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Wieso baut man kein zweites Hubble-Weltraumteleskop?
Schon seit vielen Jahren beschäftigen sich amerikanische und europäische
Astronomen mit der Entwicklung und dem Bau des Nachfolgers für das
Weltraumteleskop Hubble. Dieser Nachfolger trägt den Namen James Webb Space Telescope und soll unter anderem Fragen beantworten, die sich durch
Beobachtungen mit dem Weltraumteleskop Hubble erst ergeben haben, die sich aber
mit Hubble allein nicht beantworten lassen. Es wäre daher wenig sinnvoll, ein so
teures Instrument wie Hubble einfach nur zu kopieren und nicht auf die aktuellen
wissenschaftlichen Bedürfnisse der Astronomen einzugehen.
So wird das James Webb Space Telescope beispielsweise nicht im sichtbaren
Bereich des Lichts arbeiten, sondern im Infraroten. Dadurch kann es Objekte
beobachten und Prozesse untersuchen, die Hubble nicht erkennen kann. Ein Grund
dafür ist die Ausdehnung unseres Universums: Diese führt zu einer deutlichen
Verschiebung des Lichts von entfernten Objekten in den roten Bereich des
Spektrums. So kann es passieren, dass diese Objekte, auch wenn sie eigentlich Strahlung im
sichtbaren Bereich des Lichts aussenden, nur noch im Infraroten zu beobachten
sind - in dem Bereich, in dem das James Webb Space Telescope empfindlich ist.
Auch die Entstehung von Sternen und Planeten lässt sich beispielsweise im
Infraroten deutlich besser untersuchen.
Die Entwicklung des Teleskops war erheblich teurer und aufwendiger als
ursprünglich erwartet. Inzwischen rechnet man mit einem Start des James Webb
Space Telescope nicht vor 2018.
Siehe dazu auch:
(ds/20.
Juni 2012)
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