Erdklima: Ruhige Sonne verhindert Erderwärmung nicht

Maenander

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Obwohl wir in Deutschland einen ziemlich kalten Winter hatten (zusätzlich war die Sonnenscheindauer bei extrem niedrigen Werten), war der Jahresbeginn global gesehen übrigens sehr warm, wie man u.a. hier betrachten kann.
 

Frankie

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Maenander,

lokale Optima oder Pessima sagen wenig in Bezug auf den Klimawandel (wenn es ihn denn gibt, was ich glaube, aber nicht noch mal aufwerfen will). Tatsächlich ist es sogar möglich, daß die globale Erwärmung zu einer Kaltzeit in Europa führt. Siehe Agazzissee. Stell Dir mal vor die Gletscher in Grönland schmelzen ab... das hätte etwa denselben Effekt (+ 7mtr Meerespiegel und die entsprechende Verdünnung des Meerwassers). Die Katastrophe liegt weniger in der globalen Erwärmung, mehr in den lokalen Änderungen, egal ob plus oder minus.

Grüße,
Frankie

PS: übrigens kann mir einer sagen ob +7 mtr. zu einem Aufschwimmen des antarktischen Eisschildes (dem ozeanischen Teil) führen können?
 
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jonas

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Frankie schrieb:
Die Katastrophe liegt weniger in der globalen Erwärmung, mehr in den lokalen Änderungen.
Das ist genau die These von Bynaus. Nicht die Richtung ist entscheidend, sondern die Veränderung selbst. (P.S. Das ist übrigens auch meine These)

Der Mensch mit seiner Zivilisation scheint immer empfindlicher zu werden gegenüber Veränderungen seiner Umwelt. Obwohl er mit seiner Technologie biologisch unempfindlich gegen Umweltänderungen wurde, scheint seine Zivilisation immer empfindlicher gegenüber solchen Änderungen zu werden.

Dies sind zwei Regelkreise, die sich überlagern, mit einander gegensätzlich wirkenden Faktoren. Je technisch versierter der Mensch wird, desto mehr ist er in der Lage seine Umwelt zu beherrschen. Aber je mehr er seine Umwelt beherrschen kann, desto empfindlicher wird er gegen dadurch induzierte Reaktionen.

Es wäre interessant dies mal zu diskutieren. Ein solcher gekoppelter Regelkreis wäre mal was Neues in der Klimadiskussion.
 
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Frankie

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Jonas,

das ist sogar ein evolutionärer Fakt nach meiner Meinung. Die Menschheit zeigt sich desto empfinglicher, desto kleiner (oder einfacher) der Angreifer ist. Beispiele: in der Biologie nicht lebende Organismen wie Viren, in der Technik bzw. Ökonomie technisch unabwendbare Katastrophen wie z.B. die Erhöhung des Meeresspiegels...

Grüße,
Frankie
 

galileo2609

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Hallo zusammen,
Ein solcher gekoppelter Regelkreis wäre mal was Neues in der Klimadiskussion.
das ist doch nichts Neues, höchstens deine Begrifflichkeit dafür. Entscheidend ist die Komplexität, die für die Stabilität unserer Gesellschaftsysteme verantwortlich zeichnet. Wir sind global zu vernetzt, um kleinräumig auf natürliche Bedrohungen elastisch reagieren zu können. Güter-, Finanz- und Menschenströme reagieren empfindlich auf externe Störungen. Wobei der Mensch als Flüchtling die geringsten Chancen hat.
das ist sogar ein evolutionärer Fakt
Mit Evolution hat das nichts zu tun. Der Mensch hat es geschafft, diese weitgehend für seine Entwicklung auszuschalten. Worüber wir reden, ist eine menschengemachte Weltgesellschaft. Da dominieren neben konkreten Entscheidungen in der Regel Sozialisationsprozesse und keine biologischen Anpassungsprozesse.

Grüsse galileo2609
 

ispom

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Zur These von Ispom denke ich auch, daß sie gegenwärtig nicht so sehr viel Relevanz hat, denn es kommt nicht darauf an, ob dem Menschen die Schuld an der Klimaänderung gegeben werden kann oder nicht. Es kommt vielmehr darauf an, wie man mit ihr umgeht.

Wo Ispoms These allerdings wieder zum Tragen kommt: Wenn in der jüngeren Menschheitsgeschichte bereits Temperaturschwankungen vorgekommen sind, und zwar etwa in der Amplitude, wie wir sie heute beobachten, dann wäre eigentlich nur noch interessant: inwieweit ist die Geschwindigkeit der Änderung relevant?

Ich habe von Bohrkernanalysen gehört, die zeigen, daß klimatische Temperaturänderungen in der Vergangenheit sich öfter schlagartig entwickelt haben, also innerhalb von 10 Jahren, aufwärts und abwärts. Freilich war das in vorgeschichtlicher Zeit. Aber noch innerhalb der Zeit des Homo sapiens sapiens (zumindest soweit ich es verstanden habe).

Jonas, daß du (wie ich) den wesentlichen Unterschied bemerkst, den ich zwischen den drei Parteien mache
(die Leugner, die Skeptiker und die Gläubigen)
läßt mich hoffen, daß ich nicht von allen mißverstanden werde.
ich habe jetzt leider (oder zum Glück :cool:) viel Arbeit und nicht die Zeit, auf das alles hier bisher seit meinem letzten Beitrag geschriebene einzugehen, insbesondere mit viel Geduld immer wieder zu erklären, was den Unterschied ausmacht in der Betrachtungsweise dieses aktuellen themas zwischen mir und zB Galileo und seinem Sekundanten Orbit.
Diese beiden greife ich heraus, weil sie mir gelegentlich unterstellen, ich würde auf Stammtisch-niveau diskutieren.

Stammtischmilieu ist nicht mein Ding, aber ich komme viel mit Leuten zusammen, die sich für dieses Klimathema interessieren und die diesbezüglichen Medieninfos konsumieren,
mir von den spleenigen Energiesparideen erzählen, die ihre Kinder aus der Schule mit nach Hause bringen und mich nach meiner Ansicht fragen,
und ich habe gute Gründe anzunehmen, daß meine Argumente von ihnen akzeptiert werden.
Es sind die gleichen Argumente, die hier von den usern mit umfassenen Kenntnissen der von der "Klimalobby" verbreiteten Meinungsmacher verächtlich gemacht werden.
(angefangen von der Unsinnigkeit mit standbyverzicht gegen den Klimawandel vorzugehen
bis hin zur Leugnung der durch schriftliche Überlieferungen, Bohrkerne und Funde in den jetzt zugänglichen abgeschmolzenen Gletscherzonen gut belegten mittelalterlichen Warmzeit).
Auch das Gleichsetzen von Klimaleugnern und Klimaskeptikern ist mir unverständlich, es erinnert mich an eine Diskussion mit einem Gottgläubigen,
der es nicht akzeptieren wollte, daß ich ein Agnostiker bin, daß ich nicht die allgegenwärtigen "Wunder der Natur" leugne, sondern nur bezweifle, daß sie von Gott geschaffen wurden, weil mir eine natürliche Erklärung näher liegt.

Und so scheint es für die heutigen Klimagläubigen keine Rolle zu spielen, ob jemand sagt:
ich sehe, wie die Gletscher abschmelzen, ich akzeptiere die Erderwärmung...
aber diese Erscheinungen sind nicht neu, es gab sie sehr häufig in der Erdgeschichte.....
oder ob jemand (wie twr) einfach die Erwärmung ignoriert.

Hallo, ihr Klimagläubigen... ich lasse mich nicht mit twr in einen topf werfen...
wieso begreift ihr das nicht...:confused:
Jonas versteht es doch!
und die Mitmenschen, mit denen ich täglich rede, auch übers Klima :rolleyes:
 

Luzifix

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Der Weltenergiebedarf liegt derzeit bei 107000TWh, da ist alles mitgerechnet. Das ist in der Größenordnung von 1/10000 der gesamten Sonneneinstrahlung, wenn ich richtig gerechnet habe (einfach Solarkonstante mal Querschnitt der Erde)

Wikipedia gibt an, dass man derzeit 0.02% des einfallenden Sonnenlichts nutzen müsste, um den Weltenergiebedarf zu decken.

Profis kommen auf Schätzungen von 0.028W/m^2. Das Über-den-Daumen-Peilen war also nicht so schlecht.

Das war eine prima Idee, das mal so auf die Schnelle über diese Eselsbrücke zu rechnen! Bei der Sonneneinstrahlung müßte man aber das Albedo (30,6% für die Erde lt. Wiki) abziehen.

Und wie das sich das eventuell aufschaukelt müßte man mal im Verhältnis zu den Eismassen beurteilen, die beim periodischen Gefrieren ebenfalls jede Menge Schmelzwärme freisetzen, was einem normalerweise ja überhaupt nicht bewußt ist. Auch die Erwärmung der Atmosphäre durch das Kondensieren des aufgestiegenen Wasserdampfes in Abhängigkeit von der Intensität der Wolkenbildung auf die gesamte Erde bezogen müßte eine natürliche Größe hergeben, anhand der man das, was normal ist, besser beurteilen kann.

Obwohl in Wiki genannt ist, daß die Erde ohne eine Atmosphäre eine Temperatur von -18° hätte, mit Atmospäre und Treibhauseffekt eine von gemessen derzeit +14° möchte ich die Aussagekraft von solchen Zahlen bezweifeln. Es ist nämlich kein Wort darüber verloren, wo der Treibhauseffekt anfängt und wie weit es nur die Isolationswirkung der Gashülle ist. Vom Einfluß des Grades der Wolkenbildung ganz zu schweigen. Der Treibhauseffekt fängt ja erst an, wo das Licht durch die Wolken gefallen ist. Der Vergleich mit der Venus hinkt auch, denn diese Wolken dort sind nicht weiß.

Ich bin persönlich davon überzeugt, daß man es schaffen wird, die Wolkenbildung und Verteilung auf der Erde und damit auch den Treibhauseffekt komplett zu steuern. Und zwar ohne Silberjodid und ähnlichen Blödsinn. Wahrscheinlich wirkt sogar das massenhafte Aufstellen von Solaranlagen heute schon in diese Richtung. Das Auflösen von Wolken durch Zurückspiegeln vom IR-Anteil der Sonneneinstrahlung funktioniert heute schon, es ist möglich, auf diese Weise ein "Loch" in der Wolkendecke zu erzeugen durch welches die Sonne z.B. auf eine Solaranlage scheint. Ob man das auch umgekehrt hinkriegt (so wie die Berge im Winter Energie abstrahlen) mit schwarzen Oberflächen etwa, das wäre noch zu erforschen.

Lebewesen allerdings wandeln letzlich nur Sonnenenergie in Wärmeenergie um, genau wie der Erdboden auch.

Ich gehe davon aus, daß Pflanzen die Erde beim Wachsen kühlen. Alles was warmes Blut hat wie wir trägt natürlich zur Aufheizung bei.

gallileo2609 schrieb:
Mit Evolution hat das nichts zu tun. Der Mensch hat es geschafft, diese weitgehend für seine Entwicklung auszuschalten. Worüber wir reden, ist eine menschengemachte Weltgesellschaft. Da dominieren neben konkreten Entscheidungen in der Regel Sozialisationsprozesse und keine biologischen Anpassungsprozesse.

Das halte ich für Unfug. Alles liest sich aus, auch wissenschaftliche Thesen, Religionen oder Metaphysiken, Konstruktionsvorschläge, Politische Meinungen und Ideologien oder militärische Strategien, Suchten, Gewohnheiten, Kriminalität inklusive jeglichen mediengestützen Unsinns.
 
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Frankie

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(...)
Mit Evolution hat das nichts zu tun. Der Mensch hat es geschafft, diese weitgehend für seine Entwicklung auszuschalten. Worüber wir reden, ist eine menschengemachte Weltgesellschaft. Da dominieren neben konkreten Entscheidungen in der Regel Sozialisationsprozesse und keine biologischen Anpassungsprozesse.

Grüsse galileo2609

Auch die gesellschaftliche Entwicklung folgt global dem Schema, daß sich erfolgreiche Systeme verbreiten... insofern gibt es so etwas wie "politische Evolution". Welches System sich dann aber mit welchen Mitteln durchsetzt, ist offen... ich denke die von Dir genannten "Sozialisationsprozesse" sind eine sehr optimistische Betrachtungsweise, weil die m.E. nur in Schönwetterlagen funktionieren. D.h.: wenn es manchen gut und manchen schlecht geht, dann werden die denen es gut geht denen helfen denen es schlecht geht. Geht es allen schlecht (oder zumindest schlechter als vorher), dann greift wieder "survival of the fittest". Je härter die Lage desto schärfer die Mittel.

Ich denke daß wir immer noch nicht reif sind für eine Politik im globalen Interesse, da immer noch die Mechanismen der lokalen gesellschaftlichen Lobby das Handeln in den zuständigen Gremien bestimmen. Siehe auch Kyoto / Klima etc...

Grüße,
Frankie
 

Maenander

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Das war eine prima Idee, das mal so auf die Schnelle über diese Eselsbrücke zu rechnen! Bei der Sonneneinstrahlung müßte man aber das Albedo (30,6% für die Erde lt. Wiki) abziehen.
Sollte ja nur eine grobe Einschätzung sein, wenn man den Wert für die Albedo einsetzt kommt man aber genau auf die 0.02% von Wikipedia, da hast Du recht.

Das Entscheidende ist aber, dass wir insgesamt nur 0.1 W/m^2 verbrauchen, und das wesentlich weniger ist als die 1.5 W/m^2 die z.B. Hansen für den heutigen zusätzlichen Treibhauseffekt durch anthropogenes CO2 ansetzt.

Aber ich hab im Moment eigentlich gar keine Zeit und sollte deswegen wahrscheinlich nicht ständig neue - letzendlich halbherzige - Posts verfassen. :(

P.S.: Ob jetzt nun Warmblüter oder Bakterien die in Pflanzen gespeicherte Energie wieder freisetzen, die Effekte sind so klein , dass sich es nicht lohnt, hier darüber zu diskutieren.
 

Bynaus

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jonas schrieb:
Dies sind zwei Regelkreise, die sich überlagern, mit einander gegensätzlich wirkenden Faktoren. Je technisch versierter der Mensch wird, desto mehr ist er in der Lage seine Umwelt zu beherrschen. Aber je mehr er seine Umwelt beherrschen kann, desto empfindlicher wird er gegen dadurch induzierte Reaktionen.

Das ist, denke ich, das Phänomen des "Klumpenrisikos" der Globalisierung. Wenn eine lokale Zivilisation durch eine Klimaveränderung Hungersnöte erlebt, dann mag sie zusammenbrechen - die Menschheit als ganzes lebt weiter. Deshalb spielen kleine, langsame Klimaänderungen keine grosse Rolle: einige Kulturen passen sich an, einige verschwinden, einige wandern weiter in andere, besserere Regionen. Wenn wir aber das Klima des Planeten verändern, von dem wir bisher abhingen, können wir wohl nicht so einfach "woanders" hin und die Sache mit der Anpassung dürfte angesichts der in der Geschichte der Menschheit einmaligen Klimaveränderung (sowohl was Ausmass als auch was Geschwindigkeit angeht) zweifelhaft sein. Bleibt also aussterben? Ich hoffe nicht.

Ich habe von Bohrkernanalysen gehört, die zeigen, daß klimatische Temperaturänderungen in der Vergangenheit sich öfter schlagartig entwickelt haben, also innerhalb von 10 Jahren, aufwärts und abwärts.

Die gibt es, zweifellos. Aber diese hängen mit sehr schnell ablaufenden Veränderungen zusammen, die wir heute definitiv nicht haben. Dazu zählen z.B. starke Vulkanausbrüche, oder Süsswasserausflüsse (wie etwa das Ausfliessen des "Lake Agassiz", das hier auch schon erwähnt wurde und das vermutlich für die "jüngere Dryas", eine plötzlich einsetzende Kälteperiode während des Auftauens aus der letzten Eisezeit verantworlich ist). Die Regel in den letzten Jahrtausenden waren jedoch vergleichsweise langsame Klimaveränderungen mit geringer Amplitude. Der generelle Temperaturtrend, der vor allem dem CO2 in der Atmosphäre folgt, wird überlagert von kleinen Schwankungen in der Sonnenintensität und Einzelereignissen wie Vulkanen. Das einzige "Einzelereignis", das wir heute identifizieren können, ist der schnelle Anstieg von Treibausgasen durch die Verbrennung von fossilen Rohstoffen durch den Menschen.

ipsom schrieb:
Hallo, ihr Klimagläubigen... ich lasse mich nicht mit twr in einen topf werfen...

Warum bezeichnest du dann "uns" (ich nehme an, du meinst mich mit) als "Klimagläubige"? Es braucht keinen "Glauben" an die Klimaerwärmung. Die Beobachtungen (insbesondere das Beobachten eines schnellen, gleichzeitigen CO2- und Temperaturanstiegs) machen die Hypothese der menschgemachten Klimaerwärmung sehr plausibel. Etwas weniger vorsichtig formuliert: man muss sich beide Augen ausstechen, um den Zusammenhang nicht zu sehen.

Luzifix schrieb:
Es ist nämlich kein Wort darüber verloren, wo der Treibhauseffekt anfängt und wie weit es nur die Isolationswirkung der Gashülle ist. Vom Einfluß des Grades der Wolkenbildung ganz zu schweigen. Der Treibhauseffekt fängt ja erst an, wo das Licht durch die Wolken gefallen ist. Der Vergleich mit der Venus hinkt auch, denn diese Wolken dort sind nicht weiß.

Die "Isolationswirkung der Gashülle" IST der Treibhauseffekt. Isolation ist das Phänomen, dass Wärmestrahlung zum Absender "zurückgelenkt" wird, womit dieser weniger schnell auskühlt bzw bei gleichem Wärmeeintrag eine höhere Temperatur hält als ohne Isolation.

Die Wolkenbildung fliesst in die (problemlos messbare) Albedo der Erde ein, die wiederum in die Gleichung einfliesst, mit der man die -18°C berechnet.

Die Venus ist, was die Albedo angeht, sehr viel weisser als die Erde. Ihre Albedo beträgt fast 0.9 (~Neuschnee), im Vergleich zu ca. 0.3 für die Erde.

Du darfst schon ein bisschen darauf vertrauen, dass die Leute, die diese Zahlen produziert haben (sowie jene, die dahinter stehen und die sie regelmässig benutzen), Experten und keine Vollidioten sind... :)

Das Auflösen von Wolken durch Zurückspiegeln vom IR-Anteil der Sonneneinstrahlung funktioniert heute schon, es ist möglich, auf diese Weise ein "Loch" in der Wolkendecke zu erzeugen durch welches die Sonne z.B. auf eine Solaranlage scheint.

Interessant - Quelle bitte.

Ich gehe davon aus, daß Pflanzen die Erde beim Wachsen kühlen.

Das ist thermodynamisch nicht möglich, ausser, sie haben weisse Blätter (dann kühlen sie durch Erhöhung der Albedo der Erde). Pflanzen sind letztlich photochemische Maschinen: sie setzen Sonnenlicht in Wärme und chemische Energie um. Die chemische Energie wird dann von Tieren (thermodynamische Maschinen) genutzt und zu Bewegung und Wärme verwandelt. Sprich, am Ende haben wir Sonnenlicht -> Bewegung + Wärme.

Die "Zwischenspeicherung" von Sonnenenergie entspricht in dieser Perspektive einem zusätzlichen "Isolationseffekt" (Energie wird länger auf der Erde zurückgehalten als ohne die Isolationswirkung), und damit einer Erwärmung.

Aber wie Maenander sagte, die Effekte sind so klein, dass sie keinerlei Auswirkung auf das Klima haben.
 

El Cattivo

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[...]Warum bezeichnest du dann "uns" (ich nehme an, du meinst mich mit) als "Klimagläubige"? Es braucht keinen "Glauben" an die Klimaerwärmung. Die Beobachtungen (insbesondere das Beobachten eines schnellen, gleichzeitigen CO2- und Temperaturanstiegs) machen die Hypothese der menschgemachten Klimaerwärmung sehr plausibel. Etwas weniger vorsichtig formuliert: man muss sich beide Augen ausstechen, um den Zusammenhang nicht zu sehen. [...]
Hallo Bynaus

Ich wäre vorsichtig, mit solchen Aussagen. Genau daraus drehen Klimaleugner gerne einen Strick. Die Auswirkungen sind schließlich Todzeitbehaftet, also nicht gleichzeitig. Das zu berücksichtigen schaffen die meisten Klimaleugner schon nicht mehr und wollen wohl auch nicht. Es ist doch viel mehr so, das der CO2-bedingte Treibhauseffekt eine Tatsache der Strahlungsphysik ist, die lange BEVOR er überhaupt so messbar wurde, theoretisch beschrieben wurde. Man muss lediglich auf zwei Tatsachen beharren:

1) Energieerhaltung
2) Das sich das Absorbtionspektrum von CO2 nicht nach Lust und Laune ändert.

Mehr Energie auf der Erde heißt, dass sie auch umgesetzt werden muss. Der Treibhauseffekt ist erstmal nicht mehr und hat soweit auch noch nichts mit wilder Nichtlinearer Physik zu tun. So kann man die CO2-bedingte Änderungen einfach mal quantitativ mit den Variabilitäten der Strahlungsleistung der Sonne vergleichen. Da steht schnell eine ganze Größenordnung dazwischen. Interessanter Weise bestreiten Klimaleugner die Effekte der Sonne nicht, exemplarisch beim Maunderminimum.

mfg
 
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Bynaus

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El Cattivo schrieb:
Die Auswirkungen sind schließlich Todzeitbehaftet, also nicht gleichzeitig.

Es kommt natürlich darauf an, welche Zeiträume man betrachtet. Wenn die Zeitachse, sagen wir, die letzten 100000 Jahre umfasst (in etwa der Zeitraum, an den ich gedacht habe), dann ist der Anstieg sowohl von Temperatur als auch CO2 gleichzeitig und, im Vergleich zu allen anderen Prozessen im beobachteten Zeitraum, auch extrem.

Was deine vorgeschlagene Argumentationsstrategie angeht: Mag sein, dass das funktionieren würde, versuch das doch mal etwas zu erläutern. Mir ist zur Zeit noch unklar, wie du dadurch zu quantitativen Aussagen kommen willst, die man mit der Sonne vergleichen kann.
 

El Cattivo

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Es kommt natürlich darauf an, welche Zeiträume man betrachtet. Wenn die Zeitachse, sagen wir, die letzten 100000 Jahre umfasst (in etwa der Zeitraum, an den ich gedacht habe), dann ist der Anstieg sowohl von Temperatur als auch CO2 gleichzeitig und, im Vergleich zu allen anderen Prozessen im beobachteten Zeitraum, auch extrem.
Ja, in geologischen Zeiträumen ist es freilich gleichzeitig. Das ist richtig. Betrachtet man diese Zeiträume, dann wird es aber auch interessant. Meistens ist es so, das CO2-Anstieg einem Temperaturanstieg nacheilen. Wir haben nun die umgekehrte Situation: Der CO2-Anstieg eilt dem Temperaturanstieg vor.

Das zeigt wie einmalig die heute vorliegende Sitaution ist. Nunja, früher gab es keine Menschen die den biologischen Kohlenstoffkreislauf so massiv störten.
Was deine vorgeschlagene Argumentationsstrategie angeht: Mag sein, dass das funktionieren würde, versuch das doch mal etwas zu erläutern. Mir ist zur Zeit noch unklar, wie du dadurch zu quantitativen Aussagen kommen willst, die man mit der Sonne vergleichen kann.
Die Variabilitäten die die Sonne verursacht sind hervoragend vermessen.

Die Wirkung der Änderungen des CO2-Gehaltes kann man mit einer einfachen Näherungsformel beschreiben. Diese beruht schlicht auf angewander Strahlungsphysik und hat mit wilden nichtlinearen Modellen noch nichts am Hut. Wer hier kritisieren will ist gezwungen die elementare Strahlungsphysik zu leugnen.:p

Nun haben wir für beides eine Angabe die sich auf die Änderung der Strahlungsleistung bezieht. Nur die Bezugsgröße passt noch nicht. Bei der Messreihe für die Sonne ist die Bezugsgröße der Strahlungsintensität nicht die Erdoberfläche, sondern auf die solare Konstante. Also senkrecht einfallende Strahlungsintensität, ohne Athmosphäre/Albedo. Das Radiation Forcing bezieht sich auf die gesamte Erdoberfläche. Das kann man aber einfach umrechnen, da die Erde eine Kugel ist muss man die gemessene Strahlungsintensität der Sonne einfach vierteln - schon hat man die selbe Bezugsgröße.

Erwärmung hat immer was mit Energie zu tun und es ist physikalisch herzlich egal ob eine Änderung der Strahlungsintensität durch den Treibhauseffekt bedingt ist oder durch die Variabilitäten der Sonne. Durch den quantitativen Vergleich kann man daher leicht zeigen, wo die dominierenden Faktoren liegen und wie sensibel das Klima auf die Änderung der Strahlungsintensität reagiert. Einen Klimaleugner der den Einfluss der Sonne abstreitet ist mir noch nicht über den Weg gelaufen.

Die von Klimaleugnern gerne beschworenen Sonneflecken haben übrigens nichts direkt mit dem Klima zu tun. Vielmehr ist es so, das die Zahl der Sonnenflecken mit der Strahlungsintensität eng korrelliert, daher jene auch mit dem Klima. Das kann man aus meiner verlinkten Messreihe auch ersehen.

Einen solchen Vergleich kann aber auch über die Milanković-Zyklen vollziehen, die ebenso hervoragend belegt sind, wie auch Ihre klimatischen Auswirkungen. Der Zusammenhang zwischen Strahlungsintensität und Abstand ist auch bekannt. ;)

mfg
 

Bynaus

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Meistens ist es so, das CO2-Anstieg einem Temperaturanstieg nacheilen. Wir haben nun die umgekehrte Situation: Der CO2-Anstieg eilt dem Temperaturanstieg vor.

Ich glaube nicht, dass das "meistens" so ist, bzw, dass man das so sagen kann. Die zeitliche Auflösung von Proxies ist selten so gut, dass man beurteilen kann, was zuerst kam. Dort, wo die Auflösung gut genug ist (v.a. bei Eisbohrkernen), ist das nur am Anfang vom Ende einer Eiszeit der Fall. Das hat damit zu tun, dass hier ein "bootstraping" stattfindet: Die Veränderung der Orbitalparameter der Erde erwärmt diese ein wenig, worauf CO2 freigesetzt wird, welches zu einer weiteren Erwärmung führt, wodurch wieder mehr CO2 freigesetzt wird etc. Das CO2 wirkt hier als Verstärker der Erwärmung, die durch die Orbitalparameteränderung gestartet wurde.

Das zeigt wie einmalig die heute vorliegende Sitaution ist. Nunja, früher gab es keine Menschen die den biologischen Kohlenstoffkreislauf so massiv störten.

Einmalig ist sie nicht. Es gab auch schon früher Ereignisse, bei denen grosse Mengen CO2 in die Atmosphäre gelangten und wo danach eine Erwärmung beobachtet wurde. Ein Beispiel ist das Paleocene-Eocene-Thermal-Maximum, das ich hier auch schon erwähnt hatte.

Zum Rest deines Beitrages: So war das gemeint. Ja, volle Zustimmung. Insbesondere diese Grafik bringt es auf den Punkt:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/bb/Radiative-forcings.svg
 

UMa

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Hallo Jonas,

zu #126:
Die verschiedenen Level:
Vielleicht
Fall 3b bis ca. 400 ppm CO2,
Fall 3c bei ca. 400 bis ca. 500 ppm CO2,
Fall 3d ab ca. 500 ppm CO2?
Was meinst du dazu?


Zum Meeresspiegel:
Es wurde unter anderem in den Beiträgen #42 #45 #47 und #132 Meeresspiegelanstiege von 2 bis 10m und 30m diskutiert, jedoch kein Zeitraum genannt. In welchem Zeitraum stellst du dir diesen Anstieg vor?
In den Jahren 2050, 2100, 2200, 2500, 3000 oder 4000?
Oder welchen Anstieg würdest du in diesen Jahren erwarten?


#79, #172 kälter statt wärmer:
Ich stelle mir bei meiner Skepsis immer die Frage: Was wäre, wenn es kälter werden würde anstatt wärmer, wenn das CO2 abnehmen würde, anstatt zuzunehmen. Sollte man diesen umgekehrten Fall auch als Katastrophe ansehen, und ich glaube das würde man, dann stellt sich mir die Frage: Da stimmt doch was nicht, oder?

Was soll da nicht stimmen, kannst du mir das erklären? Ich verstehe es nicht.

Dies wäre noch schlimmer. Hätten wir der Atmosphäre so viel CO2 entzogen, wie wir in den letzten 200 Jahren hinzugefügt haben, wären wir auf halbem Weg zu Temperaturen wie zum letzten eiszeitlichen Maximum. Bei weiterem starken CO2-Entzug würden die Pflanzen aus CO2-Mangel eingehen und schließlich die Erde einfrieren (Snowball-earth).


@galileo2609, zu #133, Hansen, runaway greenhouse effect:
Kann ich nicht nachvollziehen, die Aussage von Hansen ist definitv falsch. Es wären mehr als 50W/m² notwendig, außerdem kann CO2 mangels hinreichender Absorption im atmosphärischen Fenster das Kombayashi-Ingersoll Limit nicht nennenswert verschieben.


Grüße UMa
 

galileo2609

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Hallo UMa,
@galileo2609, zu #133, Hansen, runaway greenhouse effect:
Kann ich nicht nachvollziehen, die Aussage von Hansen ist definitv falsch. Es wären mehr als 50W/m² notwendig, außerdem kann CO2 mangels hinreichender Absorption im atmosphärischen Fenster das Kombayashi-Ingersoll Limit nicht nennenswert verschieben.
wenn es so ist, umso besser. Leider fehlen mir in deiner Antwort die Belege. Klar, auch Hansen hat in seiner Präsentation das hinreichende forcing von 10 - 20 W/m^2 nicht weiter belegt. Aber der verbindende Mechanismus von Wasserdampfbildung ist beim Kombayashi-Ingersoll Limit ja der entscheidende Faktor. Die Ausgangsbedingungen der starter kits bei Venus und Erde sind aber auch nicht mehr das, was sie mal waren: No climate paradox under the faint early Sun

Grüsse galileo2609
 

wrentzsch

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Es gibt eine Zusatzerklärung zum Klimawandel, basierend auf den Energiespeicherfähigkeiten dichterer Gase.
Bei erhöhten Luftdruck können dichtere Gase mehr Energie abgeben und bei geringeren Luftdruck mehr Energie aufnehmen.
Dies würde eine Tendenz zu mehr Temperaturdifferenzen erzeugen und zu mehr Ausgleichsbewegungen in der Lufthülle.
 

jonas

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Hi UMa

Da Du mich direkt ansprichst:
Hallo Jonas,

zu #126:
Die verschiedenen Level:
Vielleicht
Fall 3b bis ca. 400 ppm CO2,
Fall 3c bei ca. 400 bis ca. 500 ppm CO2,
Fall 3d ab ca. 500 ppm CO2?
Was meinst du dazu?
Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann die dazugehörigen Rekationen der Umwelt auf diese speziellen Werte nicht gut genug abschätzen.

Zum Meeresspiegel:
Es wurde unter anderem in den Beiträgen #42 #45 #47 und #132 Meeresspiegelanstiege von 2 bis 10m und 30m diskutiert, jedoch kein Zeitraum genannt. In welchem Zeitraum stellst du dir diesen Anstieg vor?
In den Jahren 2050, 2100, 2200, 2500, 3000 oder 4000?
Oder welchen Anstieg würdest du in diesen Jahren erwarten?
Es spielt keine Rolle in welchem Zeitraum diese Veränderung stattfindet. Seltsamerweise hat der Mensch eine Vorliebe dafür an den Küsten zu siedeln und dort die größten Städte zu errichten. Solange sich das nicht ändert sind die Zivilisationszentren des Menschen immer von einem Anstieg des Meeresspiegels bedroht. Seine Schutzmaßnahmen gegen Flut sind auch selten auf Ereignisse ausgelegt, deren Auftreten den Zeithorizont von 50 Jahren übersteigt (siehe New Orleans oder Hamburg 1962).


#79, #172 kälter statt wärmer:
Was soll da nicht stimmen, kannst du mir das erklären? Ich verstehe es nicht.

Dies wäre noch schlimmer. Hätten wir der Atmosphäre so viel CO2 entzogen, wie wir in den letzten 200 Jahren hinzugefügt haben, wären wir auf halbem Weg zu Temperaturen wie zum letzten eiszeitlichen Maximum. Bei weiterem starken CO2-Entzug würden die Pflanzen aus CO2-Mangel eingehen und schließlich die Erde einfrieren (Snowball-earth).
Ich möchte hier nicht all das wiederholen, was an Einwänden nach diesem posting erfolgte. Nur diesen einen Haupteinwand von Bynaus:
Der umgekehrte Fall wäre ebenfalls eine "Katastrophe". Das Problem ist halt, dass wir in den letzten, sagen wir, 100 Jahre extrem abhängig geworden sind vom Klima, das heute herrscht.
Außerdem ging es mir nicht darum, was pas passiert wäre, wenn wir seit 200 Jahren der Atmosphäre CO2 entzogen statt hinzugefügt hätten, sondern was passieren würde, wenn wir vom heutigen Stand wieder auf den von vor 200 Jahren zurückkehren würden.

Bynaus postuliert eine im Lauf der Jahrhunderte gestiegene Klimasensitivität unserer Wirtschaft und Zivilisation. Das heißt, egal ob es rauf oder runter geht mit den Temperaturen, es wäre immer schädlich. Insoweit hat er einen wirkungsvollen Einwand gegen meine These geäußert.
 

galileo2609

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Um noch einmal darauf zurückzukommen:
Zunächst einmal möchte ich meinem favoriertem Thema aus den letzten Tagen noch etwas hinzufügen. In Wikipedia gibt es noch einen Absatz, der sich mit der Folge des Klimawandels für die Landwirtschaft beschäftigt. [...]
Der Artikel enhält auch eine Tabelle, die die Einbuße bzw. Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität für verschiedene Länder zeigt, und zwar einmal ohne den CO2 Düngeeffekt und einmal mit. Die Tabelle zeigt, daß selbst mit dem CO2 Düngeeffekt die Weltproduktion um 3% zurückgehen würde.
In der neuen Ausgabe der Schience gibt es aktuelle Forschungsergebnisse dazu, die zeigen, dass zuviel CO2 das Pflanzenwachstum negativ beeinflussen kann.

Aus den vielen Besprechungen verlinke ich mal selektiv Jörg Rings Beitrag auf den ScienceBlogs.

Grüsse galileo2609
 
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