Das ist genau die These von Bynaus. Nicht die Richtung ist entscheidend, sondern die Veränderung selbst. (P.S. Das ist übrigens auch meine These)Frankie schrieb:Die Katastrophe liegt weniger in der globalen Erwärmung, mehr in den lokalen Änderungen.
das ist doch nichts Neues, höchstens deine Begrifflichkeit dafür. Entscheidend ist die Komplexität, die für die Stabilität unserer Gesellschaftsysteme verantwortlich zeichnet. Wir sind global zu vernetzt, um kleinräumig auf natürliche Bedrohungen elastisch reagieren zu können. Güter-, Finanz- und Menschenströme reagieren empfindlich auf externe Störungen. Wobei der Mensch als Flüchtling die geringsten Chancen hat.Ein solcher gekoppelter Regelkreis wäre mal was Neues in der Klimadiskussion.
Mit Evolution hat das nichts zu tun. Der Mensch hat es geschafft, diese weitgehend für seine Entwicklung auszuschalten. Worüber wir reden, ist eine menschengemachte Weltgesellschaft. Da dominieren neben konkreten Entscheidungen in der Regel Sozialisationsprozesse und keine biologischen Anpassungsprozesse.das ist sogar ein evolutionärer Fakt
Zur These von Ispom denke ich auch, daß sie gegenwärtig nicht so sehr viel Relevanz hat, denn es kommt nicht darauf an, ob dem Menschen die Schuld an der Klimaänderung gegeben werden kann oder nicht. Es kommt vielmehr darauf an, wie man mit ihr umgeht.
Wo Ispoms These allerdings wieder zum Tragen kommt: Wenn in der jüngeren Menschheitsgeschichte bereits Temperaturschwankungen vorgekommen sind, und zwar etwa in der Amplitude, wie wir sie heute beobachten, dann wäre eigentlich nur noch interessant: inwieweit ist die Geschwindigkeit der Änderung relevant?
Ich habe von Bohrkernanalysen gehört, die zeigen, daß klimatische Temperaturänderungen in der Vergangenheit sich öfter schlagartig entwickelt haben, also innerhalb von 10 Jahren, aufwärts und abwärts. Freilich war das in vorgeschichtlicher Zeit. Aber noch innerhalb der Zeit des Homo sapiens sapiens (zumindest soweit ich es verstanden habe).
Der Weltenergiebedarf liegt derzeit bei 107000TWh, da ist alles mitgerechnet. Das ist in der Größenordnung von 1/10000 der gesamten Sonneneinstrahlung, wenn ich richtig gerechnet habe (einfach Solarkonstante mal Querschnitt der Erde)
Wikipedia gibt an, dass man derzeit 0.02% des einfallenden Sonnenlichts nutzen müsste, um den Weltenergiebedarf zu decken.
Profis kommen auf Schätzungen von 0.028W/m^2. Das Über-den-Daumen-Peilen war also nicht so schlecht.
Lebewesen allerdings wandeln letzlich nur Sonnenenergie in Wärmeenergie um, genau wie der Erdboden auch.
gallileo2609 schrieb:Mit Evolution hat das nichts zu tun. Der Mensch hat es geschafft, diese weitgehend für seine Entwicklung auszuschalten. Worüber wir reden, ist eine menschengemachte Weltgesellschaft. Da dominieren neben konkreten Entscheidungen in der Regel Sozialisationsprozesse und keine biologischen Anpassungsprozesse.
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Mit Evolution hat das nichts zu tun. Der Mensch hat es geschafft, diese weitgehend für seine Entwicklung auszuschalten. Worüber wir reden, ist eine menschengemachte Weltgesellschaft. Da dominieren neben konkreten Entscheidungen in der Regel Sozialisationsprozesse und keine biologischen Anpassungsprozesse.
Grüsse galileo2609
Sollte ja nur eine grobe Einschätzung sein, wenn man den Wert für die Albedo einsetzt kommt man aber genau auf die 0.02% von Wikipedia, da hast Du recht.Das war eine prima Idee, das mal so auf die Schnelle über diese Eselsbrücke zu rechnen! Bei der Sonneneinstrahlung müßte man aber das Albedo (30,6% für die Erde lt. Wiki) abziehen.
jonas schrieb:Dies sind zwei Regelkreise, die sich überlagern, mit einander gegensätzlich wirkenden Faktoren. Je technisch versierter der Mensch wird, desto mehr ist er in der Lage seine Umwelt zu beherrschen. Aber je mehr er seine Umwelt beherrschen kann, desto empfindlicher wird er gegen dadurch induzierte Reaktionen.
Ich habe von Bohrkernanalysen gehört, die zeigen, daß klimatische Temperaturänderungen in der Vergangenheit sich öfter schlagartig entwickelt haben, also innerhalb von 10 Jahren, aufwärts und abwärts.
ipsom schrieb:Hallo, ihr Klimagläubigen... ich lasse mich nicht mit twr in einen topf werfen...
Luzifix schrieb:Es ist nämlich kein Wort darüber verloren, wo der Treibhauseffekt anfängt und wie weit es nur die Isolationswirkung der Gashülle ist. Vom Einfluß des Grades der Wolkenbildung ganz zu schweigen. Der Treibhauseffekt fängt ja erst an, wo das Licht durch die Wolken gefallen ist. Der Vergleich mit der Venus hinkt auch, denn diese Wolken dort sind nicht weiß.
Das Auflösen von Wolken durch Zurückspiegeln vom IR-Anteil der Sonneneinstrahlung funktioniert heute schon, es ist möglich, auf diese Weise ein "Loch" in der Wolkendecke zu erzeugen durch welches die Sonne z.B. auf eine Solaranlage scheint.
Ich gehe davon aus, daß Pflanzen die Erde beim Wachsen kühlen.
Hallo Bynaus[...]Warum bezeichnest du dann "uns" (ich nehme an, du meinst mich mit) als "Klimagläubige"? Es braucht keinen "Glauben" an die Klimaerwärmung. Die Beobachtungen (insbesondere das Beobachten eines schnellen, gleichzeitigen CO2- und Temperaturanstiegs) machen die Hypothese der menschgemachten Klimaerwärmung sehr plausibel. Etwas weniger vorsichtig formuliert: man muss sich beide Augen ausstechen, um den Zusammenhang nicht zu sehen. [...]
El Cattivo schrieb:Die Auswirkungen sind schließlich Todzeitbehaftet, also nicht gleichzeitig.
Ja, in geologischen Zeiträumen ist es freilich gleichzeitig. Das ist richtig. Betrachtet man diese Zeiträume, dann wird es aber auch interessant. Meistens ist es so, das CO2-Anstieg einem Temperaturanstieg nacheilen. Wir haben nun die umgekehrte Situation: Der CO2-Anstieg eilt dem Temperaturanstieg vor.Es kommt natürlich darauf an, welche Zeiträume man betrachtet. Wenn die Zeitachse, sagen wir, die letzten 100000 Jahre umfasst (in etwa der Zeitraum, an den ich gedacht habe), dann ist der Anstieg sowohl von Temperatur als auch CO2 gleichzeitig und, im Vergleich zu allen anderen Prozessen im beobachteten Zeitraum, auch extrem.
Die Variabilitäten die die Sonne verursacht sind hervoragend vermessen.Was deine vorgeschlagene Argumentationsstrategie angeht: Mag sein, dass das funktionieren würde, versuch das doch mal etwas zu erläutern. Mir ist zur Zeit noch unklar, wie du dadurch zu quantitativen Aussagen kommen willst, die man mit der Sonne vergleichen kann.
Meistens ist es so, das CO2-Anstieg einem Temperaturanstieg nacheilen. Wir haben nun die umgekehrte Situation: Der CO2-Anstieg eilt dem Temperaturanstieg vor.
Das zeigt wie einmalig die heute vorliegende Sitaution ist. Nunja, früher gab es keine Menschen die den biologischen Kohlenstoffkreislauf so massiv störten.
Ich stelle mir bei meiner Skepsis immer die Frage: Was wäre, wenn es kälter werden würde anstatt wärmer, wenn das CO2 abnehmen würde, anstatt zuzunehmen. Sollte man diesen umgekehrten Fall auch als Katastrophe ansehen, und ich glaube das würde man, dann stellt sich mir die Frage: Da stimmt doch was nicht, oder?
wenn es so ist, umso besser. Leider fehlen mir in deiner Antwort die Belege. Klar, auch Hansen hat in seiner Präsentation das hinreichende forcing von 10 - 20 W/m^2 nicht weiter belegt. Aber der verbindende Mechanismus von Wasserdampfbildung ist beim Kombayashi-Ingersoll Limit ja der entscheidende Faktor. Die Ausgangsbedingungen der starter kits bei Venus und Erde sind aber auch nicht mehr das, was sie mal waren: No climate paradox under the faint early Sun@galileo2609, zu #133, Hansen, runaway greenhouse effect:
Kann ich nicht nachvollziehen, die Aussage von Hansen ist definitv falsch. Es wären mehr als 50W/m² notwendig, außerdem kann CO2 mangels hinreichender Absorption im atmosphärischen Fenster das Kombayashi-Ingersoll Limit nicht nennenswert verschieben.
Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann die dazugehörigen Rekationen der Umwelt auf diese speziellen Werte nicht gut genug abschätzen.Hallo Jonas,
zu #126:
Die verschiedenen Level:
Vielleicht
Fall 3b bis ca. 400 ppm CO2,
Fall 3c bei ca. 400 bis ca. 500 ppm CO2,
Fall 3d ab ca. 500 ppm CO2?
Was meinst du dazu?
Es spielt keine Rolle in welchem Zeitraum diese Veränderung stattfindet. Seltsamerweise hat der Mensch eine Vorliebe dafür an den Küsten zu siedeln und dort die größten Städte zu errichten. Solange sich das nicht ändert sind die Zivilisationszentren des Menschen immer von einem Anstieg des Meeresspiegels bedroht. Seine Schutzmaßnahmen gegen Flut sind auch selten auf Ereignisse ausgelegt, deren Auftreten den Zeithorizont von 50 Jahren übersteigt (siehe New Orleans oder Hamburg 1962).Zum Meeresspiegel:
Es wurde unter anderem in den Beiträgen #42 #45 #47 und #132 Meeresspiegelanstiege von 2 bis 10m und 30m diskutiert, jedoch kein Zeitraum genannt. In welchem Zeitraum stellst du dir diesen Anstieg vor?
In den Jahren 2050, 2100, 2200, 2500, 3000 oder 4000?
Oder welchen Anstieg würdest du in diesen Jahren erwarten?
Ich möchte hier nicht all das wiederholen, was an Einwänden nach diesem posting erfolgte. Nur diesen einen Haupteinwand von Bynaus:#79, #172 kälter statt wärmer:
Was soll da nicht stimmen, kannst du mir das erklären? Ich verstehe es nicht.
Dies wäre noch schlimmer. Hätten wir der Atmosphäre so viel CO2 entzogen, wie wir in den letzten 200 Jahren hinzugefügt haben, wären wir auf halbem Weg zu Temperaturen wie zum letzten eiszeitlichen Maximum. Bei weiterem starken CO2-Entzug würden die Pflanzen aus CO2-Mangel eingehen und schließlich die Erde einfrieren (Snowball-earth).
Außerdem ging es mir nicht darum, was pas passiert wäre, wenn wir seit 200 Jahren der Atmosphäre CO2 entzogen statt hinzugefügt hätten, sondern was passieren würde, wenn wir vom heutigen Stand wieder auf den von vor 200 Jahren zurückkehren würden.Der umgekehrte Fall wäre ebenfalls eine "Katastrophe". Das Problem ist halt, dass wir in den letzten, sagen wir, 100 Jahre extrem abhängig geworden sind vom Klima, das heute herrscht.
In der neuen Ausgabe der Schience gibt es aktuelle Forschungsergebnisse dazu, die zeigen, dass zuviel CO2 das Pflanzenwachstum negativ beeinflussen kann.Zunächst einmal möchte ich meinem favoriertem Thema aus den letzten Tagen noch etwas hinzufügen. In Wikipedia gibt es noch einen Absatz, der sich mit der Folge des Klimawandels für die Landwirtschaft beschäftigt. [...]
Der Artikel enhält auch eine Tabelle, die die Einbuße bzw. Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität für verschiedene Länder zeigt, und zwar einmal ohne den CO2 Düngeeffekt und einmal mit. Die Tabelle zeigt, daß selbst mit dem CO2 Düngeeffekt die Weltproduktion um 3% zurückgehen würde.