Neue Planetendefinition der IAU

Bynaus

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Trifft diese Definition nicht auch für Jupiter zu? Oder wie verhält sich das mit den Trojanern?

Und zudem, schauen wir uns doch die wahren Verhältnisse an. Im Kuipergürtel oder im Asteroidengürtel sind die Massenverhältnisse im Bereich 1:1, bei den Trojanern oder auch den erdnahen Asteroiden dürften die Massenverhältnisse im Bereich 1:1000000 oder noch mehr liegen.
 

ralfkannenberg

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Trojaner sind Himmelskörper, die ca. 60° vor oder ca. 60° hinter dem Planeten auf der ca. gleichen Bahn um die Sonne laufen; das sind ganz besonders stabile Punkte (Lagrange-Punkte bzw. Librationspunkte) und ein Protoplanet, der sich dorthin "retten" konnte, wurde vor dem staub- und protoplanetenanziehenden Hauptplaneten verschont. Deswegen muss man diese bei einer Planetendefinition sowieso ausschliessen. Im übrigen gibt es auch Lagrange-Monde (die Saturnmonde Tethys und Dione habe so einen Lagrange-Mond).

Zurück zum Abstimmungsergebnis: Vielleicht hätte man nicht so laut schreien sollen, als Ceres, Charon und "Xena" zu Planeten befördert wurden; nun gibt es die Retourkutsche und alle kleinen einschliesslich Pluto wurden rausgeschmissen.

Dennoch sei mir die Frage erlaubt, wieviel Steuergelder es gekostet hat, um festzustellen, dass der Pluto kein Planet mehr ist und "Xena" keinen Planetenstatus erhalten wird. So ungeheuer schwierig war dieses Resultat ja nun auch wieder nicht !

Nur "Kugel-Kriterium" würde rund 53 Planeten ergeben und zusätzlich Populations-Kriterium (oder in noch strengerer Form Kriterium der gravitativen Dominanz) ergibt 8 Planeten. Das ist nun wirklich nichts neues und ist keinen roten Euro-Cent Steuergelder wert. Ich hatte ja eigentlich schon gehofft, dass diesen Experten ein natur- und meinetwegen auch kulturnahes Zwischenkriterium gelingt.

Na gut, dann haben wir nun eben 8 Planeten und zusätzlich noch die 7 Grossen im Kuipergürtel (mit Quaoar und Sedna & Co.); in meinem privaten Bekanntenkreis heissen die KBO über 1000 km sowieso schon lange "die 7 Grossen" und da gibt es auch noch Platz für mehr ;)

Freundliche Grüsse, Ralf
 
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Miora

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Zitate Ralf:
Parturiunt montes, nascetur ridiculus mus !

Zurück zum Abstimmungsergebnis: Vielleicht hätte man nicht so laut schreien sollen, als Ceres, Charon und "Xena" zu Planeten befördert wurden; nun gibt es die Retourkutsche und alle kleinen einschliesslich Pluto wurden rausgeschmissen.
Das entspricht irgendwie auch meiner "Gefühlswelt". Es war irgendwo alles für umme. Ausser einen alten Fehler auszubügeln und Pluto auszusortieren ist nichts positives geschehen, doch hätte man Pluto schon vor 50 Jahren degradieren können. Ich finde es unglücklich eine völlig willkürliche Einteilung nochmals zu verfeinern. Bisher: namenlose Staubkörner und Steine, Asteroiden und Planeten und nun zusätzlich Zwergplaneten (die wohl nicht einmal Planetoiden heissen dürfen, warum auch immer). Eine grandiose Vereinfachung!

Sind die beiden Körper aus dem HD 160691 mit Radien von 0.9 AE und 1.5 AE nun Planeten oder stehen sie nun eigentlich zu dicht?

Wenn man schon bestrebt ist, nicht zu viele Planeten zu bekommen, hätte man sich auf die bisherigen beschränken sollen (mit/ohne Pluto, oder auf die Planeten der Antike) per Definition und alles andere und zukünftige mit einer anderen möglichst wenig einprägsamen Bezeichnung versehen sollen...

Gruss,
Miora
 

Toni

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Ein weiser und vorausschauender Beschluss der IAU!


Es wurden beinahe alle meine Erwartungen erfüllt. :)

Ich persönlich war ja schon immer der Meinung, dass Pluto eigentlich gar kein Planet, sondern mit seiner viel zu elliptischen Bahn eher ein Irrläufer aus dem Kuiper-Gürtel oder, was noch viel wahrscheinlicher ist, ein heraus gekegelter Mond des Neptun ist ...
... Für Pluto, Charon, Xena, Quaoar, Sedna und Genossen würde ich die Bezeichnung "Eiszwerge", oder so ähnlich, einführen. - Aber ich glaube, das war schon jemand vor mir ...?

Mit diesem Prager Beschluss wurde (vorläufig) ein für allemal klargestellt, dass nicht jeder x-beliebige Körper, und sei er noch so schön rundlich und wunderbar anzuschauen, aus dem Kuiper-Gürtel, dem Asteroiden-, Planetoiden- oder "was-auch-immer"-Gürtel, der demnächst entdeckt wird, den Status eines Planeten einnehmen kann, nur weil er in einer eigenständigen Bahn, wie eiförmig diese auch aussehen mag, um unsere liebe Sonne kreist! ;) - Da könnte ja jeder kommen ...

Ein Planet muss schon etwas besonderes bleiben. In meinem alten Astro-Lexikon (als Pluto noch mit einem Durchmesser von 5000 km angegeben war!) lautet die Definition für "Planet" z.B.: "... im reflektierten Sonnenlicht leuchtender großer Himmelskörper des Sonnensystems."
Und seitdem (1977) ist Plutos Durchmesser Jahrzehnt für Jahrzehnt aufgrund der ständig besser werdenden Beobachtungsinstrumente immer kleiner geworden! Ende der 80er waren es nur noch etwa 2500 km, zehn Jahre später dann nur noch 2200 km. Schließlich bekam Pluto einen fast gleichwertigen Mond und dann noch zwei solche "Weltraum-Kartoffeln", doch immer mehr Wissenschaftler wollten sich einfach nicht so recht mit seinem Planetenstatus anfreunden, da er samt seiner Bahn so gar nichts mit den anderen 8 großen Geschwistern gemein hatte. - Und nun auf einmal die Vertreibung aus dem Olymp samt dieser anderen neuentdeckten "Möchtegern-Planeten"!

Das einzige, was mich an diesem Prager Beschluss ein wenig stört, ist die neue Bezeichnung "Zwergplaneten". Also, entweder sind es nun Planeten oder es sind keine! Dass man hier parallel zu den Sternen, wo es ja bekanntlich die "Zwergsterne" gibt, einen ähnlich gearteten Begriff konstruierte, kann ich leider nicht so richtig nachvollziehen. "Zwergsterne" sind schließlich noch immer richtige echte Sterne, was nun die "Zwergplaneten" ja ausgerechnet nicht sein sollen! "Planetoiden" wäre meines Erachtens dann schon der richtige Begriff gewesen, denn er bedeutet ja nichts weiter als "planetenähnliche".
"Asteroiden" hingegen, ein Begriff, der mich schon immer gestört hat und aus dem englischsprachigen Bereich kommt, bedeutet "sternenähnliche" und wäre hier (wie für den Gürtel zwischen Mars und Jupiter) völlig fehl am Platze! :mad:

"Vorausschauend" nenne ich den Beschluss der IAU deshalb, weil die Forschungen betreffs dieser weit draußen liegenden Regionen unseres Sonnensystems noch in den Kinderschuhen stecken und die Wissenschaftler wissen, dass sich ihr augenblickliches Wissen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten wissentlich und fast dramatisch mit fortschreitender Verbesserung der Technik über diese Gefilde ändern wird. Wer weiß denn heute schon, was nicht noch alles in und hinter dem Kuiper-Gürtel bis hin zur Oortschen Wolke herumschwirrt?? - Und wenn bei aller genaueren Erforschung dieser Gegend schließlich dann doch festgestellt wird, dass Pluto und Charon zwei entflohene Monde des Neptun sind, müsste man ja zumindest diesen beiden den Planetenstatus wieder aberkennen und das Gezerre, ob Planet oder nicht Planet ginge wieder von vorne los ... :eek:

Auf dass man bald einen neuen, neunten, echten Planeten finden werde, wie rund, wie groß, wie abartig er auch sein mag ...

Viele zufriedene Grüße
Toni
 

Spock

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So, wie erklär’ ich denn jetzt meinem Sohn die 8 Planeten?

Besonderen Applaus kann ich der Entscheidung nicht wirklich spenden. Dafür haben die erlauchten Herrschaften der IAU viel zu lange rumdiskutiert.

Pluto nun ein Zwergplanet. Soll mir recht sein, es wird ihn nicht aus der Bahn werfen:p . Allerdings habe ich da ein Problem mit der Definition des „Leerfegens“ der eigenen Umlaufbahn eines (potentiellen) Planeten. Denn nur diese Definition allein ermöglicht es, Pluto nun nicht mehr in die Kategorie der Planeten einzureihen, weil er die Neptunbahn kreuzt. Eigentlich nicht sinnig:confused: .
 

Bynaus

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Das hat nichts mit dem Kreuzen der Neptunbahn zu tun (zumindest nicht nur) - sondern damit, dass Pluto seinen Bereich nicht gravitativ dominiert.

Aber lasst uns doch neue Eselsbrücken suchen!

Wie wärs mit:

Mit Vernunft Erfindet Mir Jeder Solche Unterhaltsamen Namen!

:D
 

prim_ass

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Das einzige, was mich an diesem Prager Beschluss ein wenig stört, ist die neue Bezeichnung "Zwergplaneten". Also, entweder sind es nun Planeten oder es sind keine! Dass man hier parallel zu den Sternen, wo es ja bekanntlich die "Zwergsterne" gibt, einen ähnlich gearteten Begriff konstruierte, kann ich leider nicht so richtig nachvollziehen. "Zwergsterne" sind schließlich noch immer richtige echte Sterne, was nun die "Zwergplaneten" ja ausgerechnet nicht sein sollen! "Planetoiden" wäre meines Erachtens dann schon der richtige Begriff gewesen, denn er bedeutet ja nichts weiter als "planetenähnliche".


Nun weiß ich nicht, ob die Begriffe "Stern" und "Zwergstern" schon wirklich definiert sind.

Aber genau das, was Dich stört, ist für mich Balsam.

Zwergplaneten sind eben nicht nur planetenähnlich, denn die Bezeichnung Planetoid wurde ja explizit beantragt und als unzulässig verworfen, sondern es sind Körper, die die zwei Hauptkriterien von Planeten erfüllen, aber ein unscharfes Nachbarschaftskriterium nicht - was bitte ist denn unter "Nachbarschaft" zu verstehen? Das sieht man sehr schön an Ceres. Am Rande des Asteroidengürtels gelegen, kann ich nicht erkennen, wo auf seiner Bahn den andere Körper herumschwirren.

Daher sehe ich die Kategorie "Zwergplanet" so: Ein Planet, dem der offzielle Status als Planet verweigert wurde. Die diskriminierten ("Zwerg" auf Menschen angewandt ist ja ein diskriminierender Begriff) Mitlgieder der Planetenfamilie (aber wir haben ja ein Anti-Diskriminierungsgesetz).

:p :D

Zum neuen Merkspruch:

Raumfahrer.net hat mir da den passensten gefunden:

Raumfahrer.net

Edit: Warum im raumfahrer.net-Artikel auch Charon als Zwergplanet bezeichnet wird, entzieht sich meiner Kenntnis, wenn ich es auch sehr begrüßen würde.
 
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ralfkannenberg

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Auf dass man bald einen neuen, neunten, echten Planeten finden werde, wie rund, wie groß, wie abartig er auch sein mag ...
So einen "9.Planeten" kann ich Dir schon heute prophezeien. Hier gibt es eigentlich zwei Optionen:

1.) Die Astronomen entdecken einen weit entfernten Irrläufer, eine Art etwas grösserer Hale-Bopp, der gerade noch rund ist und der irgendwie von einem oder mehreren nahe vorbeiziehenden Sternen in eine Bahn jenseits der Oort'schen Wolke mit "kleiner" Exzentrizität gezogen wurde - somit würde der alle offiziell abgesegneten Planetenkriterien erfüllen

oder

2.) Die Astronomen entdecken im 500 AE-Bereich einen marsgrossen Brocken, der z.B. die Sedna herausgezogen haben könnte und der sich aufgrund seiner geringen Eigenbewegung einer Entdeckung bisher entzogen hat. So einer wäre etwa so hell wie der (bis gestern) 10.Planet. Zwar erfüllt der die Planetenkriterien nicht, doch die IAU würde vermutlich genügend unter Druck kommen und müsste ihre Definition anpassen.



Mit diesem Prager Beschluss wurde (vorläufig) ein für allemal klargestellt, dass nicht jeder x-beliebige Körper, und sei er noch so schön rundlich und wunderbar anzuschauen, aus dem Kuiper-Gürtel, dem Asteroiden-, Planetoiden- oder "was-auch-immer"-Gürtel, der demnächst entdeckt wird, den Status eines Planeten einnehmen kann, nur weil er in einer eigenständigen Bahn, wie eiförmig diese auch aussehen mag, um unsere liebe Sonne kreist! ;) - Da könnte ja jeder kommen ...

Ein Planet muss schon etwas besonderes bleiben.
Man könnte es auch anders formulieren: Mit dem Prager Beschluss wurde per Dekret festgestellt, dass in unserem Sonnensystem bereits alle Planeten entdeckt wurden. Vor dem von mir genannten isolierten Irrläufer brauchen sich diese "Wissenschaftler" nicht zu fürchten, so einer wird in absehbarer Zeit nicht entdeckbar sein.


Und wenn bei aller genaueren Erforschung dieser Gegend schließlich dann doch festgestellt wird, dass Pluto und Charon zwei entflohene Monde des Neptun sind
Solche Thesen taugen höchstens für das P.M.; Monde können mit sehr kleiner Wahrscheinlichkeit eingefangen werden, aber wie stellst Du Dir einen Neptun auf einer heute nahezu kreisrunden Bahn vor, der in der Vergangenheit eine enge Begegnung mit einem genügend massenreichen Körper hatte, dass es ihm zwei so grosse Monde hätte entreissen können ? - Wobei, wie sieht das aus, wenn Pluto und Charon (und Nix und Hydra) ehemalige Uranusmonde wären, die beim Umlegen des Uranus herauskatapultiert worden sind ? Wäre sowas prinzipiell möglich ?


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Alex74

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Zu den Trojanern: der Gedanke kam mir zuerst auch, aber es ist schon einleuchtend daß der Masseunterschied (auch in Betracht der Erde und ihrer Hufeisenbahn-begleitenden Asteroiden) bei den großen Planeten zu deutlich ist.

Allerdings entstehen bei der nun gültigen Definition neue Probleme, an die anscheinend noch keiner gedacht hat.

Die erste Konsequenz: "Xena" ist ein Planet. Viele übersehen anscheinend schnell daß er kein "Plutino" ist und sehr viel weiter draußen seinen Oribt zieht. Die Masse anderer KBOs die uns dort bekannt sind ist nach bisherigem Wissensstand im Verhältnis zu "Xena" sehr klein. (siehe auch http://upload.wikimedia.org/wikiped...ge.svg/800px-TheKuiperBelt_75AU_Large.svg.png )

Die zweite: "Sedna" ist ebenfalls ein Planet. Denn so weit draußen ist uns rein gar nichts mehr an KBOs bekannt.

Gut, an meiner Argumentation gibt es vielleicht ein kleines Problem: Sedna kreuzt alle paar zigtausend Jahre "Xena"'s Bahn. Dies ist aber derart selten und dauert dann im Verhältnis zu Sednas Umlaufzeit so kurz daß es vernachlässigt werden muß; andernfalls müßte man auch die unzähligen Kometen anrechnen, die seit jeher die Bahn des Mars gekreuzt haben - und das wäre sicher nicht mehr zu vernachlässigen.

Das Hauptproblem an der ganzen Definiererei ist meiner Meinung nach daß die Entstehung der Planeten (inkl.KBOs) immernoch nicht abschließend verstanden ist.

Und noch ein Problem, das ich an der nun gültigen Definition etwas schade finde:
Wann beginnt man sich denn für Astronomie zu interessieren? Genau, als vielleicht 9-jähriger, mittels Was-ist-was-Büchern und ähnlichem.
Ich sehe es schon vor mir;
Klein-Fritz fragt mit großen Augen seinen Papi: "Papi, was ist ein Planet?"
Das war bisher recht einfach und wird nun unnötig verkompliziert weil gewisse konservative Kreise zu behäbig sind sich damit zu arrangieren daß die Zahl größer ist als bisher und evtl.noch wachsen könnte. Wie furchtbar.

Gruß Alex
 

Miora

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wie definiert?

die Presse hat nun ihre Sensation, aber was bleibt nun wirklich von den Kriterien?

1. Umkreist eine Sonne

Was ist eine Sonne? Wie sieht es aus mit Objekten um Braune Zwerge, Weisse Zwerge, Planemos, Neutonensternen, Doppelsternsystemen?


2. genügend Masse für runde Form

Gibt es das nun auch irgendwann in Zahlen und Toleranzen?


3. Kriterium der leergefegten Bahn

Wird es eine Formel geben, mit der man berechnen kann, ob Bahn und Bereich ausreichend leer sind. Heisst das eigentlich auch, dass es niemals Doppelplanetensysteme geben wird?

Warum das Wort Zwergplanet?

Zudem wäre es an der Zeit, den Begriff Mond zu definieren. Die ganzen Kiesel um die grossen Gasriesen als Monde zu bezeichnen, gefällt mir überhaupt nicht.

Gruss,
Miora
 

Alex74

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@Miora: gut geschrieben!
Und mit den Kieseln muß ich Dir Absolut Recht geben!

Würde man sowas wie Titan oder Ganymed um einen Braunen Zwerg finden würde es jeder einen Planeten nennen. Ebenso einen Brocken wie Xena.
 

Leo

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@Miora
Dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Zwergplanet

Die Kategorie Zwergplanet ist eine von insgesamt vier Kategorien, die es im Sonnensystem gibt.
Die Objekte verteilen sich künftig auf:

Planeten
Objekte die sich auf einer Bahn um die Sonne (bzw. allgemein um einen Stern) befinden und über eine ausreichende Masse verfügen, um durch ihre Eigengravitation eine annähernd runde Form (hydrostatisches Gleichgewicht) zu bilden und die Umgebungen ihrer Bahnen bereinigten und keine Monde sind.

Zwergplaneten
Objekte die sich auf einer Bahn um die Sonne befinden und über eine ausreichende Masse verfügen, um durch ihre Eigengravitation eine annähernd runde Form (hydrostatisches Gleichgewicht) zu bilden und die Umgebungen ihrer Bahnen nicht bereinigten und keine Monde sind.

Kleinkörper
Objekte die sich auf einer Bahn um die Sonne befinden und über keine ausreichende Masse verfügen, um durch ihre Eigengravitation eine annähernd runde Form (hydrostatisches Gleichgewicht) zu bilden und die Umgebungen ihrer Bahnen nicht bereinigten und keine Monde sind. Hierzu gehören die unregelmäßig geformten Asteroiden und Kometen

Monde
Objekte die sich auf einer Bahn um einen Planeten oder Zwergplaneten befinden, und somit die Sonne nur indirekt umkreisen.

Und übrigents zu dem Merkspruch:
"Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel." Dabei gibt acht in Nachthimmel die Anzahl der Planeten an.
Ist ebenfalls ein Vorschlag aus Wikipedia, ich glaub das ist auch gut zu merken ;)

@Alex74
Ich bin mir da nicht so sicher, aber ich denke das ein Brauner Zwerg generell ein Planet und nicht eine Sonne ist...
aber wie gesagt ich weiß es nicht genau.

Gruß Leo
 
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prim_ass

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Zu den Trojanern: der Gedanke kam mir zuerst auch, aber es ist schon einleuchtend daß der Masseunterschied (auch in Betracht der Erde und ihrer Hufeisenbahn-begleitenden Asteroiden) bei den großen Planeten zu deutlich ist.

Allerdings entstehen bei der nun gültigen Definition neue Probleme, an die anscheinend noch keiner gedacht hat.

Die erste Konsequenz: "Xena" ist ein Planet. Viele übersehen anscheinend schnell daß er kein "Plutino" ist und sehr viel weiter draußen seinen Oribt zieht. Die Masse anderer KBOs die uns dort bekannt sind ist nach bisherigem Wissensstand im Verhältnis zu "Xena" sehr klein. (siehe auch http://upload.wikimedia.org/wikiped...ge.svg/800px-TheKuiperBelt_75AU_Large.svg.png )

Die zweite: "Sedna" ist ebenfalls ein Planet. Denn so weit draußen ist uns rein gar nichts mehr an KBOs bekannt.

Gut, an meiner Argumentation gibt es vielleicht ein kleines Problem: Sedna kreuzt alle paar zigtausend Jahre "Xena"'s Bahn. Dies ist aber derart selten und dauert dann im Verhältnis zu Sednas Umlaufzeit so kurz daß es vernachlässigt werden muß; andernfalls müßte man auch die unzähligen Kometen anrechnen, die seit jeher die Bahn des Mars gekreuzt haben - und das wäre sicher nicht mehr zu vernachlässigen.

Das Hauptproblem an der ganzen Definiererei ist meiner Meinung nach daß die Entstehung der Planeten (inkl.KBOs) immernoch nicht abschließend verstanden ist.

Und noch ein Problem, das ich an der nun gültigen Definition etwas schade finde:
Wann beginnt man sich denn für Astronomie zu interessieren? Genau, als vielleicht 9-jähriger, mittels Was-ist-was-Büchern und ähnlichem.
Ich sehe es schon vor mir;
Klein-Fritz fragt mit großen Augen seinen Papi: "Papi, was ist ein Planet?"
Das war bisher recht einfach und wird nun unnötig verkompliziert weil gewisse konservative Kreise zu behäbig sind sich damit zu arrangieren daß die Zahl größer ist als bisher und evtl.noch wachsen könnte. Wie furchtbar.

Gruß Alex


Danke Alex, endlich jemand, der mich versteht...
 

Alex74

Registriertes Mitglied
Ich finde eine Definition sollte für alle Eventualitäten und zukünftigen Entdeckungen gerüstet sein.
Und das ist die jetztige einfach aus folgenden Gründen auch nicht (neben meinem auf unser Sonnensystem bezogenen Text von eben):

-Wir wissen nicht ob die Plutinos ein Speziallfall unseres Systems sind. Sehr wahrscheinlich haben sie ja einen gemeinsamen Ursprung. Angesichts ihrer vergleichbaren Zusammensetzung und Bahnen sind die Plutinos sicher Reste eines größeren Körpers (evtl.gehört ja auch Triton dazu). Dann wären sie ein Spezialfall und sind nicht mit Körpern zu vergleichen wie "Xena" - dieser ist weitaus eigenständiger.
Ein Obkjekt im Kuiper-Gürtel muß nur aufgrund seiner Position dort ja noch kein KBO sein! - entwicklungsgeschichtlich betrachtet

-Haben zwei Planeten, die ihre Bahnen kreuzen und in einer Resonanz stehen und sich daher niemals treffen werden, ihre Bahnen freigeräumt? Angesichts der hauptsächlich stark elliptischen Bahnen anderer Planetensysteme eine sehr wahrscheinliche Konstellation.

-Wie immer: das Thema Doppelplanet...

-Achja: dann war die Erde bis zum Einschlag von Gaia auch kein Planet, obwohl bereits da so groß wie die Venus...

Die neue Definition schafft also mehr Fragen als Antworten.
 

Miora

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Die Zusammenstellung von Leo ist zwar übersichtlich, aber eben die Form, wie ich sie bisher ausschliesslich gelesen habe: Prosa.

Doch wie ist eine leergeräumte Bahn definiert. Ist das etwa Ansichtssache?

Zitat Leo:
Ich bin mir da nicht so sicher, aber ich denke das ein Brauner Zwerg generell ein Planet und nicht eine Sonne ist...
aber wie gesagt ich weiß es nicht genau.
Ein Brauner Zwerg kann nur dann ein Planet sein, wenn er um eine Sonne kreist, wobei ich immer noch nicht weiss, was eine Sonne ist... Ist ein Brauner Zwerg der Zentralkörper eines Systems ist er per Definition KEIN Planet. Sollte er dann auch keine Sonne sein (dürfen), ist das gesamte System unbestimmt?!

Gruss,
Miora
 

Alex74

Registriertes Mitglied
Das trifft das Problem recht genau:

Für alle Körper und Körper/Körper-Beziehungen gibt es beliebig viele Zwischenabstufungen.
Das macht die Definition, so wie sie ist, unzureichend.
Hinreichend war die Kugelgestalt, da man da eine Grenze definieren kann.
Hinreichend war die Eigenschaft, ums Zentralgestirn zu kreisen - was aber die Frage eines Doppelplaneten bereits tangiert.
Völlig unzureichend ist die Bezeichnung "Orbit freigeräumt", da Bahnkreuzungen und Massenverhältnisse ausgelassen und nicht näher definiert wurden und mögliche weitere Konstellationen anderer Sonnensysteme erst gar nicht in Betracht gezogen wurden.
 

ralfkannenberg

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Hallo zusammen,

schnell ein paar Antworten:

1.) Ein Brauner Zwerg ist eine "Sonne" bzw. ein solares Objekt, denn er hat einmal geleuchtet. Das gilt ja auch z.B. für Schwarze Löcher

2.) Kuipergürtel wurden auch um beta Pictoris und um Fomalhaut (evtl. auch um Wega ?) nachgewiesen

3.) Die IAU hatte offenbar Angst und diese Planetendefinition gilt nur für unser Sonnensystem

4.) Natürlich wären zahlreiche Monde (auch unser Erdmond) Planeten, wenn sie direkt um die Sonne kreisen (bzw. ellipsoiden) würden; Ganymed und Titan sind sogar grösser als Merkur !

5.) Bereichsproblem beim Populations-Kriterium: Das ist tatsächlich meiner Meinung nach noch nicht gut genug definiert; wieso sind Erde und Venus nicht im selben Bereich und schliessen sich gegenseitig als Planeten aus ? - Oder im Kuipergürtel - kann man da mehrere Bereiche definieren ? Müssen diese überhaupt abstandsabhängig sein ? Es gibt Zentauren, Neptun-Trojaner, klassische, scattered disk, detached KBO, Plutinos, ... und manche gehören zu mehreren Gruppen. Könnte man nicht den grössten pro Typ als Planeten akzeptieren ?

6.) ehemalige Planeten (wie z.B. Gaia) sind keine Planeten


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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