Für einen 1-Teilchen-Zustand in seinem eigenen Ruhesystem:
Ich will sagen, dass
gilt.
D.h. die räumliche Amplitude ist konstant = Eins, das Feld oszilliert zeitlich mit einer Frequenz ~ m. Das gilt unabhängig von m. In keinem der Fälle ist es sinnvoll, von einer stehenden oder laufenden Welle zu sprechen, da die räumliche Form konstant = Eins ist; da steht oder läuft nichts.
Für m = 0 liefert der Grenzfall E = 0 natürlich omega = 0 und damit wieder das Vakuum. Anders gesagt, ein Photon mit Energie E = 0 existiert nicht, das "ist einfach das Vakuum". Man kann natürlich nicht mit irgendeinem Ruhesystem argumentieren.
Für m > 0 ist das anders, ein Teilchen mit m > 0 hat ein Ruhesystem. In einem anderen Bezugsystem S', das mit dem ursprüngliche S durch einen Lorentz-Boost Lambda verknüpft ist, gilt
D.h. wenn in S ein 1-Teilchen-Zustand mit Impuls p vorliegt, dann liegt in S' ein 1-Teilchen-Zustand mit Impuls p' vor - so wie man es erwartet. Die Argumentation hängt aber implizit von der Poincare-Invarianz des Vakuums ab, d.h. man verwendet
Aus dem obigen Spezialfall mit konstanter Amplitude im eigenen Ruhesystem S wird eine laufende Welle in S' - ebenfalls so, wie man es erwartet.
Da ist nichts abenteuerlich, das ist einfach Poincare-invariante QFT, so wie seit knapp hundert Jahren.
Ist Poincare-Invarianz nicht gegeben - z.B. für ein Elektron in einem Atom, für das el.-mag. Feld in einer Kavität ... - funktioniert die kanonische Quantisierung anders, insbs. verwendet man
andere Lösungen zu (300) bzw. der jeweiligen Gleichung für Spin 1/2, 1 ... D.h. (312) ändert sich zu
wobei f(x) nun
andere Funktionen sind - z.B. Kugelwellen für das Elektron, stehenden el.-mag. Wellen ...
In keinem Fall ist die Form der Wellen relevant, man verwendet die Lösungen von (300), die praktisch sind. Meist sind das ebene, laufenden Wellen, aber nicht immer.
Es geht mir nicht um mathematische Exaktheit, sondern um die Logik dahinter.
Dafür ist das verlinkte Skript nicht die beste Quelle. Dass es in diesem Skript hapert, heißt aber nicht, dass es insgesamt hapert. Dummerweise muss man aber die nicht-rel. Quantenmechanik sehr gut verstanden haben, um die Idee der Quantenfeldtheorie zu verstehen. Evtl. hapert es ja daran ...
Tong ist sicherlich ein ganz gutes Script.
Coleman hat einen guten Ruf:
Bei Büchern und zu Idee / Logik / Erklärung / Bedeutung von Quantenfeldtheorie etc. ist Weinberg I + II
das Standardwerk. Aber ohne fundierte Kenntnisse der Quantenmechanik ist man auch da verloren.
Zur Historie: die Idee ist seit fast 100 Jahren klar.
Eines der ersten Arbeiten war
https://doi.org/10.1098/rspa.1927.0039
The quantum theory of the emission and absorption of radiation
Paul Adrien Maurice Dirac (1927)
Der Fock-Raum wurde hier eingeführt:
Es wird der Zusammenhang zwischen der Methode der gequantelten Wellenfunktionen und der Koordinatenraummethode untersucht. Die Operatoren der zweiten Quant
link.springer.com
Konfigurationsraum und zweite Quantelung
Fock, V. (1932)