Ich habe jetzt lange gesucht, um einen Diskussionsansatz in Richtung der Auswirkungen zu finden, denn der Einwand, dass bei technologische Neuerungen immer eine 'schnelle' Anpassung des Menschen stattgefunden hat, ist sicher richtig, aber alle bisherigen Neuerungen hatten eine mehr oder weniger große Vorlaufzeit, bis sie quasi für "Jedermann" verfügbar waren, oder Einfluss auf "Jedermanns" Leben hatten, also soweit verbreitet waren, dass sie die Funktion eines primären, oder sekundären Stabilitätsfaktor für das gesamte gesellschaftliche und volkwirtschaftliche System erreichten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Chronologie_der_Technik
Also als ein Beispiel, ein Staat wie die Bundesrepublik Deutschland und somit jedes einzelne Individuum ist heute völlig abhängig von Computern, es gibt praktisch keinen Lebensbereich mehr, der nicht von Computern beeinflusst wird. Doch diese Entwicklung begann schon vor ca. 30 Jahren, Computer übernahmen seit dem, in einer für Menschen noch nachvollziehbaren Geschwindigkeit immer mehr Aufgaben in der technischen Steuerung, der Verwaltung, aber auch im privaten Bereich, wie der Kommunikation und der Unterhaltung etc. und die diese Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen.
Das gleiche gilt für den elektrischen Strom, dessen Verbreitung dauerte Jahrzehnte, selbst als Anfang der 20 Jahrhunderts Großstädte schon weitgehend elektrifiziert waren, gab es ganze Landstriche die keinen elektrischen Strom hatten. Heute ist das Stromnetz ein hochsensibles, auf Balance ausgelegtes Gebilde, das völlig abhängig ist von Angebot und Nachfrage, in dem selbst kleinste Störungen zu massiven landesweiten Ausfällen führen kann.
Siehe auch Quarks & Co. vom letzten Dienstag
http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2012/0117/002_strom_2.jsp
Ich habe mir wirklich alle bedeutenden technischen Neuerungen angeschaut, bei allen dauerte es von den Anfängen mindestens 10 bis hin zu 30 Jahre (also eine ganze Generation) bis man im Ansatz sagen konnte es hat eine hohe gesamtgesellschaftliche Bedeutung. Selbst das extrem schnelle "Internet" (Ich habe Anfang der 90er noch mit BTX und DatexJ gearbeitet und erst 1995 war es für Interessierte, in einem nach heutigen Maßstäben sehr kleinen Rahmen, überhaupt erst als solches in Deutschland verfügbar) brauchte 10-15 Jahre um auch nur annähernd Bedeutung zu erlangen (Ich galt damals als Spinner als ich prognostizierte, dass in wenigen Jahren "Alle" im Internet sind und in jeder Fernsehsendung eine Internetadresse eingeblendet wird).
All das wird mit der Einführung der LENR Technologie nicht der Fall sein, denn wenn LENR Einheiten so funktionieren, wie sie beschrieben werden und zu solch extrem geringen Kosten erhältlich und betreibbar sind, dann dauert es nicht 10-20 Jahre bis diese Technologie Einzug in den normalen Haushalt und die Industrie findet, sondern das geht rasend schnell, denn schauen wir mal auf die Zahlen:
Wir haben in Deutschland ca. 40 Millionen Haushalte, ein durchschnittlicher Zweipersonenhaushalt verbraucht am meisten Energie für die Heizung, nämlich rund 17'000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Für das Warmwasser werden rund 2'000 kWh und für elektrische Geräte sogar 4'500 kWh benötigt. Insgesamt entfallen mehr als ein Viertel des Energieverbrauchs in einem Durchschnittshaushalt auf den Stromkonsum. Im Vergleich zu einer Mietwohnung ist der Stromverbrauch in einem Einfamilienhaus etwa einen Drittel höher.
Zur Erzeugung von 597 Mrd. kWh elektrischer Energie wurden im Jahr 2009 in den Kraftwerken (der allgemeinen Versorgung und der Industrie) Brennstoffe mit einem Energieäquivalent von 5.227 PJ eingesetzt; dies entspricht 39 % des gesamten Primärenergieverbrauchs. Entsprechend der skizzierten Erzeugungsstruktur entfielen rund 28 % des Energieeinsatzes in der Stromerzeugung auf Kernbrennstoffe, 26 % auf Braunkohle, 18 % auf Steinkohle und nur etwa 11 % auf Gas sowie 16 % auf übrige Energieträger (vgl. Tabelle 3, Seite 21).
http://www.bmwi.de/Dateien/Energiep...erty=pdf,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.pdf
2005 betrug der Primärenergieverbrauch in Deutschland 14.238 PJ[6]. Dies entspricht einer mittleren Leistungsaufnahme von 451 GW bzw. 5.473 W/Kopf bei einer Bevölkerung von 82,4 Mio. Menschen. 2006 waren es 14.464 PJ[6] bei 82,3 Mio. Menschen, also 5572 W/Kopf.
http://de.wikipedia.org/wiki/Primärenergieverbrauch
... nehmen wir nur einmal einen durchschnittlichen Verbrauch deutscher Haushalte, der für Heizung, Warmwasser und elektrischen Strom einem Energie Energieäquivalent von 23.500 kWh entspricht, das wären umgerechnet (bei einen Basispreis von 0,20 € pro kWh) 391,66 € für einen Haushalt im Monat (!), wenn dann jemand kommt und ein Gerät für 400-500 € verkauft und danach für 30 Jahre mit 20 € Verbrauchsmaterial im Jahr den Energiebedarf deckt, dann möchte ich denjenige/n sehen, der weiterhin freiwillig tausende Euro an irgendwelche Energieerzeuger überweist, wenn er mit einer vergleichbar geringen Investition (es käme ja noch die Installation dazu) so viel Geld sparen kann, denn egal was der Einbau kostet (es wäre ja nichts anderes als z.B. ein Blockheizkraftwerk anschließen) das rechnet sich praktisch sofort.
Also will jeder der denken und rechnen kann und sieht, dass es beim Nachbarn funktioniert, sofort so ein Teil haben, soviel können in der Anfangszeit gar nicht produziert werden, wie gebraucht werden, das wird also im Vergleich zu allen anderen technischen Neuerungen sehr, sehr schnell gehen und das nicht nur in den Haushalten, sondern vor allem im produzierenden Gewerbe, denn geringer Kosten bedeuten höheren Gewinn und da kommt kein Unternehmer drum herum.
Das Gleiche wird in Kraftfahrzeugbereich passieren, warum soll man hunderte Euro an einer Zapfsäule verplempern, wenn man für wenige Euro ohne Nachtanken ein halbes Jahr herumfahren kann.
Und jetzt kommt der Staat ins Spiel, unser Staat lebt von Steuern und dort gibt es den Posten Verbrauchsteuern, dazu gehören die Energiesteuer 42 Mrd.€ pa., Stromsteuer 6,350 Mrd.€ pa., Kernbrennstoffsteuer 2,3 Mrd.€ pa., sowie die darauf zu entrichtende MwSt (die entfällt praktisch) nehmen wir nur den durchschnittlichen Haushalt (s.o) mit seinen 391,66 € im Monat, das sind dann 74,41 € x 12 Monate = 892,98 € im Jahr x 40 Millionen Haushalte = 35.7 Mrd. € pa., macht also insgesamt 86,35 Mrd.€ Euro weniger an Steuern im Jahr (das ist jetzt alles mit heißer Nadel gerechnet und sicher nicht sehr genau, es soll aber die Dimensionen aufzeigen, also was dem Staat alleine an Steuerausfällen drohen kann)
http://de.wikipedia.org/wiki/Verbrauchsteuer_(Deutschland)
Gleichzeitig verlieren ziemlich abrupt hunderttausende Menschen ihre Jobs, der Markt für regenerative Energien bricht völlig ein, angeschlossene Branchen wie spezialisierte Baufirmen und Transportbetriebe stehen vor dem aus, Stromerzeuger müssen Kraftwerke schließen, Bergbaubetriebe stellen den Betrieb ein etc., das größte Problem wird sein, dass es keine Verwendung mehr für die vorhandenen Qualifikationen gibt, sie sind schlicht überflüssig, neben den immensen Steuerausfällen in Milliardenhöhe, belasten hunderttausende, wenn nicht Millionen neuer Arbeitslose ohne Perspektive die Sozialsysteme.
So und da frage ich mich, wie das alles und noch hunderte Dinge mehr geregelt werden soll, wenn nicht Verantwortliche jetzt anfangen sich darüber Gedanken zu machen, nachzurechnen, zu analysieren, Lösungsvorschläge zu unterbreiten, Alternativen suchen und sich nicht (wie heute) nur damit beschäftigen, ob sie nicht auch so korrupt sind wie unser Staatsoberhaupt und noch ein Bobby Car im Keller haben.
Soweit erstmal...
Hier noch ein interessanter Youtube Link:
http://www.youtube.com/watch?v=N3N3dWlIPUQ&feature=related
Viele Grüße
Heiner