im Umkreis von 200 Lichtjahren gibt es gut 50000 Sterne, das wäre, bezogen auf ‚Deinen‘ Jackpot, ein Faktor 2800 zu wenig Raum. Und das wäre auch nur dann brauchbar, wenn es so wahrscheinlich wie der Lotto-Jackpot wäre.
Das ist stichhaltig. Ich muss also den Umkreis erhöhen um genug Sterne zu erwischen.
Wenn sich ‚Leben‘ erst mal entwickelt hat, also Strukturen, die sich reproduzieren können, dann geht es ‚blitzschnell‘ und sie sind überall da, wo sie hinkommen können und überleben können.
Du sagst, sie hatten auf Mars und Venus nicht genug Zeit. Also wäre in Deinen Augen Leben noch keine Biosphäre? Wo genau wäre denn da die Grenze, ab der Deine Vorstellung von ‚Stabilisierung‘ greifen darf?
Blitzschnell, innerhalb der dann vorhandenen habitablen Zone. Das war auf der Erde fast der ganze Planet. (Ozeane) Im Gegensatz dazu war es auf dem Mars nur in lokal begrenzten, zeitlich stark begrenzten Bereichen.
Eine planetare Bio-
Ökologie ist erst dann erreicht, wenn die Einflussnahme des Lebens den Planeten verändert (zB. O2 freisetzt der die Böden oxidieren lässt.)
Vorher ist es für mich keine planetare Ökologie, allenfalls eine Ökologie im Teich (Mars).
Ich sehe immer noch keinen Weg bei Deiner Argumentation, wie Du aus Deinem Dilemma herauskommst, dass Du zur Stabilisierung etwas brauchst, was sich erst dann entwickeln kann, wenn es diese Stabilisierung schon gibt.
Ich will es einmal in Schlagworte (auch wenn ich nicht schlagen will) zusammenfassen:
War das Klima auf der Erde stabil als die ersten Mikroben begannen, die Erde zu verändern? NEIN.
War/Blieb das Klima stabil als die ersten Mikroben begannen, die Erde zu verändern? NEIN.
Haben die ersten Mikroben Einfluss auf das Klima der Erde genommen (Ökologie) JA.
Haben die ersten Mikroben ihren eigenen Lebensraum zerstört. JA.
Hat es Anpassungen (Evolution) der ersten Mikroben gegeben, womit die Veränderungen des Klimas und der Umwelt überlebt wurden.
JA.
Meine Auffassung, auch wenn die biotischen Veränderungen der Erde anders gewesen währen, wäre die Ökologie auf (irgend) einen stabilen Zustand gekommen.
Ich vermute, du gehst davon aus, es gibt nur einen stabilen, ökologisch funktionierenden Zustand auf der Erde.
Das ist aber nicht so, wie die
Paleonthologie bewiesen hat.
Für uns Menschen gibt es nur einen stabilen Zustand der Erde, den wir kennen und den wir gut vertragen. Für eine fremde Ökologie kann das aber einer der vielen anderen stabilen Zustände sein, die man sich denken kann.
Was für die Erde gilt, gilt auch für andere Planeten, auch mit anderen Voraussetzungen.
Diese Vorraussetzungen können innerhalb bestimmter Parameter
*) stark schwanken und werden dann auch sehr unterschiedliche Ökosysteme zur Folge haben.
*)Natürlich nicht ,wenn die Athmosphäre durch physikalische Prozesse angetragen wird oder durch Vulkanismus mit so viel CO2 überfrachtet wird, dass der Zusatnd zu einer Venus kollabiert.
Von wegen Exponentielle Prozesse:
Das Leben ist exponentiell, aber innerhalb einer einmal funktionierenden Ökologie, sind gegenseitige Regulierungen nicht nur unabdingbar sondern auch immer ein Regulationsmechanismus hin zu größerer Komplexität des Lebens.
Leben und Ökologie sind selbst organisierende Prozesse mit großem Ausgleichspotential.
Wäre die Erde geringfügig anders zu beginn ihrer biologischen Entwicklung, würde es heute unter Umständen eine vollständig andere Ökologie auf der Erde geben. Eventuell hätte es schon weit früher zu einer TI geführt, oder (nach meiner Meinung unwahrscheinlicher) es gäbe heute noch nur einen grünen Schleim der die Erde einhüllt.
@Bynaus
Der Fortbestand des komplexen, interagierenden Systems basiert an sich auf Stagnation: wenn alles exakt gleich bleibt, funktioniert das System beliebig lang, in deterministischer Art und Weise.
Leben ist das absolute Gegenteil von Stagnation, in allen Bereichen.
Wenn die Umwelt immer gleich bleibt, wird die Ökologie immer Komplexer werden. Die Beispiele der irdischen Ökologien ist da einleuchtend. Andererseits bewirken Veränderungen zwar eine Verarmung der Komplexität, aber auch eine schnelle Anpassung mit ganz neuen Entwicklungen. Das haben die Meteoriteneinschläge, Vulkanausbrüche ect. in der Erdgeschichte deutlich gezeigt.
Das Leben auf der Erde hat auf diese Veränderungen "reagiert" - aber nicht, weil es diese Aufgabe hätte oder weil es die Fähigkeit hätte, irgendwie zu erahnen, welche Anpassungen denn nun nötig sind - nein, auf der Erde hat eine rein zufällige Entwicklung bei jeder Herausforderung die richtige Richtung genommen
Der Umstand den du vergisst ist, dass in der ersten Zeit der Ökologie viele Veränderungen stattgefunden haben, die dann die weniger stabilen Umstände schnell beendet haben. So wurde mittels des Lebens und der Ökologie per Evolution mit und mit die günstigste, das heißt die stabilste Ökologie etabliert.
Genau diese Ökologie kann natürlich nur auf der Erde sich etabliert haben.
Auf einem fremden Planeten wäre die stabilste Ökologie vermutlich anders.
Bitte lass dieses "Zukunfts-Wissen" der Ökologie sein.
Ich spreche hier von starken Rückkopplungsmechanismen und von Selbstorganisation. Deine Beine wissen auch nicht, welches wie lang ist, trotzdem sind beide gleich schnell, gleich lang geworden. (Ich hoffe in kein Fettnäpfchen getreten zu sein!)
Die einzelnen Fakten von dir sind alle richtig, aber die Interpretation erscheint mir zu einfach, physikalisch-deterministisch.
Leben und Ökologie sind nicht nur Komplex, sondern haben auch komplexe Mechanismen und Regelwerke entwickelt, vermutlich ganz ohne intelligent Design.
Gruß
FS
PS: Ich glaube, wir argumentieren gleich, sehen nur mal das Glas halb leer und mal hallb voll.