Die Thermal Interpretation der Quantenmechanik

A.Neumaier

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Sie hatten mal geschrieben, dass aus Ihrer Sichht die QFT vollständiig ist. Meinten sie die rel. QFT (RQFT)?
Worauf ich hinaus will ist, dass es auch eine andere globale Sicht gibt, die der AQFT (auch wenn das nicht Mainstream ist).
Diese basiert nicht auf ausspuren von Dichtematrizen, sondern auf lokale sub-Algebren.
AQFT ist einfach die rigorose Version von RQFT.
Aus meiner Sicht ist QFT beides, RQFT und AQFT.

Will man wissen, wie ein Teil des Universums die Grössen einer lokalen sub-Algebra beeinflussen (also z.B. ein System S einen Detektor D, das ist das Messproblem), so muss man auch bei der AQFT ausspuren. Nur heisst es da nicht so, da man einfach den Zustand auf eine kleinere Algebra einschränkt. Aber das ist äquivalent zum Ausspuren.

Die Referenzen, die Ihr Assistent, das künstliche Plappermaul, da bereitstellt, helfen dabei nicht das Geringste weiter. Ohne Beschränkung auf das Wesentliche (die Fähigkeit, die Ihnen leider fehlt) kann man keine Fortschritte machen.

Ein reines Bauchgefühl
Physik hat wenig mit dem Bauch zu tun; das ist Biochemie (die erst über - hier nutzlose - Umwege in der Physik verwurzelt ist).
Durch die partielle Spur werden auch global (prä-)geometrische Informationen mit ausgespurt, die aber möglicherweise noch in einer lokalen Beschreibung benötigt werden (da sie fundamental sind). Man spurt sozusagen zu viel aus.
Beim Ausspuren behält man (ohne Approximation) alle Information über das betrachtete System; nichts geht verloren.
Für das Messproblem kann man also alles ausspuren ausser dem zu messenden System und dem Detektor, der es misst.

Das einzige, was man anschliessend an das Ausspuren approximieren muss, ist die (nicht mehr unitäre) Dynamik. Hier handhabbare und genügend genaue Approximationen zu bekommen ist die wesentliche Schwierigkeit.
 

antaris

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AQFT ist einfach die rigorose Version von RQFT.
Aus meiner Sicht ist QFT beides, RQFT und AQFT.

Will man wissen, wie ein Teil des Universums die Grössen einer lokalen sub-Algebra beeinflussen (also z.B. ein System S einen Detektor D, das ist das Messproblem), so muss man auch bei der AQFT ausspuren. Nur heisst es da nicht so, da man einfach den Zustand auf eine kleinere Algebra einschränkt. Aber das ist äquivalent zum Ausspuren.
Ok, sprich die TI ist mit beidem voll kompatibel?
Die Referenzen, die Ihr Assistent, das künstliche Plappermaul, da bereitstellt, helfen dabei nicht das Geringste weiter. Ohne Beschränkung auf das Wesentliche (die Fähigkeit, die Ihnen leider fehlt) kann man keine Fortschritte machen.
Wenn ich mit Google eine Suche starte, kann ich ebenso (mit viel höherer Wahrscheinlichkeit) noch etwas viel unpassenderes finden. Solange ich nicht Ihr Wissen habe, bin ich selber auch nicht in der Lage die Spreu vom Weizen zu ztrennen aber da bin ich ja nicht allein mit diesem Problem. Das teilen wohl auch sehr gute Physiker und ist somit keine Schande, sondern der Weg zu zeigen, wo Verständnisprobleme liegen. Danke für Ihre immer sehr klaren Antworten.
Mir hilft jeder Ausschluss weiter, Ihr Wissen aufzuholen ist unmöglich und so muss ich mich damit abfinden und nutzen, was ich habe. Für mich ist eben nooch lange nicht klar, was das wesentliche für meine eigenen Fragestellungen ist. Das soll hier aber gar nicht thematisiert werden.
Beim Ausspuren behält man (ohne Approximation) alle Information über das betrachtete System; nichts geht verloren.
Für das Messproblem kann man also alles ausspuren ausser dem zu messenden System und dem Detektor, der es misst.

Das einzige, was man anschliessend an das Ausspuren approximieren muss, ist die (nicht mehr unitäre) Dynamik. Hier handhabbare und genügend genaue Approximationen zu bekommen ist die wesentliche Schwierigkeit.
Ok, einverstanden. Für Ihr Ziel -> Lösung Messproblem, spielt eine wie auch immer geartete globale (prä-)Geometrie keine Rolle. Ich denke nun begriffen zu haben, warum das so ist.

Die TI selbst ist aber dennoch nicht nur auf die Lösung des Messproblems beschränkt? Sie ist eine vollwertige Interpretation der QFT (algebraisch + relativistisch) und sollte damit, vollkommen losgelöst vom Messproblem, auch für andere Themen nutzbar sein?
 

A.Neumaier

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Ok, sprich die TI ist mit beidem voll kompatibel?
Die TI ist mit beidem voll kompatibel, aber das war nur ein kleiner Teil meiner Aussage.
Solange ich nicht Ihr Wissen habe, bin ich selber auch nicht in der Lage die Spreu vom Weizen zu trennen
Naja, Sie dürfen die Arbeiten nicht einfach zitieren, sondern müssen sie auch (wenigstens oberflächlich) lesen, wenn Sie etwas verstehen wollen. Dann sieht man schnell, ob Zusammenhänge da sind oder nicht, und ob es Sinn macht, sie zu zitieren. Sonst merkt jeder sofort, dass Sie etwas unverstanden weitergeben.
Das [...] ist somit keine Schande,
Das hatte ich auch nicht behauptet. Was ich schreibe, beschreibt der Pfad zum Verständnis. Aber gehen muss jeder ihn selber.
hr Wissen aufzuholen ist unmöglich
Ich beschreibe mein Wissen ja hier, aber Sie verkürzen es sofort, z.B. oben mit der Phrase ''Ok, sprich'', als hätte ich nicht wesentlich mehr (und Nützliches) gesagt.
Ich versuche immer wieder, Ihnen beizubringen, sich zu beschränken, und in fast jeder Antwort ignorieren Sie diesen Rat (der Teil meines Wissens ist) und bringen wieder irrelevante Zutaten.
Sie merken sich nur die Worte, aber nicht deren Bedeutung und Verständnis.
Können Sie sagen, was eine Prägeometrie ist, von der Sie geredet haben, was man damit machen kann und was nicht?
Haben Sie schon mal nachvollzogen, wie man vom Ausspuren einer Umgebung aus eine unitären Dynamik eine GKSL-Dynamik bekommt? Ohne das mal verdaut zu haben ist es sinnlos, über Beziehungen dieser drei Begriffe zu reden....

Bedeutung und Verständnis erfordern eine Vertrautheit mit der mathematischen Seite der Physik. Das mathematische Handwerkszeug geht Ihnen ab, mit dem man prüfen kann, ob etwas Sinn macht oder nicht, ob Zusammenhänge sinnvoll sind oder nicht.
Hier anzusetzen und etwas aufzuholen ist jedem möglich, der sich bemüht - und hier im Forum wüden Sie alle nötige Hilfestellung dazu bekommen, wenn Sie sich nur auf den Weg machen würden. Statt dessen lassen Sie sich von einem künstlichen Assistenten beraten, dere ebensowenig Mathematik versteht.

Alles, was Sie sagen, hängt deshalb in der Luft. Daher sind die Gedankengebäude, die Sie bauen, nichts weiter als Luftschlösser. Das ändert sich nur, wenn Sie anfangen, sich ein echtes Verständnis zu erwerben, indem sie die Formeln verstehen lernen, die zu den Begriffen und Zusammenhängen gehören!
Für Ihr Ziel -> Lösung Messproblem, spielt eine wie auch immer geartete globale (prä-)Geometrie keine Rolle. Ich denke nun begriffen zu haben, warum das so ist.
und keine Eichtheorie oder Quantengravitation, keine schwarzen Löcher, dunkle Materie, virtuelle Teilchen, oder was es sonst noch an magischen Anziehungspunkten gibt.
Die TI selbst ist aber dennoch nicht nur auf die Lösung des Messproblems beschränkt? Sie ist eine vollwertige Interpretation der QFT (algebraisch + relativistisch) und sollte damit, vollkommen losgelöst vom Messproblem, auch für andere Themen nutzbar sein?
Natürlich. Aber wie bei jeder Interpretation der Quantenmechanik ist die Lösung des Messproblems die Hauptsache, denn für alles andere macht man shut-up-and-calculate.
 

Bernhard

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Bedeutung und Verständnis erfordern eine Vertrautheit mit der mathematischen Seite der Physik.
@antaris und stille Mitleser:
1) Im Studium (Mathe und Physik) müssen deshalb zwingend und regelmäßig bis hin zum Abschluss Übungsaufgaben gerechnet werden, die auch bewertet werden.
2) Es kann zur Lösung des Messproblems keine einfache Erklärung geben, weil diese längst bekannt wäre.
 

aveneer

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Haben Sie schon mal nachvollzogen, wie man vom Ausspuren einer Umgebung aus eine unitären Dynamik eine GKSL-Dynamik bekommt? Ohne das mal verdaut zu haben ist es sinnlos, über Beziehungen dieser drei Begriffe zu reden....
Ich halte die gängige Darstellung für fraglich, da ich eine lokale Sichtweise bevorzuge. Für mich entsteht Irreversibilität fundamental lokal (z. B. durch entropische Prozesse wie in Hawking's Konstante dS/dA, die eine Flächenzunahme erzwingt und damit Expansion), und sie ist nicht nur emergent aus einer global unitären Dynamik, die "erhalten" bleibt. Anders gesagt: Die GKSL-Form scheint mir zwingend unlogisch, weil sie Irreversibilität als Illusion darstellt.
 

antaris

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Die TI ist mit beidem voll kompatibel, aber das war nur ein kleiner Teil meiner Aussage.
Ich beschreibe mein Wissen ja hier, aber Sie verkürzen es sofort, z.B. oben mit der Phrase ''Ok, sprich'', als hätte ich nicht wesentlich mehr (und Nützliches) gesagt.
Sie meinen, dass die AQFT rigoroser ist? Diese Information ist definitiv nicht untergegangen. Aus bisherigen anderen Diskussionen heraus, hatte ich aber das Gefühl, die AQFT ist eher eine Nische und die RQFT ausreichend.

Naja, Sie dürfen die Arbeiten nicht einfach zitieren, sondern müssen sie auch (wenigstens oberflächlich) lesen, wenn Sie etwas verstehen wollen. Dann sieht man schnell, ob Zusammenhänge da sind oder nicht, und ob es Sinn macht, sie zu zitieren. Sonst merkt jeder sofort, dass Sie etwas unverstanden weitergeben.
Sie haben recht. Manchmal suche ich schnell eine Arbeit raus und lese nur das abstract. Es ist aber nicht so, dass ich keine Arbeiten komplett selber lese. Nicht wenige habe ich mehrmals gelesen. Ob ich das dann auch v9oollkommen verstanden habe, steht wohl auf einem anderen Blatt.
Sie merken sich nur die Worte, aber nicht deren Bedeutung und Verständnis.
Können Sie sagen, was eine Prägeometrie ist, von der Sie geredet haben, was man damit machen kann und was nicht?
Haben Sie schon mal nachvollzogen, wie man vom Ausspuren einer Umgebung aus eine unitären Dynamik eine GKSL-Dynamik bekommt? Ohne das mal verdaut zu haben ist es sinnlos, über Beziehungen dieser drei Begriffe zu reden....

Bedeutung und Verständnis erfordern eine Vertrautheit mit der mathematischen Seite der Physik. Das mathematische Handwerkszeug geht Ihnen ab, mit dem man prüfen kann, ob etwas Sinn macht oder nicht, ob Zusammenhänge sinnvoll sind oder nicht.
Hier anzusetzen und etwas aufzuholen ist jedem möglich, der sich bemüht - und hier im Forum wüden Sie alle nötige Hilfestellung dazu bekommen, wenn Sie sich nur auf den Weg machen würden. Statt dessen lassen Sie sich von einem künstlichen Assistenten beraten, dere ebensowenig Mathematik versteht.
Bezüglich der Prägeometrie gibt es verschiedene Ansätze. Ich denke verstanden zu haben, dass diese keine Metriken und Mannigfaltigkeiten bereitstellen, sondern oft kombinatorischer Natur sind (wie z.B. Ginestra Bianconi's simplicial complexes), also aus einfachen Prinzipien folgen. Es ist m.E. das Ziel eine nicht-klassische prä-geometrische Beschreibung zu finden, aus der dann die klassische Raumzeit mit Metrik emergiert. Die simplicial complexe sind wie gesagt ein Beispiel von viele. Man kann damit also m.E. nicht direkt eine Raumzeit darauf aufbauen aber sie bieten möglicherweise Methodiken diese emergieren lassen zu können.
Bezüglich GKSL habe ich verstanden, was in der Einleitung der englischen Wiki steht.

Ich habe ein modulares Tool mit Streamlit-GUI (mit Hilfe der AI) gebaut, mit denen ich verschiedene Strukturen, wie z.B. p.c.f.-Fraktale, NGF/CQNM (Bianconi), Spin-Netz und Gitter-QFT generieren und miteinander vergleichen kann. So kann ich selbst direkt mit Primärquellen zu den Strukturen die Richtigkeit der Berechnungen prüfen und gleichzeitig die Mathematik dahinter verstehen. Das Ziel ist, die Mathematik hinter den Begriffen sichtbar/greifbar zu machen und sie zu Veranschaulichen. Ich verstehe die Dinge viel besser, wenn ich sie sehen kann und Veranschaulichen bedeutet dabei nicht mit Alltagsbegriffe gleichzusetzen. Eine Heatmap einer Dichtematrix ist für mich genau so eine Veranschaulichung oder eben die Echtzeitberechnung eines simplicial complexes, mit frei justierbaren Einstellungen, an denen ich herumschrauben kann, um zu sehen was sich verändert.

Ich habe selber verstanden, dass die AI, wenn überhaupt, nur auf dieser Art und bei dieser Anwendung brauchbare und vor allem nachvollziehbare Ergebnisse bringen kann. Ich habe mit dem Tool noch andere Dinge vor aber es sollen ausschließlich bestehende Methoden interaktiv nachvollzogen werden. Auf der Wunschliste steht auch GKSL.

Wäre solch ein Tool auf Basis von Python etwas, was Sie (und natürlich alle anderen), sozusagen als diskussionswürdig akzeptieren würden? Ich könnte direkt eine lauffähige Version hochladen und in einen neuen Thread verlinken. Die gemeinsame Vergleichsbasis sind die Heat-Kernel der jeweiligen Strukturen.
 

Sebastian Hauk

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(Mit Gravitation, Antigravitation, Schwarzen Löchern, Supernovas, Beginn und Ende des Universums haben weder meine Diskussion hier im Forum noch die bekamnnten Interpretationen der Quantenmechanik irgendetwas zu tun.)
Stimmt. Es geht um meine Herangehensweise. Ich arbeite mit dem was da ist. Und beim Problem welcher Detektor das Teilchen misst, ist meines Wissens nur der Wellenberg da der einen Unterschied ausmachen könnte.
 

Bernhard

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Kann man die Ursache weder in der Umgebung des ansprechenden Detektorelementes noch in der dort einlaufenden Welle verorten, sondern bleibt nur noch die Antwort, die Ursache liege im gesamten Vergangenheitslichtkegel des gesamten Detektors, so läuft das für mich auf eine Art Superdeterminismus hinaus. Das kann natürlich zutreffen. Auch da interessiert mich, was Sie dazu sagen.
@A.Neumaier: Könnten Sie auf diesen Punkt bitte noch etwas detaillierter eingehen? Superdeterminismus schließt den freien Willen weitestgehend aus, was zu weiteren weltanschaulichen Fragen oder einem gewissen Widerspruch (Im Sinne von: Kann das wirklich sein?) führen kann. Wie beurteilen Sie diesen Punkt? Eher neutral (muss also nur akzeptiert werden) oder doch als Hinweis darauf, dass die grundlegenden Formalismen der Quantenmechanik (Unitarität) unvollständig oder vorläufig sein könnten oder einer ganz anderen Deutung?

EDIT: Bei weitergehendem Interesse und mehreren Teilnehmern öffne ich gerne ein neues Thema.
 
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A.Neumaier

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Kann man die Ursache weder in der Umgebung des ansprechenden Detektorelementes noch in der dort einlaufenden Welle verorten,
Das ist nicht der Fall. Die Ursache für die Statistik ist immer im Zustand des einfallenden Systems verortet, die Tatsache, dass Statistik entsteht, in der bistabilen Natur der Detektorelemente.
sondern bleibt nur noch die Antwort, die Ursache liege im gesamten Vergangenheitslichtkegel des gesamten Detektors, so läuft das für mich auf eine Art Superdeterminismus hinaus.
Superdeterminismus schließt den freien Willen weitestgehend aus, was zu weiteren weltanschaulichen Fragen oder einem gewissen Widerspruch (Im Sinne von: Kann das wirklich sein?) führen kann.
Supersachen sind meistens suspekt. Über den normalen (durch die von-Neumann-Gleichung gegebenen) Determinismus des Zustands des Universums braucht man in der thermischen Interpretation nichts.
Wie beurteilen Sie diesen Punkt? Eher neutral (muss also nur akzeptiert werden) oder doch als Hinweis darauf, dass die grundlegenden Formalismen der Quantenmechanik (Unitarität) unvollständig oder vorläufig sein könnten oder einer ganz anderen Deutung?
Der Formalismus der Quantenmechanik (Unitarität im Grossen, Entropiezunahme im Kleinen) ist meiner Meinung nach vollständig und wird sich daher nicht mehr ändern.

So wie auch die geographischen Entdeckungen im Lauf der Zeit immer weniger wurden, so wird es auch in der Physik sein. Die Bestätigung der Kugelgestalt der Erde durch die Seefahrer entspricht der Bestätigung der Quantenmechanik bis hin zur QED, die darauf folgenden immensen Innovationsschübe entsprechen einander auch, und das Abnehmen der grundlegenden Entdeckungen mit der Zeit ebenso. Anders als in der Geographie gibt es in den Grundlagen der Physik noch ein paar weisse Flecken (Quantengravitation, dunkle Materie und dunkle Energie). Aber damit hat es sich dann.

So wie heute Geographie nicht mehr das Entdecken neuer Gebiete der Erde ist, sondern das Studium der Besonderheiten dieser Gebiete, soweit sie von wissenschaftlichem Interesse sind, so verlagert sich auch die Physik immer mehr auf das Studium der Besonderheiten in speziellen Situationen, die von wissenschaftlichem Interesse sind.
Bei weitergehendem Interesse und mehreren Teilnehmern öffne ich gerne ein neues Thema.
Wenn Sie die den freien Willen und Superdeterminismus betreffenden (auch älteren) Postings in einen neuen Thread befördern könnten, wäre es sicher nützlich.
 

A.Neumaier

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Ich arbeite an einem neuen Paper über die thermische Interpretation. Hier ist das geplante Summary:

The thermal interpretation in a nutshell

1. The thermal interpretation is an interpretation of quantum physics
that unifies the classical and quantum intuition about macroscopic and
microscopic aspects of our world.

2. The thermal interpretation is based on (nonrelativistic or
relativistic) quantum field theory.

3. The thermal interpretation assumes the unitary dynamics defined by the
time translations of the Galilei or Poincaré group.

4. The thermal interpretation is a single-world theory for the whole
universe.

5. The thermal interpretation views quantum physics as deterministic,
with nonlocal hidden variables given by the N-point functions of
quantum field theory.

6. The thermal interpretation does not assume a classical/quantum divide,
but derives a movable Heisenberg cut from the unitary dynamics.

7. The thermal interpretation does not assume a notion of measurements,
but derives this notion in the appropriate contexts.

8. The Born rule is derived from the discrete response principle (DRP),
which is (at present conjectured to be) a consequence of the macroscopic
and multistable nature of quantum detectors.

9. The thermal interpretation is independent of agents or minds.
 
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TomS

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Ich arbeite an einem neuen Paper über die thermische Interpretation. Hier ist das geplante Summary:

The thermal interpretation in a nutshell

1. The thermal interpretation is an interpretation of quantum physics
that unifies the classical and quantum intuition about macroscopic and
microscopic aspects of our world.

2. The thermal interpretation is based on (nonrelativistic or
relativistic) quantum field theory.

3. The thermal interpretation assumes the unitary dynamics defined by the
time translations of the Galilei or Poincaré group.

4. The thermal interpretation is a single-world theory for the whole
universe.

5. The thermal interpretation views quantum physics as deterministic,
with nonlocal hidden variables given by the N-point functions of
quantum field theory.

6. The thermal interpretation does not assume a classical/quantum divide,
but derives a movable Heisenberg cut from the unitary dynamics.

7. The thermal interpretation does not assume a notion of measurements,
but derives this notion in the appropriate contexts.

8. The Born rule is derived from the discrete response principle (DRP),
which is (at present conjectured to be) a consequence of the macroscopic
and multistable nature of quantum detectors.

9. The thermal interpretation is independent of agents or minds.
Änderungsvorschläge


The thermal interpretation in a nutshell

1. The thermal interpretation is an interpretation of quantum physics
that unifies the classical and quantum intuition about macroscopic and
microscopic aspects of our world.

1b. The thermal interpretation is a realist interpretation of quantum physics
in the sense that the world does exist independent of observers, measurements and minds,
and that the mathematical formalism is not just a tool to calculate probabilities
but represents what is really happening in the world.

[weil das m.E. in jede Diskussion einer Interpretation ziemlich an den Anfang gehört,
und weil man sich damit von einer großen Klasse an Interpretationen abgrenzt]


2. The thermal interpretation is based on (nonrelativistic or
relativistic) quantum field theory.

3. The thermal interpretation assumes the linear and unitary dynamics defined by the
time translations of the Galilei or Poincaré group.
[Hier muss m.E. noch die Begriff der Schrödingergleichung genannt werden,
da man sie sonst vermisst, und da nicht jeder weiß, wie sie aus dem genannten folgt.
Außerdem glauben viele, dass eine Formulierung mit Schrödingergleichung relativistisch
oder in der QFT nicht funktioniert - was natürlich Käse ist]


3b. The thermal interpretation does not assume any stochastic element but explains the
apparent stochastic dynamics based on unknown initial conditions and
emergent non-linear dynamics of subsystems (like in classical chaotic system).

[wenn man das nicht sagt, weiß der Leser nicht, wo er das ihm bekannte stochastische Verhalten einsortieren soll;
gibt es das gar nicht? oder genauso wie im Textbuch? nein, eben nicht, sondern ganz anders]


4. The thermal interpretation is a single-world theory for the whole
universe.
The mathematics of "branching into many worlds" is regarded as an artefact of analysing
highly simplified and highly symmetrical models only.

[weil man sagen sollte, woran die MWI krankt]

5. The thermal interpretation views quantum physics as deterministic,
with nonlocal hidden variables given by the N-point functions of
quantum field theory
.
["deterministic" steckt eigtl. schon in (3); ich habe (3b) bewusst direkt dahinter angesiedelt;
die "nonlocal hidden variables" würde ich hier komplett weglassen, weil man sie
im Kontext von Bell verortet, und dazu schreiben Sie ja gar nichts; außerdem ist es m.E. ein ziemlich
irreführender Begriff, weil man diese üblicherweise mit zusätzlichen Freiheitsgraden assoziiert,
wohingehend die N-point functions nichts Zusätzliches sind]


6. The thermal interpretation does not assume a classical/quantum divide,
but derives a movable Heisenberg cut from the unitary dynamics.

7. The thermal interpretation does not assume a notion of measurements,
but derives this notion in the appropriate contexts.
The dynamics of the measurement process is nothing else but the unitary dynamics.
[auch das für den vorgebildeten Leser; man könnte "incl. measurements" auch in (3, 3b) reinpacken]

8. The Born rule is derived from the discrete response principle (DRP);
this, and the apparent "collapse of the wave function" are (at present conjectured to be)
consequences of the macroscopic and multistable nature of quantum detectors.
[weil das m.E. in jede Diskussion einer Interpretation ziemlich an den Anfang gehört]

9. The thermal interpretation is independent of agents or minds.
[siehe 1b]

10. ...
[ich habe sie bisher so verstanden, dass Sie Bell nicht unbedingt hervorheben würden;
andererseits ist das ja heute eines der dominierenden Themen, daher wäre ein Satz nicht schlecht]

Strictly speaking, the thermal interpretation is not yet another interpretation of quantum mechanics,
but rather a research programme with the aim of demonstrating especially (3b, 7, 8b)
for certain appropriate systems. Its success would make interpretations largely superfluous.

[weil es so ist, und weil es ja eine Werbung sein soll, mitzumachen]
 
Zuletzt bearbeitet:

TomS

Registriertes Mitglied
Man sollte sich m.E. nochmal über die Reihenfolge Gedanken machen. Ich weiß aber nicht, was sie mit Ihrer Reihenfolge im Sinn hatten, daher wollte ich nicht zu viel auf einmal ändern.

Evtl. kann man das auch zweiteilen: Formale Themen und zentrale Hypothesen an den Anfang; daraus folgende Konsequenzen daran anschließend. Allerdings liest sich das schlechter, da man sofort mit Verweisen arbeitet, was für eine knappe Übersicht eigtl. unschön ist.

Zur Länge: Ich habe nochmal überlegt, und ich würde von den von mir genannten Punkten keinen weglassen (von Ihren nur die nonlocal hidden variables). Evtl. kann man das noch kompakter formulieren und einige Redundanzen eliminieren (unitary 3*, measurement 3* ...)

Ich persönlich mag das Maudlin-Trilemma und die von ihm vorgeschlagenen Lösungen, jeweils einen drei Punkte fallen zu lassen:

The following three claims are mutually inconsistent.
  1. The wave-function of a system is complete, i.e. the wave-function specifies (directly or indirectly) all of the physical properties of a system.
  2. The wave-function always evolves in accord with a linear dynamical equation (e.g. the Schrödinger equation).
  3. Measurements of, e.g., the spin of an electron always (or at least usually) have determinate outcomes, i.e., at the end of the measurement the measuring device is either in a state which indicates spin up (and not down) or spin down (and not up).
https://cqi.inf.usi.ch/qic/95_Maudlin.pdf

Sie liefern einen neuen Lösungsvorschlag, nämlich dass (1 - 3) konsistent sind. Evtl. lohnt es sich, das an den Anfang zu stellen.
 
Zuletzt bearbeitet:

A.Neumaier

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Man sollte sich m.E. nochmal über die Reihenfolge Gedanken machen. Ich weiß aber nicht, was sie mit Ihrer Reihenfolge im Sinn hatten, daher wollte ich nicht zu viel auf einmal ändern.
gereiht vom Allgemeineren zum Spezielleren, sowie der inneren Abhängigkeit (abhängige Aussagen später).
Ich habe nochmal überlegt, und ich würde von den von mir genannten Punkten keinen weglassen (von Ihren nur die nonlocal hidden variables). Evtl. kann man das noch kompakter formulieren und einige Redundanzen eliminieren (unitary 3*, measurement 3* ...)

The thermal interpretation in a nutshell (Zweite Iteration)

1. The thermal interpretation is an interpretation of quantum physics
that unifies the classical and quantum intuition about the macroscopic
and microscopic aspects of our world.

2. The thermal interpretation is based on (nonrelativistic or
relativistic) quantum field theory, regarded as a complete theory.

3. The thermal interpretation is a single-world theory for the whole
universe.

4. The thermal interpretation views quantum physics as deterministic,
with its unitary dynamics defined by the time translations of the
Galilei or Poincare group.

5. The thermal interpretation views the N-point functions of
quantum field theory as the observables. Those with N=1 are local,
those with N>1 are nonlocal.

6. The thermal interpretation assigns to each system in the universe
the state obtained from the universal state by restriction to the
algebrra of observables of the system.

7. The thermal interpretation does not assume a classical/quantum
divide, but derives a movable Heisenberg cut from the dynamics.

8.The thermal interpretation gets rid of all subjective aspects by
taking knowledge to be a property of a physical model, not of agents
or minds.

9. The thermal interpretation views uncertainty as the remnants of the
influence of unmodeled details on the dynamics of a modeled subsystem.

10. The thermal interpretation does not assume a notion of measurements,
but derives this notion in the appropriate context.

11. The Born rule is derived from the discrete response principle (DRP),
which is (at present conjectured to be) a consequence of the
macroscopic and multistable nature of quantum detectors.

Ich persönlich mag das Maudlin-Trilemma und die von ihm vorgeschlagenen Lösungen, jeweils einen drei Punkte fallen zu lassen:

The following three claims are mutually inconsistent.
  1. The wave-function of a system is complete, i.e. the wave-function specifies (directly or indirectly) all of the physical properties of a system.
  2. The wave-function always evolves in accord with a linear dynamical equation (e.g. the Schrödinger equation).
  3. Measurements of, e.g., the spin of an electron always (or at least usually) have determinate outcomes, i.e., at the end of the measurement the measuring device is either in a state which indicates spin up (and not down) or spin down (and not up).
https://cqi.inf.usi.ch/qic/95_Maudlin.pdf

Sie liefern einen neuen Lösungsvorschlag, nämlich dass (1 - 3) konsistent sind. Evtl. lohnt es sich, das an den Anfang zu stellen.
Das geht nicht, weil die Wellenfunktion in der TI überhaupt keine Rolle mehr spielt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bernhard

Registriertes Mitglied
Ich persönlich mag das Maudlin-Trilemma und die von ihm vorgeschlagenen Lösungen, jeweils einen drei Punkte fallen zu lassen:

The following three claims are mutually inconsistent.
  1. The wave-function of a system is complete, i.e. the wave-function specifies (directly or indirectly) all of the physical properties of a system.
  2. The wave-function always evolves in accord with a linear dynamical equation (e.g. the Schrödinger equation).
  3. Measurements of, e.g., the spin of an electron always (or at least usually) have determinate outcomes, i.e., at the end of the measurement the measuring device is either in a state which indicates spin up (and not down) or spin down (and not up).
https://cqi.inf.usi.ch/qic/95_Maudlin.pdf

Sie liefern einen neuen Lösungsvorschlag, nämlich dass (1 - 3) konsistent sind. Evtl. lohnt es sich, das an den Anfang zu stellen.
Bei der TI beschreibt der Dichteoperator die physikalischen Eigenschaften eines Systems. Damit wird ein etwas anderer formaler und auch begrifflicher Schwerpunkt gesetzt.

EDIT: A.Neumaier war schneller :)
 

TomS

Registriertes Mitglied
Der Witz, wieso das Trilemma für die TI nicht zutrifft liegt woanders. Das ist die Sache mit der beliebigen Reproduzierbarkeit der Vorbereitung, die zwar für hinreichend kleine Systeme zutrifft, aber für unser Sonnensystem oder das Universum als ganzes nicht mehr erfüllt ist.
Das Trilemma – so wie es üblicherweise verstanden wird – passt aus mehreren Gründen nicht. Es geht auch gar nicht darum, es passend zu machen, sondern darum, Vorurteile aufzudecken.
 

A.Neumaier

Registriertes Mitglied
@A.Neumaier und @Bernhard -

man kann aber das Trilemma so umformulieren, dass es wieder passt
Dann ist es nicht mehr sein Trilemma.

Daher habe ich die Umformulierung im Rahmen meiner Punkte gemacht. Die 2. Iteration unterscheidet sich von der 1. vor allem darin, dass Punkte 2,4,6 jetzt die Analoga der drei Maudlin-Punkte enthalten. Ausserdem habe ich versucht, Ihre Punkte wenigstens teilweise unterzubringen.

Es wird sicher noch mehr Iterationen geben, bis alles stabil ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bernhard

Registriertes Mitglied
Dann ist es nicht mehr sein Trilemma.

Daher habe ich die Umformulierung im Rahmen meiner Punkte gemacht.
Da zeichnet sich doch eine recht grundlegende Fragestellung ab: Ist eine Wellenfunktion ohne Hamiltonfunktion immer/überhaupt physikalisch sinnvoll zu deuten? Meine Antwort darauf ist auch eher ein nein. Damit erscheint es sinnvoller zu sein, die Voraussetzungen und impliziten Annahmen des Trilemmas zu hinterfragen.
 
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