Die Inflation löst kein einziges Problem, sie ersetzt zwei Probleme durch einige andere.
Zu den Vorhersagen:
Die ART (= die Dynamik einer Riemannschen Mannigfaltigkeit plus Äquivalenzprinzip) liefert eine Vereinheitlichung der SRT mit der Newtonschen Gravitationstheorie – so wurde sie konstruiert; ein erster Konsistenzcheck ist die Periheldrehung.
Erste Vorhersagen der ART sind die korrekte Lichtablenkung im Gravitationsfeld inkl. Gravitationslinsen, die gravitative Zeitdilatation sowie die Rotverschiebung (gravitativ, kosmologisch), des Weiteren u.a. Frame Dragging (Lense-Thirring) – dies alles ohne Erweiterung, Fine-Tuning, zusätzliche Hypothesen.
Die ART liefert die Vorhersage der Gravitationswellen, indirekt bestätigt anhand von Pulsaren, direkt durch Ligo – ohne Adaption oder Einführung von Irgendwas.
Die ART plus bereits bekannte Dynamiken von Materie und Strahlung liefert die Vorhersage eines expandierendes Universum, nicht gelitten von Einstein jedoch bestätigt durch Hubble; dazu zählt auch die Vorhersage des CMB – ohne Adaption oder Einführung von Irgendwas.
Die ART liefert außerdem die Vorhersage der Dynamik von Sternen, Supernovae, Neutronensternen, Akkretionsscheiben, Lichtablenkung an Kerr-SLs … allesamt bestätigt – und allesamt ohne Adaption.
Zusammenfassung:
ART erfordert als Input ein Gesetz für die Dynamik einer Riemannschen Mannigfaltigkeit plus Äquivalenzprinzip; der Output d.h. die daraus folgenden Vorhersagen stehen oben. Sie sind allesamt nicht-trivial, überraschend, neuartig, wurden bei der Konstruktion der ART nicht in Betracht gezogen, sind robust und ohne Fine-Tuning gültig, erfordern keine zusätzlichen unbestätigten Hypothesen, und folgen aus einer einzigen Formel ohne einen einzigen freien Parameter!! (da G bekannt ist und Lambda für die gebannten Punkte irrelevant ist)
Die Inflation liefert für einige von unendlich vielen möglichen Modellen die korrekten Werte für das Winkelspektrum des CMB – weil Anfangsbedingungen und Modelle so konstruiert wurden, dass genau das dieses Winkelspektrum wieder herauskommt. Würden wir morgen andere Messdaten haben, würde man die Modelle anders konstruieren bzw. anpassen und erzielte diese neuen Werte.
Zusammenfassung:
Im Gegensatz zur ART liefert die Inflation Null Vorhersagen, nur wieder die Inflation. Das ist nicht neu, nicht überraschend sondern trivial. Was sie liefert, wurde bei der Konstruktion der Modelle betrachtet – die bekannten Beobachtungsdaten. Im Gegensatz zur ART benötigt sie die unbestätigte Hypothese des Inflatonfeldes. Und im Gegensatz zur ART folgt dies alles nicht aus einer einzigen Formel ohne freien Parameter, sondern nach Sichtung tausender Modelle!!
Die Inflation als Ganzes ist also keine wissenschaftliche Theorie im Sinne Poppers.
Zum Vergleich: Maxwell hat eine Theorie konstruiert. Einstein hat eine Theorie konstruiert. Feynman, Schwinger und Dyson haben ein Modell (die QED) für die QFT konstruiert … die Astrophysiker haben hunderte oder gar tausende Modellen mit anpassbaren Parametern konstruiert, von denen einige Dutzend den Output liefern, der dem zuvor bekannten Input entspricht.
The inflationary paradigm is highly flexible. It’s easy to invent versions of inflation that can explain anything and everything. Therefore, inflation is not falsifiable. It is not science.
(nach Paul Steinhardt)
Inflationary cosmology is just one of the many examples where we have a theory that is very flexible, so flexible that it can be adjusted to accommodate anything that happens.
(nach Sir Roger Penrose)
If we can explain any observation with some version of inflation, then it's not falsifiable, and it's not science.
(nach David Gross)