Jakito
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Das freut mich sehr. Wirklich.Ich denke, wir sind uns einig, dass diese passive Rolle des Beobachters Unsinn ist. Der Beobachter entspricht einem quantenmechanisches Subsystem und ist als solches Teil des Ganzen.
Dieses "in einem Absatz" ist halt, was soll ich sagen? Das von mir hier untersuchte/diskutierte Beispiel kommt ja nicht aus dem Nichts, d.h. es ist ja nicht willkürlich von mir erfunden worden. Auch in Quantum tomography explains quantum mechanics wird noch "[162] S.G. Rabinovich, Measurement Errors and Uncertainties: Theory and practice. Springer, New York 2005. [32, 67, 72, 73, 91, 94]" referenziert:Das hat nicht nur irgendwie eine Ontologie zum Ziel, es ist bereits diese Ontologie eines einzelnen Quantensystems – in einem Absatz.
Gut, meine "Form der Erde" war jetzt vielleicht unabsichtlich etwas konkreter als der Durchmesser dieser unspezifischen Scheibe. (Ich hatte einfach nicht mehr genau nachgeschaut, in meinem Gedächtnis war ein Beispiel mit einem Radius hängengeblieben, und eines über die Ausdehnung einer Stadt.) Im Prinzip ist es aber trotzdem genau eines der Beispiele, die Neumaier auch selbst angegeben hatte, um zu verdeutlichen, wie seine Interpretation mit Unbestimmtheit oder Unschärfe umgeht.Semyon Rabinovich 2005 ([162 p.11]) schrieb:We shall study a simple measurement problem – the measurement of the diameter of a disk. [...] It may happen that the difference of the measurements in different directions exceeds the permissible error of a given measurement. In this situation, we must state that within the required measurement accuracy, our disk does not have a unique diameter, as does a circle. Therefore, no concrete number can be taken, with prescribed accuracy, as an estimate of the true value of the measurable quantity.
Und wenn man sich konkrete Beispiele anschaut, dann sieht man halt, dass bei Neumaiers Interpretation nicht alle q-expectations den gleichen Status haben. Die sind nicht einfach strukturlos. Ausserdem, wenn die q-expectations wirklich strukturlos wären, dann wäre die Beschreibung (und damit irgendwie auch die Interpretation) in gewisser Hinsicht doch total äquivalent zu der Wahrscheinlichkeitsverteilung, die auch andere Interpretationen der Wahrscheinlichkeitstheorie hernehmen.
Aber falls die Unklarheiten zu der "Ontologie der q-expectations" jetzt erstmal soweit geklärt sind, dass zumindest die Ursachen der Meinungsverschiedenheiten klar wurden, dann können wir diese Diskussion erstmal wieder ruhen lassen.
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