Kosmologie: Blick durch den Big Bounce

galileo2609

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Nun immerhin akzeptierte Einstein schliesslich die Folgerungen eines dynamischen Universums aus den Arbeiten von Friedman (1922) und Lemaître (1927). Die erstere noch 1923 in der 'Zeitschrift für Physik', die zweite im direkten Gespräch auf dem Solvay-Krongress im Oktober 1927.

Buchtipp von mir: Harry Nussbaumer, Das Weltbild der Astronomie, 2. Auflage, Vdf Hochschulverlag, 2007

Grüsse galileo2609
 

komet007

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Tja, Einstein war halt kein Christ und deswegen "tickte" sein inneres Verständnis für die Physik wohl etwas anders?

Planck beispielsweise war Christ, Heisenberg ebenfalls. Ich denke es ist eher eine Frage der Objektivität, Ethik und Wissenschaft trennen zu können. Wer dazu nicht fähig ist, sollte auch keine ernsthafte Wissenschaft betreiben. Ansonsten kommt möglicherweise so etwas wie unsere hiesigen Trolle heraus, die von Grund auf jegliche wissenschaftlichen Erkenntnisse ablehnen und sich ihre eigene Welt, im Einklang mit ihrer Religion, zusammen dichten. :eek:
 

komet007

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Nun immerhin akzeptierte Einstein schliesslich die Folgerungen eines dynamischen Universums aus den Arbeiten von Friedman (1922) und Lemaître (1927). Die erstere noch 1923 in der 'Zeitschrift für Physik', die zweite im direkten Gespräch auf dem Solvay-Krongress im Oktober 1927

Ich denke eher, dass sich Einstein dem öffentlichen Druck beugen musste, als die Expansion des Universums aufgrund der Rotverschiebungsdaten allgemein anerkannt wurde, aber ich kann mich hier auch täuschen. Das spielte sich alles zwischen 1927 und 1929 ab. Soviel ich weiß, ließ Einstein Friedmann ebenso wie Lemaitre mit seiner Arbeit das erste Mal abblitzen.
Allerdings habe ich gelesen, dass die Schlussfolgerung bereits im Jahr 1927 aus den Rotverschiebungsdaten, von Lemaitre und nicht von Hubble stammt. Es war und ist scheinbar immer eine Frage der Popularität, welche wissenschaftlichen Arbeiten nun anerkannt werden und welche nicht. Offiziell akzeptierte man erst 1929 die Raumexpansion aufgrund der "Entdeckung" Edwin Hubbles.
 

galileo2609

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Ich denke eher, dass sich Einstein dem öffentlichen Druck beugen musste, [...]

Hähä, der Opportunismus Einsteins ist ja weltweit bekannt, nicht? Im Ernst, ich glaube jetzt auch mal was, und zwar, dass du ein etwas verwegenes Bild von der Zeit hast, in der diese kosmologischen Pionierleistungen vollbracht wurden. ;)

Grüsse galileo2609
 

Schmidts Katze

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War der Urknall wirklich der Anfang von allem oder nur eine Art Übergang von einem Universum zum nächsten? Physiker der amerikanischen Penn State University sind schon seit einiger Zeit überzeugt, dass unser Universum einen Vorgänger hatte.

Nehmen wir ein offenes Universum und den Big Bounce an.
Dann wäre das Universum ein (mehrdimensionaler) Doppelkegel mit dem Big Bounce als Nullpunkt. Vorher gab es ein kollabierendes Universum, das diesen Big Bounce erzeugt.

Ein Beobachter in dem Universum vor dem Urknall würde den Zeitpfeil andersrum wahrnehmen, und unser Universum als Ursache des Big Bounce, und damit seines Universums sehen.

Scheint mir eine ziemlich verrückte Idee, was meint ihr?

Grüße
SK
 

Pippen

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Hallo Leute

Rotverschiebung bedeutet in erster Linie Lichtermüdung, hervorgerufen durch die Dehnung des Raumes aufgrund Expansion. Diese Tatsache tat allerdings der Steady-State-Theorie damals noch keinen Abbruch. Hoyle erklärte dieses Phänomen damit, dass neu entstandene Materie im Universum den darin enthaltenen Raum verdrängt und sich somit expandierend auf das Universum auswirkt.
Ausschlaggebend, warum sich die Urknalltheorie durchsetzte, war die Messung der Hintergrundstrahlung, die die Urknallthese voraussagte und letztendlich der SST den Todesstoß versetzte.
Zudem hatte Hoyle keine Erklärung dafür wie letztendlich neue Materie entstehen sollte. Fahr und Heyl hatten kürzlich allerdings eine quantenphyikalische Möglichkeit aufgezeigt, ein Beweis steht selbstverständlich noch aus.
Als die Rotverschiebung durch Hubble entdeckt wurde, war ein unendlich altes Universum also immer noch Thema. Gott sei dank hat Penzias dann doch die Hintergrundstahlung gemessen (oder auch nicht). ;)

Gruß

Die Urknalltheorie basiert NUR und AUSSCHLIEßLICH auf der Expansion der Galaxien; die Hintergrundstrahlung läßt sich damit nur zwanglos erklären, was als zusätzliches Indiz für die Theorie gesehen werden kann. Einen echten Ursache-Wirkungs-Zusammenhang gibt es nicht.

Das Problem ist, dass man Urknalltheorie und Ewigkeitsuniversum schon jetzt vereinbaren kann, wenn man will. Die Rückrechnung der Galaxienflucht ergibt nämlich die bekannte Singularität, als Urknall bezeichnet...und wer sagt, dass diese Singularität (d.h. der Zeitpunkt t=0) nicht unendlich lange existierte bevor sich sie dann zu unserem U. ausbreitete? Keiner, die Physiker interessiert das nicht, sie schauen nur ab t=0.

Deshalb ist der Urknall keineswegs zwingend als creatio ex nihilo zu sehen; es kann auch sein, dass hier seit ewigen Zeiten eine Singularität bestand, die sich seit gewisser Zeit ausbreitet und das evtl. ebenfalls ewig. Daher wäre es auch ein echtes Erkenntnisfortschritt, wenn ein pulsierendes U. und damit kein "unendlicher Urknall" nachgewiesen werden könnte....
 

Schmidts Katze

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Buahaha, der Filosoph erklärt die Welt!!!
Wie dämlich ist das denn?

Lateinische Floskeln abschreiben kannst du ja, auch wenn du ihren Sinn nicht verstehst.

Ein Zustand, der schon ewig unverändert besteht, ändert sich.
Begründung?
Braucht der Filosoph nicht, macht der Zustand eben, das ist Kausalität.
Du willst uns doch verarschen, oder ist das wirklich dein geistiger Horizont?

Ich habe in meinem vorherigen Beitrag eine Lösung des Kausalitätsproblems vorgeschlagen, du hast hier nur gezeigt, daß du es nicht einmal verstanden hast.

<°)))o><
SK
 

Pippen

Gesperrt
Ein Zustand, der schon ewig unverändert besteht, ändert sich.
Begründung?

Wen interessiert die? Ich habe lediglich geschrieben, dass die Urknalltheorie keineswegs die Entstehung unseres U. aus dem Nichts erzwingt. Es könnte trotz Urknall auch anders gewesen sein...und zwar selbst wenn man ein pulsierendes U. ablehnt und nur die derzeitige Theorie zugrundelegt. Der Rest ist natürlich Spekulation, die allerdings die Stringtheoretiker entkräften müssten, denn die wollen ja - soweit ich verstehen - auch etwas über den Zeitpunkt t=-1 aussagen. Und es macht dann schon einen Unterschied, ob man von einer ewigen Singularität ausgeht, die irgendwann in den "Urknallmodus gesprungen" ist oder ob die Materie von "irgendwo" her gekommen ist und erst damit die Sing. begann.
 

Kibo

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Guten Morgen,

Also ganz unrecht hat der Pippen ja nicht, denn schließlich ergeben sich ja alle Schlussfolgerungen der Urknalltheorie nun mal aus der Annahme das sich das Universum ausdehnt. Die Beobachtung, dass es sich ausdehnt war ja auch quasi der Auslöser für die Erstellung dieser Theorie (Ich denke das er das so gemeint hat) von daher ist völliger Blödsinn hier unangemessen, auch wenn der Pippen da eine gewisse Vorgeschichte hat.
Auch die Sache.

Katze du meinst aber nicht das die Zeit wirklich rückwärts läuft oder? Vielleicht versteh ichs auch nur falsch. Kannst du das bisschen Erläutern?

mfg Kibo
 

Bernhard

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Der Rest ist natürlich Spekulation, die allerdings die Stringtheoretiker entkräften müssten, denn die wollen ja - soweit ich verstehen - auch etwas über den Zeitpunkt t=-1 aussagen.
Hallo Pippen,

das wäre mir neu. Laut B. Greenes Buch, "Das elegante Universum" (relativ allgemeinverständliche, aber umfangreiche Einführung in die Stringtheorie) kümmert sich die Stringtheorie eher um die Physik für 0 < t < t_0 mit t_0 sehr klein, also die Physik kurz nach dem Urknall.

Für eine Rückrechnung vor den Urknall braucht man vielmehr eine Theorie namens Schleifenquantengravitation. Siehe insbesondere das Buch von M. Bojowald, "Zurück vor den Urknall".
Gruß
 

Chrischan

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Hallo Kibo,
Also ganz unrecht hat der Pippen ja nicht, denn schließlich ergeben sich ja alle Schlussfolgerungen der Urknalltheorie nun mal aus der Annahme das sich das Universum ausdehnt.
der Müll von Pippen ist und bleibt völliger Blödsinn egal wie oft er ihn wiederholt.

Es mag zwar sein, daß der Grundgedanke zum Urknall aus der Galaxienflucht entstand, aber zu behaupten, daß unser heutiges Wissen zum und über den Urknall nur und auschliesslich auf der Expansion beruht ist Blödsinn.

Diese Behauptung zum Urknall hat hier Pippen übrigens schon mehrfach gemacht und ihm wurde dazu auch schon mehrfach einiges erklärt. Da diese Erklärungen Pippen aber wenig interessieren, er indes vielmehr daran interessiert ist, hier nur zu nerven, ist es unnötig für Pippen irgendwelchen Aufwand zu betreiben (Abgesehen davon ihn eventuell zu melden).

Gruß,
Christian

BTW: Das Versprechen von Pippen uns endlich mit seinem Müll zu verschonen war also auch nichts wert... Sperrung scheint offensichtlich die einzige Möglichkeit zu sein um ihm hier in diesem Forum nicht noch länger eine Plattform für seinen Müll zu bieten.
 

Pippen

Gesperrt
Es mag zwar sein, daß der Grundgedanke zum Urknall aus der Galaxienflucht entstand, aber zu behaupten, daß unser heutiges Wissen zum und über den Urknall nur und auschliesslich auf der Expansion beruht ist Blödsinn.

Lies mal meinen Beitrag. Ich habe geschrieben, dass die Urknalltheorie auf der Galaxienflucht BASIERT, d.h. beruht. Es gibt sicherlich weitere Indizien (CMB), aber keine, die so "zwangsläufig" auf den Urknall führen.

Der Punkt meines Beitrage sollte auch sein, dass die Physik zwar irgendwann t=0 annimmt, dass aber nirgends verboten wäre zu spekulieren, dass t=0 selbst unendlich lang dauerte. Damit will ich laienhaft ausdrücken: Der Urknall (Expansion) kann ohne weiteres auch aus einer bis dahin ewig existierenden Singularität ausgegangen sein. Es muss vor dem Urknall nicht Nichts oder ein pulsierendes U. existiert haben. Denn auch wenn Physiker Unendlichkeiten nicht mögen, so sind sie dennoch nicht verboten, oder? (zumal das keinen Sinn machen würde, weil man nunmal Unendlichkeiten nie physik. wird messen können, d.h. es wäre physik. Selbstbetrug)
 

Schmidts Katze

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Katze du meinst aber nicht das die Zeit wirklich rückwärts läuft oder? Vielleicht versteh ichs auch nur falsch. Kannst du das bisschen Erläutern?

Hallo Kibo,

wenn wir ein geschlossenes Universum hätten, wäre es ziemlich einfach:
Es gibt einen Urknall, das Universum dehnt sich aus, es fällt wieder in sich zusammen, und es kommt zu einem neuen Urknall.
Da die Beobachtungen nahelegen, daß wir in einem offenen Universum leben, kommt diese Lösung aber wohl nicht in Frage.

Deshalb schlage ich vor, daß es vor dem Urknall ein in sich zusammenstürzendes Universum gab, das bereits unendlich lange existierte, und das den Urknall und damit unser Universum erzeugte.

Für einen Beobachter in diesem früheren Universum würde sich der Zeitpfeil umkehren, das heißt, für ihn würde unser Universum in sich zusammenstürzen, und wäre damit die Ursache für den Urknall und die Entstehung seines Universums.

Im Grunde würde das bedeuten, daß die Richtung des Zeitpfeils relativ ist, und davon abhängt, auf welcher Seite des Urknalls du dich befindest.

Grüße
SK
 

galileo2609

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Hallo Chrischan,
Diese Behauptung zum Urknall hat hier Pippen übrigens schon mehrfach gemacht und ihm wurde dazu auch schon mehrfach einiges erklärt. Da diese Erklärungen Pippen aber wenig interessieren, er indes vielmehr daran interessiert ist, hier nur zu nerven, ist es unnötig für Pippen irgendwelchen Aufwand zu betreiben (Abgesehen davon ihn eventuell zu melden).
so ist es. Da ändert es auch nichts, dass Pippen das im Nachgang zu relativieren versucht. Da steht klar und deutlich:
Die Urknalltheorie basiert NUR und AUSSCHLIEßLICH auf der Expansion der Galaxien; die Hintergrundstrahlung läßt sich damit nur zwanglos erklären, was als zusätzliches Indiz für die Theorie gesehen werden kann. Einen echten Ursache-Wirkungs-Zusammenhang gibt es nicht.
Das ist erneutes Posten von GdM-Themen, die bereits thematisiert wurden, und das noch ausserhalb von 'GdM'.

Grüsse galileo2609
 

Bernhard

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Das ist erneutes Posten von GdM-Themen, die bereits thematisiert wurden, und das noch ausserhalb von 'GdM'.
Hallo galileo,

Pippens Ansichten erinnern mich stark an die Steady State Theorie (unendliche Singularität). Speziell diese Theorie (SST) gilt, so weit ich weiß, mittlerweile als veraltet und im Widerspruch zu astronomischen Beobachtungen.
Gruß
 

galileo2609

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Hallo Bernhard,

das hatten wir in den Diskussionen mit Pippen, als er sich noch nicht völlig unmöglicht gemacht hatte, bereits durch.

Grüsse galileo2609
 

Pippen

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Der Urknall hängt von der Galaxienflucht ab. Ohne diese wäre die Urknalltheorie Spekulation, sie ist der Grund für die Urknalltheorie - sowohl geschichtlich als auch methodisch. Alle anderen Phänomene, wie zB die cmb, sind an sich indifferent (wenn die Galaxien nicht expandieren würden und daher eine Rückrechnung eine Singularität ergibt, dann würde auch das Erklärungsmuster für die cmb ganz anders aussehen), unterstützen aber die Urknalltheorie, weil sie sich in das Erklärungsmuster einfügen. Wenn morgen gezeigt würde, dass die Rotverschiebung auf Lichtermüdung basiert und daher eine Expansion nur scheinbar vorliegt, dann wäre der Urknall passé - auch und trotz cmb. Aber wie nicht anders zu erwarten, stürzen sich die bekannten Protagonisten (die noch vor einigen Tagen die Boykottierung meiner Beiträge mit großem Pathos angekündigt haben) auf einige Schlagworte bzw. verstehen wohl außer Formeln nicht viel, so dass sie im Meer von Wörtern umherirren. Sei's drum....

@Bernhard: Nein, die SST ging nie von einer unendlichen Singularität, sondern von einem unendlich alten und großen U. aus, was schon in Raum & Zeit entwickelt/eingebettet war. Nochmal: Das Urknallmodell geht lediglich von einer Singularität aus...wie lange diese Singularität von t=0 bis zur Planck-Zeit dauerte, ist offen - evtl. bestand "t=0 bis 10^-43s" unendlich lange.... Der gemeine Physiker entgeht diesem Problem, in dem er einfach festlegt, dass von "Zeit" erst ab der Planck-Zeit gesprochen werden darf. Das ist natürlich wirr, denn wenn ich die Planck-Zeit mit 10^-43s definiere, dann muss es so sicher ein zeitliches "Davor" geben wie es einen Vorgänger auf die Zahl x geben muss (ansonsten hätte man die Planck-Zeit auf t=0 setzen müssen).
 
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