Bynaus
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prim_ass schrieb:Und genau auf diese Antwort habe ich gewartet, denn sie zeigt ganz deutlich, dass es ein Kriterium gibt, dass vom Entstehungsmodell abhängt.
Nein, nicht vom Entstehungsmodell. Ein Körper von Ceres-Grösse hätte den Runaway-Prozess nie durchgemacht (dafür ist er zu klein). Folglich ist er kein Planet, folglich würde ich erwarten, dass es keine Objekte von Ceres-Grösse gibt, die einsam ihre Bahnen um die Sonne ziehen. Das heisst nichts anderes, als dass die von dir geforderte Vertauschung von Merkur und Ceres wird man in der Natur gar nie beobachten können und man wird sich nie die Frage stellen können, ob diese Objekte nun Planeten sind oder nicht. Du verwirfst damit das Populationskriterium (bzw. das "gravitative Dominanz"-Kriterium) mit einer hypothetischen Antwort auf eine Frage, die sich gar nicht stellt.
Dass der Merkur als entflohener Mond der Venus gehandelt wird, habe ich in der ernstzunehmenden wissenschaftlichen Literatur noch nie gelesen, dafür auf umso mehr Crackpot-Seiten...
Planeten: (1) + (2) + Dominanz im lokalen Bereich (leider wird die Größe des lokalen Bereiches nicht definiert, ist also sehr unscharf).
Zwerg-Planeten: Nur (1) und (2), aber keine Dominanz im lokalen Bereich. Unter "Zwerg-Planeten" gäbe es dann Plutoide, Körper, die zusätzlich 200 Jahre oder mehr Umlaufszeit haben und exzentrische Bahnen außerhalb der Ekliptik besitzen.
Alle anderen Objekte dürfen das Wort "planet" nicht im Klassen-Namen tragen, wie bislang "minor planet" z.B., sondern wären dann "small objekts".
Darauf könnte man sich im Notfall einigen, wobei ich nicht einsehe, weshalb die plutoartigen Objekte denn unbedingt Zwerg-Planeten sein müssen, man könnte sie von mir aus auch Plutone, Kuiperoide, Tobaugh-Objekte oder was sonst noch für Vorschläge herumschwirren, nennen.
Ich denke da an den gemeinsamen Massenschwerpunkt innerhalb oder außerhalb des Hauptkörpers liegt. Vielleicht kann man das in Zukunft klarstellen.
Einerseits kritisierst du die Abhängigkeit des Populationskriteriums von Modellen, aber andererseits gibst du dich mit einer unscharfen, modellabhängigen Unterscheidung zufrieden? Was spielt es für eine Rolle, ob die Dichte des Planeten, den der "Mond" umkreist, niedrig genug ist, um das Baryzentrum gerade noch zu umfassen, oder nicht? Was machst du mit Objekten, die das Baryzentrum nur zeitweilig umfassen, etwa weil der Mond massiv und auf einer exzentrischen Bahn ist?
@ralf: Vesta ist tatsächlich ziemlich "rund", aber hier stellt sich bereits das Problem, wenn man per "Rundheit" nach unten abgrenzt: definiere rund...