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Kann man mit bloßem Auge oder einem einfachen Teleskop
erkennen, dass sich die Sterne am Himmel bewegen?
In einer Nacht sicherlich nicht: Früher nannte man die Sterne daher auch
"Fixsterne", da man annahm, dass ihre Position am Himmel unveränderlich ist, sie
also in Bezug auf andere Sterne immer an der gleichen Stelle zu finden sind. Den
Gegensatz zu den Fixsternen stellten die "Wandelsterne" dar, deren Position sich
ständig veränderte und die beispielsweise durch die Sternbilder wanderten.
Heute wissen wir, dass es sich bei den "Wandelsternen" um die Planeten unseres
Sonnensystems handelt und die "Fixsterne" nicht so "fix" sind, wie ihr Name
vermuten lässt. Allerdings sind die meisten Sterne so weit von uns entfernt und
ihre Eigenbewegung ist so gering, dass sich das Aussehen des Himmels auch über
viele Jahrhunderte kaum verändert.
Der erste, der tatsächlich nachweisen konnte, dass sich die Position der Sterne
am Himmel verändert, war der Astronom Edmund Halley. Er bemerkte 1718, dass sich
die Positionen der drei hellen Sterne Sirius, Aldebaran und Arktur merklich von
der Position unterschied, die der griechische Astronom Hipparchos gemessen
hatte, der etwa von 190 bis 120 vor Christus lebte.
Als Stern mit der schnellsten Eigenbewegung gilt heute Barnards Pfeilstern, der
nur sechs Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Er lässt sich allerdings nur mit
einem Teleskop oder guten Fernglas beobachten. Er hat am Himmel eine
Eigenbewegung von 10,3 Bogensekunden pro Jahr. Zum Vergleich: Der Vollmond
bedeckt am Himmel etwa 1.800 Bogensekunden oder ein halbes Grad.
(ds/5.
Juli 2013)
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