Warum bekomme ich bei diesem Thema immer (seit Jahrzehnten) zu hören, das scheitert am Egoismus des Menschen?
Hallo Astrofreund,
bis zur Corona-Pandemie habe ich an das Gute im Menschen geglaubt. Und während des Lockdown habe ich eine Solidarität erlebt, die meine Ansicht an das Gute im Menschen noch bestärkt hat.
Aber nach einem Jahr waren die Menschen coronamüde. Wie ich auf primitivste Weise vom Staat und von den Menschen angelogen wurde war haarsträubend. Jetzt 2 Jahre später lerne ich immer mehr Menschen kennen, die andere wortreich gedrängt haben, sich "aus Solidarität" impfen zu lassen und nun stellt sich heraus, dass sie gelogen und sich selber gar nicht haben impfen lassen. Darauf angesprochen werden die dann frech und sagen, sie sind doch nicht dumm und riskieren Impfrisiken. Manche von ihnen prahlen sogar damit, sich für 200 Euro ein Zertifikat gekauft zu haben.
Oder nehmen wir den Staat: der Booster, also die 3.Impfung, war in der Schweiz verboten, in der EU aber schon zugelassen. Als deutscher Staatsbürger durfte ich mich in Deutschland impfen lassen, musste einfach die Kosten selber tragen. Worauf meine Schweizer Krankenkasse - ich bin ja in der Schweiz wohnhaft - mich darauf hinwies, dass ich riskiere, meinen gesamten Krankenversicherungsschutz zu verlieren, wenn ich das tue, weil ich den Weisungen des Schweizer Bundesrates (der Schweizer Regierung) zuwiderhandle.
Fast noch "besser" war die 4.Impfung: nach positiven Ergebnissen aus Israel wurde die 4.Impfung von einem Ärztehaus in Zürich angeboten, wovon reger Gebrauch gemacht wurde - ich war da also keineswegs der einzige. Später wurden Impfungen auch in Apotheken angeboten und ich erkundigte mich neugierdehalber in einer Apotheke der Nähe, ob man da auch die 4.Impfung beziehen kann. Die wimmelten mich gleich ab - die sei in der Schweiz verboten. Als ich denen mitteilte, dass ich die bekommen habe, wollten die wissen, wer sie mir verabreicht hat, und da ich das nicht preisgegeben habe, bekam ich Hausverbot.
"Höhepunkt" war natürlich die Aufhebung der Maskenpflicht in Altersheimen des Kantons Basel-Landschaft, mit der Begründung, dass die 7-Tages-Inzidenz deutlich unter 100 liege. Ich habe beim Bundesamt für Gesundheit nachgeschaut: sie lag in dieser Woche bei 171. Man muss nicht Mathematik studiert haben um zu bemerken, dass 171 nicht "deutlich unter 100" ist. Hat aber niemanden interessiert. Wenn da ein paar Senioren bei "hopps" gehen - who cares, Hauptsache keine Maske und wieder an Parties gehen können. Man will sich ja schliesslich nicht in die - O-Ton: "Geiselhaft der Senioren" begeben.
Was ich sagen will: zahlreiche Menschen sind egoistisch und dies aus niederen Beweggründen. Und ich habe aufgehört, naiv zu sein.
Freundliche Grüsse, Ralf