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Wenn in einer Galaxie in 50 Millionen Lichtjahren
Entfernung vor 30 Jahren eine Supernova beobachtet wurde, kann das entstandene
Schwarze Loch doch nicht 30 Jahre alt sein. Es muss doch 50 Millionen und 30
Jahre alt sein!
Die Frage bezieht sich auf unseren gestrigen Artikel über Beobachtungen in
der Galaxie M100 (siehe:
M100:
Jüngstes Schwarzes Loch entdeckt?). Solche Anmerkungen gibt es immer wieder
bei Altersangaben von weit entfernten Objekten. Zunächst einmal muss man
berücksichtigen, dass sich auch die Supernova natürlich nicht vor 30 Jahren
ereignet hat, weil das Licht, das die Informationen über dieses Ereignis
enthielt, ja allein 50 Millionen Jahre brauchte, um die Erde zu erreichen. Es
würde aber niemanden helfen, wenn wir nun sagen würden, dass Schwarze Loch sei
50 Millionen und 30 Jahre alt. Und es wäre auch sehr verwirrend, da diese
Altersangabe ja eine Entfernung enthält, die sich immer wieder ändern kann, wenn
etwa neue, präzisere Messungen gemacht werden. Entscheidender ist für die
Astronomen die Frage: In welchem Alter sehen wir das Schwarze Loch? Das ist
nämlich das Alter, über das wir durch Beobachtungen Informationen erhalten
können. Und diese Frage lässt sich, unabhängig von der Entfernung des Objekts,
eindeutig beantworten, da wir vor 30 Jahren seine Entstehung beobachtet haben.
Das Schwarze Loch (oder den Neutronenstern) sehen wir in einem Alter von 30
Jahren. Und genau dies ist mit solchen Altersangaben in der Regel gemeint. (ds/17.
November 2010)
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