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Warum ist die Radialgeschwindigkeitsmethode so erfolgreich?
Die Radialgeschwindigkeitsmethode ist ein Verfahren zum Aufspüren von
extrasolaren Planeten. Man sucht dabei nicht direkt nach dem Planeten, sondern
fahndet nach einem leichten Wackeln seines Zentralsterns, das durch den
umlaufenden Planeten entsteht. Dieses Wackeln lässt sich im Spektrum des Sterns
nachweisen. Mit diesem Verfahren wurden die ersten extrasolaren Planeten um
sonnenähnliche Sterne entdeckt.
Das zweite bedeutende Verfahren, dem auch schon zahlreiche Entdeckungen zu
verdanken sind, ist die Transitmethode, bei der man nach Planeten fahndet, die -
von der Erde aus betrachtet - direkt vor ihrer Sonne vorüberziehen. Sie sorgen
dabei nämlich für eine leichte Verdunkelung ihres Sterns, die man messen kann.
Das Weltraumteleskop Kepler sucht auf diese Weise erfolgreich nach
Planeten und es gibt neben zahlreichen Entdeckungen bereits eine Liste mit weit
über Tausend Planetenkandidaten, die auf eine Bestätigung warten.
Der Vorteil der Radialgeschwindigkeitsmethode ist, dass diese zunächst einmal
keinen speziellen Blickwinkel von der Erde auf das jeweilige System erfordert,
wie er für die Entdeckung eines Planeten mit der Transitmethode nötig ist.
Allerdings hat die Methode auch Nachteile: Mit ihr lassen sich vor allem
massereiche Planeten in engen Umlaufbahnen nachweisen, weil diese einfach das
größte "Wackeln" verursachen. Ein Planet wie die Erde in einem erdähnlichen
Abstand vom Zentralstern ist damit beispielsweise noch nicht zu entdecken. So
gesehen war es durchaus überraschend, dass man in den vergangenen Jahren so
viele Systeme mit massereiche Planeten auf engen Bahnen, die sogenannten "heißen
Jupiter", entdeckt hat. Solche Gasriesen in geringem Abstand zum Zentralstern
kennt man ja aus unserem eigenen Sonnensystem nicht.
(ds/5.
November 2012)
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