Dass sich die Planeten in unserem Sonnensystem auf elliptischen Bahnen um
die Sonne bewegen, erkannte zuerst Johannes Kepler. Und dies nur durch einen regelrechten
Glücksfall: Vom dänischen Astronomen Tycho Brahe, der zu dieser Zeit die besten
Beobachtungsdaten zur Verfügung hatte, hatte Kepler die Daten der Marsbahn bekommen.
Kepler war zunächst Anhänger der Kreistheorie und daher ernsthaft bemüht, die Daten des
Mars an eine Kreisbahn des Planeten um die Sonne anzupassen. Doch es gelang nicht, unter
anderem deswegen, weil Mars - im Gegensatz zu anderen Planeten - eine Bahn hat, die recht
deutlich von einer Kreisbahn abweicht. Das führte Kepler schließlich zu seinen
"Gesetzen", von denen das erste lautet: "Die Planeten bewegen sich auf
einer Ellipse, in deren einen Brennpunkt die Sonne steht."
Durch Kepler Entdeckungen zur Planetenbewegung angeregt, fand Isaac Newton
Jahrzehnte später das physikalische Gesetz, das hinter Keplers Gesetzen steht: das
Gravitationsgesetz. Es lässt sich aus den drei Kepler-Gesetzen herleiten. Und natürlich
lassen sich diese - sogar in allgemeinerer Form - aus dem Gravitationsgesetz herleiten.
Dieses Gravitationsgesetz besagt, dass die Anziehungskraft zwischen zwei Körpern
umgekehrt proportional dem Quadrat der Entfernung der beiden Körper ist. Werden also zwei
Körper doppelt so weit voneinander getrennt, beträgt die zwischen ihnen wirksame
Anziehungskraft nur noch ein Viertel des ursprünglichen Wertes.
Mit Hilfe des Gravitationsgesetzes kann man Keplers erstes Gesetz etwas
allgemeiner fassen: Bei der Bewegung eines Körpers im Gravitationsfeld einer Zentralmasse
verläuft die Bahn des Körpers auf einem Kreis, einer Ellipse, einer Parabel oder einer
Hyperbel (zusammengefasst auch als Kegelschnitte bezeichnet). Wie eine Bahn nun konkret aussieht, hängt vom Verhältnis der
so genannten potentiellen Energie des Körpers zu seiner kinetischen Energie
ab. (ds/9. März 2005)
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