alle Sterne der Milchstraße bewegen sich um das galaktische
Zentrum. Natürlich ist es da möglich, dass auch andere Sterne in die
Nähe unserer Sonne geraten. Bei den Sternen handelt es sich eben nicht, wie man
früher annahm, um "Fixsterne". Auch Sterne ändern ihre Position am Himmel - die
meisten allerdings nur über sehr lange Zeiträume.
Das kann auch für uns sichtbare Folgen haben: Langperiodische Kometen etwa stammen aus einer gewaltigen Wolke aus
Trümmerteilen aus der Anfangsphase des Sonnensystems, die in großer Entfernung
um die Sonne kreist. Man vermutet, dass ein in der Nähe vorüberziehender Stern
Objekte in dieser sogenannten Oortschen Wolke so stören kann, dass diese ins
innere Sonnensystem abgelenkt und zu einem langperiodischen Kometen werden.
Solche Kometen können allerdings auch noch durch andere Störungen in der Wolke
entstehen.
Sollte man sich also nun Sorgen machen, dass irgendetwas aus weiter Ferne mit
der Erde kollidiert? Die klare Antwort: nein. Unsere
Galaxie besteht nämlich zum größten Teil aus leerem Raum und die Abstände
zwischen den Sternen sind so gewaltig, dass ein direkter Treffer äußerst
unwahrscheinlich ist.
Sogar wenn zwei Galaxien kollidieren, kommt es kaum zu direkten
Zusammenstößen von Sternen, da beide Galaxien überwiegend aus leerem Raum
bestehen. Die Veränderungen, die sich bei Galaxienkollisionen beobachten lassen,
entstehen allein durch die gravitativen Wechselwirkungen zwischen den Galaxien
und ihren Sternen. (ds/11.
Dezember 2013)
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