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Wie verrichteten die Astronauten an Bord der
Gemini-Raumschiffe ihre Notdurft?
Das Gemini-Programm der NASA war das zweite bemannte Weltraumprogramm
der amerikanischen Raumfahrtbehörde. Mit den Flügen sollte das Apollo-Mondlandeprogramm
durch den Test von verschiedenen Abläufen und Technologien vorbereitet werden.
Während in den Mercury-Kapseln des ersten Raumfahrtprogramms nur ein
Astronaut Platz hatte, starteten mit den Gemini-Raumschiffen zwei
Astronauten ins All. Das Platzangebot war allerdings im Vergleich zu Mercury
nicht so viel größer. Die ersten Raumschiffe der NASA, so sagten Astronauten
daher oft im Scherz, waren so klein, dass man sie nicht bestieg, sondern anzog.
Während des Fluges mit einer Gemini-Kapsel mussten die Astronauten die
ganze Zeit in ihren Sitzen bleiben und alle Aufgaben dort erledigen - auch die
menschlichen "Geschäfte". Sie zogen dazu ihren Raumanzug so weit wie möglich aus
und nutzten für alles Flüssige eine als "Erleichterungsröhre" (relief tube)
bezeichnete Vorrichtung, mit der der Urin gesammelt und anschließend ins All
abgelassen wurde. Für das große Geschäft gab es Plastiktüten, die hinterher
verschlossen und verstaut werden konnten. Die längste Gemini-Mission
dauerte fast zwei Wochen, so dass sich die Astronauten, trotz einer angepassten
Ernährung, diesen sehr unbequemen Toilettengang kaum die ganze Zeit "verkneifen"
konnten. (ds/19.
Dezember 2012)
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