Kosmologie: Blick durch den Big Bounce

galileo2609

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was ich gleich setzte mit Lichtermüdung, denn: niedrigere Frequenz = geringere Energie, aber gut, sag' ich halt Doppler-Rotverschiebung dazu.
Na also geht doch! Der Bergiff 'Lichtermüdung' ist anders besetzt.

Und, wie ich Dir schon mal erklärt habe, ist deren propagierte Massenzunahme aus dem Vakuum nicht die Ursache der Expansion.
Das hatte ich auch gar nicht behauptet! Nur dass sie einen quantenphysikalischen Prozess beschrieben haben, der die Entstehung von Teilchen aus dem Quantenvakuum theoretisch ermöglicht. ;)

Doch, hast du:
dass neu entstandene Materie im Universum den darin enthaltenen Raum verdrängt und sich somit expandierend auf das Universum auswirkt.

Grüsse galileo2609
 

mac

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Hallo komet007,

Diese Tatsache tat allerdings ...
die Frage an Toni war vielleicht nicht ausreichend deutlich gestellt. Es ging mir nicht um irgend eine Entscheidung welche Theorie richtig oder falsch ist.

Es war die Frage nach einer Formulierung, die für Toni religionsneutral gewesen wäre, ohne auf diese Schlussfolgerung aus der Rotverschiebung zu verzichten.

In meinen Augen ist die (hier ja nicht zum erstenmal kritisierte) Verknüpfung zwischen Big Bang und Religion in einem, so scheint es mir, diffamierenden Kontext, eine polemische Entgleisung, die in einer faktenorientierten, sachlichen Argumentationsführung nichts verloren hat.

Herzliche Grüße

MAC
 

komet007

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Na also geht doch! Der Bergiff 'Lichtermüdung' ist anders besetzt.

OK! :rolleyes:

...und nun der ganze Satz:

Hoyle erklärte dieses Phänomen damit, dass neu entstandene Materie im Universum den darin enthaltenen Raum verdrängt und sich somit expandierend auf das Universum auswirkt.

Ich komme trotzdem einfach nicht umhin, eine gewisse Parallele zwischen Hoyle und Fahr zu erkennen, auch wenn Fahr sich (worauf ich in einem anderen Thread bereits hinwies) Materieentstehung mit Expansion in Verbindung zu bringen, distanziert. Zudem hat Fahr selbst, Hoyle in seinem Skript zitiert.
Ich tue Orbit den Gefallen und stelle das Thema in die Abteilung Ladenhüter, versprochen. :D
 

Toni

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Hi MAC,
das heißt doch aber, daß Du eine auf Beobachtung begründete Schlussfolgerung (was sich ausdehnt, war früher enger beieinander, so eng, wie es die Eigenschaften der beobachtbaren Materie eben zulassen) als religiös motiviert identifizierst, aber eine durch keinerlei Beobachtung belegbare (wunsch?)Vorstellung, als eine von religiöser Motivation freie, logische Erklärung akzeptierst.
im Prinzip "ja!". ;)
Und um meine erneuerte Motivation diesbezüglich noch einmal zu veranschaulichen, setze ich den von mir schon in Beitrag #5 zusammengefassten Artikel von astronews.com nochmals hier rein:
astronews.com Redaktion schrieb:
Der sogenannte "Big Bounce", was übersetzt etwa "Große Abstoßung" bedeutet, ersetzt in Bojowalds Modell den klassischen Urknall oder Big Bang. Konkret bedeutet dies, dass es vor unserem Universum bereits ein anderes Universum gegeben hat, das dann aber immer weiter geschrumpft ist, um sich dann als unser Universum wieder auszudehnen. (...) Die Schleifen-Quantengravitation wurde an der Penn State University entwickelt und gilt manchen heute als vielversprechendster Weg, einer vereinheitlichten Theorie aus allgemeiner Relativitätstheorie und Quantenphysik. (...) Nach dieser Theorie gab es also vor unserem Universum ein anderes, sehr ähnliches Universum, das sich allerdings nicht ausdehnte, sondern zusammenzog. (...) Bojowald machte noch eine Entdeckung: Mindestens ein Parameter aus dem früheren Universum überlebt den Big Bounce nicht. Die Folge sei, so Bojowald, dass sich Universen, die aufeinander folgen, nie exakt gleichen werden. "Das immer wieder neue Entstehen von identischen Universen scheint durch eine Art eingebaute kosmische Vergesslichkeit verhindert zu werden."
Die von mir fett hinterlegten Abschnitte drücken genau das aus, was ich mir unter einem "Nicht-Urknall-Universum" vorstelle:
Vorherige Schrumpfung eines Vorgänger-Universums bis zu einem Punkt, an dem alle Materie und Strahlung zu einem so engen Raum komprimiert ist, um ihn gerade nicht zu einem SL werden zu lassen und an dem Gravitation abstoßend wird; dann erneute Ausdehnung mit Abkühlung und Schaffung neuer Materie.

Weißt Du, MAC, ich kann mir einfach kein punktförmiges "Etwas", ähnlich einer Singularität, vorstellen, an welchem sämtliche Materie bzw. Energie unseres Universums gebunden ist (in einer völlig abartigen Quantensuppe) und in der es dann durch hokuspokusähnlichen Zufall eine Unregelmäßigkeit gegeben haben soll, aus der dann explosionsartig alles in diesem Universum und das Universum sogar selbst entstanden sei! - Das hat mir einfach viel zuviel mit dem Gemälde des Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle gemeinsam, wo Euer Gott dem Adam mit einem Fingerzeig das Leben einhaucht.

der Kreislauf von dem Du hier sprichst, existiert in unserem Kosmos erst, seit es Leben gibt.
Nee. Und was ist mit den Atomen und Molekülen, die sich durch chemische Prozesse in andere Stoffe "umwandeln", um bei passender Gelegenheit wieder in ihre ursprünglichen Bestandteile zerlegt zu werden? - Eines von vielen Beispielen: der Kohlendixid-Kreislauf auf der Erde. - Dies hat meines Erachtens nichts mit "Leben" zu tun.

Belebte und sich immer wieder erneuernde Grüße ;) von
Toni
 

stanley13

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hi toni
danke erstmal für die freundliche begrüssung. dass ich für mein statement zumindest kleine hiebe bekommen würde war mir natürlich klar, ist aber völlig in ordnung, dazu ist das forum ja auch da(wenn die kritik nicht den rahmen des respekts verlässt oder reines besserwissertum die diskussion beherrscht) deshalb kurz noch einmal ein paar worte dazu: die ewigkeitstheorie gibt es natürlich nicht, deshalb steht sie ja auch in gänsefüsschen. es ist der blickwinkel und die ausdrucksweise des sehr interesierten laien dessen ich mich nicht schäme einer zu sein. einige menschen, mich eingeschlossen, glauben an die "ewigkeit" des kosmos. religiöse menschen glauben an die ewigkeit des lebens im geistigen sinne, ich glaube auch an die ewigkeit des kosmos. du hast natürlich recht dass es aus wissenschaftlicher sicht völlig unerheblich ist ob einem eine theorie gefällt oder nicht. trotzdem habe ich natürlich das anrecht auf meinen individuellen "geschmack" solange ich nicht behaupte dass mein standpunkt der einzig richtige ist. schliesslich weiss noch keiner was die einzig richtige antwort ist. meiner meinung nach wird das auch niemals jemand wissen, trotzdem bringt uns die forschung weiter.
wissenschaftler vertreten ja auch durchaus unterschiedliche meinungen und theorien und ich glaube dass dies nicht nur von den wissenschaftlichen daten sondern auch von ihrem persönlichen "geschmack" abhängt.
dass die urknalltheorie von einer ewigkeit ausgeht ist mir allerdings neu. die singularität von dem der urknall ausgeht wurde meiner auffassung nach doch nicht als punkt der ewigkeit gesehen sondern als das absolute nichts(= das unendlich komprimierte alles), und danach begann ja erst die zeit.
was mich auch verwundert ist dass du den schöpfungsakt da mit hinein nimmst. ist mir scheinbar entgangen dass es wissenschaftler gibt die diesen ernsthaft mit einbeziehen. ich habe doch eher den eindruck dass 99% der wissenschaftler, allen voran stephen hawking, nicht an gott glauben und somit genau diesen schöpfungsakt um jeden preis zu vermeiden suchen. das wäre ja auch völlig unwissenschaftlich(aus wissenschaftlicher sicht).
lg stanley13
 

komet007

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ich habe doch eher den eindruck dass 99% der wissenschaftler, allen voran stephen hawking, nicht an gott glauben und somit genau diesen schöpfungsakt um jeden preis zu vermeiden suchen. das wäre ja auch völlig unwissenschaftlich(aus wissenschaftlicher sicht).
lg stanley13

Hi Stanley

Man kann sich ein ewiges Universum vorstellen und trotzdem an Gott glauben. Ich denke das eine schließt das andere nicht aus, Gott verliert höchstens seine Rolle als Schöpfer des Universums, aber nicht des Lebens. Und ich kann mir gut vorstellen, dass es genügend Wissenschaftler gibt, die sehr religiös sind. Im Grunde ist doch die Suche nach dem Beginn des Lebens und des Universums eine Suche nach Gott. Wen interessiert es nicht, mehr über uns und unser Universum zu erfahren, das ist ein essentieller Drang der Menschheit, wobei sich viele Menschen natürlich die Frage nach dem Sinn der Suche stellen.
Ich musste mir das schon von vielen Seiten anhören, in der Art: Was bringt es dir, wenn du weißt, wie das Universum entstanden ist?
Eine weitere Frage ist beispielsweise: Könnte man das Geld nicht auch sinnvoller einsetzten und den Hunger auf der Welt damit bekämpfen?
Vom ethischen Standpunkt her wäre es natürlich sinnvoll, womit die Frage nach dem Beginn des Universums und nach Gott für alle Zeit offen bleiben würde.

dass die urknalltheorie von einer ewigkeit ausgeht ist mir allerdings neu.

Die klassische Urknalltheorie geht auch von keiner Ewigkeit aus, sie verbietet ja geradezu die Frage des Davor, da der Raum und die Zeit erst durch den Urknall entstanden.
Vom wissenschaftlichen Standpunkt her verbietet sich diese Frage vielleicht, nicht aber vom menschlichen.
 

Toni

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Hi stanley Nr. 13 ;) ,

warum eigentlich die Nummer 13? War der einfache "stanley" schon vergeben? :eek: Oder ist es einfach Dein Alter? - Na ja, auch egal ...
einige menschen, mich eingeschlossen, glauben an die "ewigkeit" des kosmos.
"Glauben" scheint mir hier nicht der richtige Ausdruck zu sein. "Ich bin überzeugt davon" würde ich an meiner statt sagen. Aber das ist nur meine bescheidene Meinung.

"Ewig" heißt: unendlich in beiden Richtungen des Zeitstranges. Dass das (zumindest unser) Universum in Richtung Zukunft ewig wirken wird, davon sind unsere Kosmologen ja überzeugt. Bei der Ewigkeit in Richtung Vergangenheit gehen die Meinungen dagegen weit auseinander.

Arbeitet man sich in Richtung Urknall so weit zurück, dass man zu einem Punkt kommt, an welchem alle vier Grundkräfte der Physik noch miteinander verschmolzen waren (dies ist ein Zustand, den unsere Physiker seit Jahrzehnten versuchen mit Theorien zu ermitteln und dabei so die sogenannte "Weltformel" zu finden), dann kommt man wiederum zu einem Punkt (aber wie gesagt, alles nur rein theoretisch!), an dem der Raum und die Zeit noch nicht existierten! Da verschwimmt alle Energie und Materie zu einer "Quantensuppe" und nur durch ein plötzlich eintretendes Ungleichgewicht in dieser "Ur-Suppe" kam es zur spontanen Materie- und Antimateriebildung.

Dieser zeitlose Zustand kann aber meinem Verständnis von Ewigkeit nach nicht sein. Wenn etwas einen "Uranfang" besitzt, so hat es auch (wenn auch nicht direkt beweisbar) irgendwann ein "Ur-Ende". Wenn etwas bis in alle Ewigkeit weiterexistiert, dann hat es auch schon immer seit allen Zeiten existiert. Dazu jedoch braucht es eben den Begriff "Zeit". Ohne "Zeit" gibt es auch keine Ewigkeit, Ewigkeit ohne Zeit gibt es nicht. - Und genau aus diesem Grunde sehe ich den Urknall als Beginn allen Seins als nicht gegeben an. Der Urknall funktioniert nämlich nur als solcher, wenn darin eingebettet alle physikalischen Konstanten und Grundkräfte mehr oder weniger durch göttliche Eingebung "erschaffen" werden. Und dies gilt auch für Raum und Zeit.

Es muss also, wie Bojowald et.al. erst vor kurzem erkannt haben, vor unserem Universum schon ein anderes Universum gegeben haben, welches sich durch Schrumpfung immer weiter verdichtete, dies aber nur so weit, dass Raum und Zeit noch existierten und sich nicht in dieser "Quantensuppe" auflösten. - Nur dadurch ist es meiner Meinung nach möglich, eine Ewigkeit in der Vergangenheit zu erhalten.
trotzdem habe ich natürlich das anrecht auf meinen individuellen "geschmack" solange ich nicht behaupte dass mein standpunkt der einzig richtige ist.
Das ist völlig richtig und "Deinen Geschmack" will ich Dir auch in keinster Weise streitig machen. :)
wissenschaftler vertreten ja auch durchaus unterschiedliche meinungen und theorien und ich glaube dass dies nicht nur von den wissenschaftlichen daten sondern auch von ihrem persönlichen "geschmack" abhängt.
Auch das hast Du vollkommen richtig erkannt! Auch wenn es viele Wissenschaftler gibt, die dies nicht oder nicht gerne zugeben, so hängt doch auch viel von der Religiösität eines jeden einzelnen ab. Ein christlich erzogener Wissenschaftler wird im Endeffekt andere Ursachen für noch unerklärliche Phänomene verantwortlich machen, als z.B. ein buddhistisch erzogener, ein hinduistisch erzogener oder früher die altgriechischen, die ägyptischen oder von mir aus auch Maya-Wissenschaftler (na gut: -Priester :rolleyes: ).
dass die urknalltheorie von einer ewigkeit ausgeht ist mir allerdings neu.
Nein, das hast Du falsch verstanden. Zu der Urknalltheorie hatte ich gesagt, dass sie von einer Ewigkeit in der Zukunft ausgeht, nicht jedoch in der Vergangenheit!
die singularität von dem der urknall ausgeht wurde meiner auffassung nach doch nicht als punkt der ewigkeit gesehen sondern als das absolute nichts(= das unendlich komprimierte alles), und danach begann ja erst die zeit.
Richtig. Aber manche Forscher sehen in dem Nichtvorhandensein von Raum und Zeit ebenfalls eine Art "Ewigkeit". Doch mit dieser "Ewigkeit", die ja eigentlich durch nichts definiert ist, da man sie an nichts festmachen kann, wenn es keine Zeit gibt, geht meine Vorstellung von "Ewigkeit" nicht konform.
was mich auch verwundert ist dass du den schöpfungsakt da mit hinein nimmst. ist mir scheinbar entgangen dass es wissenschaftler gibt die diesen ernsthaft mit einbeziehen.
Nö, ich war das doch gar nicht? Der Urknall ist selbstredend von der Wissenschaft als Zeitpunkt einer Schöpfung postuliert und von den großen monotheistischen Weltreligionen als Schöpfungsakt des einen Gottes dankbar angenommen worden!
ich habe doch eher den eindruck dass 99% der wissenschaftler, allen voran stephen hawking, nicht an gott glauben
Oha, stanley, Du glaubst ja gar nicht, wie sehr ein Mensch durch seine Erziehung geprägt wird! Wenn ein Kind von klein auf z.B. mit christlichen Gepflogenheiten aufwächst (es wird getauft, es werden ihm christliche Verhaltensregeln beigebracht, es feiert mit seinen Eltern christliche Feiertage, es hört Jahr für Jahr die Weihnachtsgeschichte von der Geburt Jesu, hat während seiner gesamten Schulzeit das Fach Religion, es wird konfirmiert oder kommuniert, es heiratet in der Kirche, nimmt an christlichen Begräbnisritualen teil usw. usf.), dann bildet es sich auch im Laufe seiner Lebensjahre ein christlich geprägtes Weltbild heraus - und dies äußert sich z.B. auch in wissenschaftlichen Erkenntnissen, für die es halt noch keine vollständige wissenschaftliche Erklärung gibt. Diese wird dann eben mit dem religiösen Weltverständnis versucht, in Einklang zu bringen. - So geschehen eben beim Thema Urknall und Weltschöpfung.

So, ich hoffe, ich konnte Dir meinen, und nur meinen ganz speziellen Standpunkt etwas genauer darlegen?

Beste, völlig unreligiöse Grüße von
Toni
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Toni,

mac schrieb:
das heißt doch aber, daß Du eine auf Beobachtung begründete Schlussfolgerung (was sich ausdehnt, war früher enger beieinander, so eng, wie es die Eigenschaften der beobachtbaren Materie eben zulassen) als religiös motiviert identifizierst, aber eine durch keinerlei Beobachtung belegbare (wunsch?)Vorstellung, als eine von religiöser Motivation freie, logische Erklärung akzeptierst.

im Prinzip "ja!".
aber ernst genommen werden möchtest Du trotzdem? Wie soll das funktionieren?


Und um meine erneuerte Motivation ... ...
Zitat von astronews.com Redaktion
...Konkret bedeutet dies, dass es vor unserem Universum bereits ein anderes Universum gegeben hat, das dann aber immer weiter geschrumpft ist, um sich dann als unser Universum wieder auszudehnen. ... ... Nach dieser Theorie gab es also vor unserem Universum ein anderes, sehr ähnliches Universum, das sich allerdings nicht ausdehnte, sondern zusammenzog. ... ...

Du liest etwas, das Dich in deinen ‚Wunschvorstellungen?’ bestätigt, und merkst gar nicht mehr, oder ignorierst es, worum es dabei wirklich geht.
"Meine Arbeit führt ein neues mathematisches Modell ein, mit dessen Hilfe man Eigenschaften eines Quantenzustands beschreiben kann, während er einen Big Bounce durchläuft", erläutert Martin Bojowald,
das ist alles Andere als eine Bestätigung, dass es so war.

Es zeigt lediglich einen Weg auf, wie man ein solches hypothetisches Szenario berechnen könnte.



Weißt Du, MAC, ich kann mir einfach kein punktförmiges "Etwas", ähnlich einer Singularität, vorstellen, ...
da bist Du nicht allein. Das hindert die Physiker aber trotzdem nicht daran, Messungen zu machen, die Auskunft über diesen Zustand geben können (Rhic einige Millisekunden nach dem Beginn und bald LHC etwa 0,2 Millisekunden nach dem Beginn) wie es davor ausgesehen hat, ist pure Extrapolation mit Daten, die man so gut man kann, aus Beschleunigerexperimenten gewinnt und mit solchen Methoden wie sie Bojowald erarbeitet hat, zu berechnen versucht.

Die Extrapolation kann nur so gut sein, wie man die Physik dazu kennt. Diese Physik kennenzulernen ist nur sehr begrenzt möglich, sogar dann, wenn man sie nicht selber bauen muß, sondern dem Universum ablauschen kann.

Am Ende wird man einen Big Bang oder was auch sonst der Anfang war, brauchen um bis zum Kern der Sache vorzustoßen. Das wird allerdings ziemlich schwierig.

Der Ganze Rest ist: So könnte es gewesen sein! Quatsch, das war ganz anders. Ach? Und wie wollen Sie das beweisen? Ich weis es halt.

Und genau darin steckst Du fest. Du glaubst nicht das, was Du wissen könntest, sondern was Du glauben möchtest. Damit bist Du natürlich nicht allein. Aber diejenigen, die Ihr Wissen (nicht ihr Glauben) zur Extrapolation über den messbaren Bereich hinaus anwenden, denunzierst Du, oder instrumentalisierst Du, um Deinen Glauben zu rechtfertigen und anderen Glauben zu denunzieren.

Hubble und Bojowald habe zu ihrer jeweiligen Zeit beide genau das gleiche getan. Sie haben vorhandenes Wissen genutzt/weiterentwickelt, um eine denkbare Geschichte unseres Universums zu beschreiben.


Weder einer Theorie vorzuwerfen, dass sie religiös motiviert ist, von interessierten Kreisen missbraucht wurde,
Nö, ich war das doch gar nicht? Der Urknall ist selbstredend von der Wissenschaft als Zeitpunkt einer Schöpfung postuliert und von den großen monotheistischen Weltreligionen als Schöpfungsakt des einen Gottes dankbar angenommen worden!
Auch die Urknall-Theorie geht von einer Ewigkeit aus, allerdings ist sie mit einem Schöpfungsakt verbunden worden, um den religiös geprägten und geformten Menschen nicht vollständig ihre Glaubensgrundlagen zu entziehen. :eek:
Die Geschichte vom Urknall ist übrigens genauso eine Schöpfungsreligion, zwar eine äußerst moderne, aber dennoch eine durchaus religiös angehauchte Erklärung der physikalischen Schöpfung. :cool:
noch sie ungeniert zur Bestätigung des eigenen Glaubens zu missbrauchen, (siehe weiter oben), ist guter Stil.

Meine Frage, wie Du die Urknalltheorie formulieren würdest, ohne sie als religiös motiviert zu sehen, hast Du immer noch nicht oder allenfalls mit Verzicht auf diese Theorie, beantwortet. Das ist aber eine Art Zensur.


Es ist Dein Recht zu glauben, was Du für richtig hältst, aber Theorien zu diffamieren, weil sie nicht glaubenskonform mit Deinem Glauben sind, das steht weder Dir noch sonst jemandem zu.



Toni schrieb:
mac schrieb:
der Kreislauf von dem Du hier sprichst, existiert in unserem Kosmos erst, seit es Leben gibt.
Nee. Und was ist mit den Atomen und Molekülen, die sich durch chemische Prozesse in andere Stoffe "umwandeln", um bei passender Gelegenheit wieder in ihre ursprünglichen Bestandteile zerlegt zu werden? - Eines von vielen Beispielen: der Kohlendixid-Kreislauf auf der Erde. - Dies hat meines Erachtens nichts mit "Leben" zu tun.
Toni, Du verfälscht die Aussage!
Ich hatte ausdrücklich von dem Kreislauf gesprochen, von dem Du hier sprichst. Und das bezog sich ganz klar auf dieses Statement von Dir:
Der Mensch beginnt als Körper nicht erst mit der Geburt oder gar der Zeugung zu existieren. Die Zutaten dafür wurden bereits unzählige Generationen davor gelegt (sprich: DNA-Sequenzen). Und selbst nach seinem Vergehen (Tod) stellen seine Bestandteile wieder Keimzellen für neues Leben dar. Der Kreislauf von Werden und Vergehen ist universell und genau so auf den gesamten Kosmos übertragbar.
Du sprichst eindeutig von Leben.

Aber selbst wenn man es auf die anorganische Chemie erweitert, funktionieren alle Kreisprozesse nur so lange, wie ein Energiegefälle da ist. Ist das Energiegefälle nivelliert, dann ist der Kreislauf zu Ende und keineswegs ewig.

Herzliche Grüße

MAC
 

stanley13

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hallo spacefreunde
ich werde mir jetzt die blöße geben in die runde zu fragen wie das "zitieren" eigentlich funktioniert. mein eigener versuch ist irgenwie fehlgeschlagen und ich habe im moment keine lust und zeit mich mit dieser systematik zu beschäftigen.
 

komet007

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hallo spacefreunde
ich werde mir jetzt die blöße geben in die runde zu fragen wie das "zitieren" eigentlich funktioniert. mein eigener versuch ist irgenwie fehlgeschlagen und ich habe im moment keine lust und zeit mich mit dieser systematik zu beschäftigen.

Hi Stanley

Wenn du mit Quote öffnet musst du dieses einfach wieder schließen mit einem Slash /, sieh dir das einfach an wenn du auf "Zitat" klickst.
 

stanley13

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hi komet
ewigkeit und gott sind auch für mich kein widerspruch. ich lasse aber bewusst meine eigene haltung zum thema gott aussen vor da ich glaube dass man darüber nicht diskutieren kann und sollte. mich interessiert wohl dieser aspekt der verbindung von wissenschaft und gott war aber bisher davon ausgegangen dass glaubensfragen, bzw. der "göttliche aspekt" der schöpfung in der wissenschaft weitestgehend verpönt ist.
 

komet007

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mich interessiert wohl dieser aspekt der verbindung von wissenschaft und gott war aber bisher davon ausgegangen dass glaubensfragen, bzw. der "göttliche aspekt" der schöpfung in der wissenschaft weitestgehend verpönt ist.

Verpönt würde ich nicht sagen. Was MAC allerdings auch sinngemäßt schrieb, sollte sich ein Wissenschaftler, wenn er objektive Wissenschaft betreiben möchte, nicht von seinem Glauben beeinflussen lassen.
Meiner Ansicht nach ist es allerdings so, dass der philosophische Aspekt in der Wissenschaft nicht fehlen darf, denn wo die Wissenschaft an ihre Grenzen stößt, fängt das Göttliche an.

Gruß
 

stanley13

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hi komet
danke für die umgehende antwort. hättest du die gnade mir das etwas genauer zu erklären. wenn ich auf "zitieren" klicke kommt oben diese quote zeile mit z.b. deinem namen. da ich jetzt schon mehrmals geschaut habe taucht aber nicht nur dein text auf sondern alles andere was ich schon angeklickt habe. meinst du mit "mit quote öffnen" dass ich diese zeile schreiben soll, darunter meinen text setzen soll und dann mit slash schliessen? fragen über fragen. bin überhaupt kein computer anfänger, vorgang ist mir dennoch rätselhaft.
 

komet007

Registriertes Mitglied
danke für die umgehende antwort. hättest du die gnade mir das etwas genauer zu erklären. wenn ich auf "zitieren" klicke kommt oben diese quote zeile mit z.b. deinem namen.

Einfacher ist es sogar, wenn du einen Text den du zitieren willst, in das Textfeld kopierst, ihn mit dem Cursor markierst und anschließend die Sprechblase in der Textbearbeitungszeile darüber - "Zitat einfügen" - anklickst.
Bei HTML ist es so, dass jeder Container der geöffnet wird, mit Slash wieder geschlossen werden muss, das heisst du muss mit [/QUOTE] das Zitat beenden, ansonsten kann der Browser damit nichts anfangen.
 

stanley13

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hi komet
danke für die ausführliche einweisung. mit html habe ich mich in der tat noch nicht beschäftigt, also werde ich die einfache methode benutzen.
Meiner Ansicht nach ist es allerdings so, dass der philosophische Aspekt in der Wissenschaft nicht fehlen darf, denn wo die Wissenschaft an ihre Grenzen stößt, fängt das Göttliche an.
das sehe ich im grunde ganz ähnlich, ich habe aber noch von keinem einzigen wissenschaftler der sich mit der enstehung des universums beschäftigt gehört der das göttliche mit einbezieht. aber da könnte ich durchaus informationlücken haben, kennst du welche?
 

stanley13

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hi toni
aus momentanem zeitmangel kann ich dir grade nicht ausführlich antworten, werde das aber baldigst nachholen. lg stanley
 

jonas

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stanley13 schrieb:
ich habe aber noch von keinem einzigen wissenschaftler der sich mit der enstehung des universums beschäftigt gehört der das göttliche mit einbezieht. aber da könnte ich durchaus informationlücken haben, kennst du welche?
Dazu zwei Einsteinzitate: "Gott würfelt nicht" und "spukhafte Fernwirkung ..."

Dieser Ausflug ins religiöse bzw. esoterische war allerdings von ihm nicht gewählt um eine These oder Beobachtung zu unterstützen, sondern im Gegenteil, um sie ins lächerliche zu ziehen.

Und genau deshalb sollte man das religiöse mit all seinem Absolutheitsanspruch aus der Naturwissenschaft heraushalten. Unabhängig von den persönlichen Überzeugungen des jeweiligen Wissenschaftlers.
 

komet007

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Dazu zwei Einsteinzitate: "Gott würfelt nicht" und "spukhafte Fernwirkung ..."

Das Problem zur damaligen Zeit war, dass die Menschen erstens noch wesentlich religiöser waren als heute und vor allem von einem vorhersehbaren, deterministischen, unendlich alten Universum ausgingen. Einsteins eigene Weltanschauung sollte dadurch zerstört werden, als man plötzlich den Zufall als oberstes Naturprinzip postulierte.
Einstein wusste, dass sich durch neueste Erkenntnisse in der Quantenphysik ein Paradigmenwechsel in der Physik anbahnt, wodurch er sich selbst zu derlei zynischen Bemerkungen hinreißen ließ.
Es ist durchaus so, dass die Quantenphysik letztendlich Gott als Schöpfer des Universums in Frage stellte, deshalb kam das Weltbild eines Universums mit einem Anfang gerade zur richtigen Zeit. Was nicht vergessen werden darf, dass gerade die Ursprungstheorie des Universums von einem Priester stammt - Georges Lemaitre, die Einstein selbst allerdings ablehnte. So ganz klar war ihm scheinbar selbst nicht, wie Gott in sein Bild des Universums passen sollte, aber das kann ich nicht beurteilen.

aber da könnte ich durchaus informationlücken haben, kennst du welche?

@stanley

Ein äußerst interessantes Buch gerade zu diesem Thema kann ich dir empfehlen und zwar - Big Bang von Simon Singh
Außerst informativ, unterhaltsam und allgemeinverständlich geschrieben, sehr empfehlenswert. :)
 

Toni

Registriertes Mitglied
Einsteins Genialität wage ich nicht infrage zu stellen!!

Hui, da muss ich doch schnell noch meinen Senf dazugeben, bevor es auf die Gartenparty geht! :rolleyes: :)

Was nicht vergessen werden darf, dass gerade die Ursprungstheorie des Universums von einem Priester stammt - Georges Lemaitre, die Einstein selbst allerdings ablehnte. So ganz klar war ihm scheinbar selbst nicht, wie Gott in sein Bild des Universums passen sollte, aber das kann ich nicht beurteilen.
Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie wird mir der große Altmeister der Physik immer sympathischer! :eek: - Und wo er wohl recht hatte, hatte er recht. :D

Tja, Einstein war halt kein Christ und deswegen "tickte" sein inneres Verständnis für die Physik wohl etwas anders?

Trotzdem 'n schönes Wochenende Euch allen!
Sonnige Grüße von
Toni
 
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