Die Bedeutung der (großen) Pyramiden

ispom

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Hi ispom,

erst einmal vielen Dank für dieses dicke Sträußchen! :) War das ernst oder leicht ironisch gemeint? :D

.......
Das liegt im Prinzip daran, dass sich mehr Leute für archäologische/geschichtliche Themen als für astronomische interessieren und deshalb sich mehr dazu äußern können. Außerdem existieren in der Geschichte der Menschheit, glaube ich, derzeit mehr ungelöste Fragen als über den Kosmos ...

natürlich ernst gemeint, toni,
wenn ich mal viel Zeit habe, werde ich mich vielleicht auch intensiver mit der Archäoastronomie und den Geheimnissen der Pyramiden und ihren möglicherweise von außerirdischen inspirierten baumeistern beschäftigen,

mein Kollege ist Däniken-Fan, und er meint,
dieses wissensgebiet sei viiiiiieel interessanter als die ganze anstronomie...

unter Zeitruck abgegebene Grüße von Ispom
 

Frank D

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@Kunibert:
Die Schächte sollten eigentlich im letzten Jahr weiter untersucht werden, doch dann wurden die Anforderungen erweitert (der Roboter sollte nun auch einen Greifer zur Bergung der Kupfer(?)Stifte bekommen etc.), dadurch verzögerte sich das ganze. Wann der neue Robbi fährt, weiß ich nicht.

Zu den Arbeitsschritten: auf meiner Homepage findest Du ein Pyramidenbaumodell, bei dem ich auch die Turnaround-Zeit kalkuliert habe. In der Höhe in der 50% des Materials verbaut wurden, lag die bei 77 Minuten (also voller Schlitten -> Pyramide -> abladen -> leerer Schlitten zum Steinbruch

Zur Steingewinnung muß man auch wissen, daß die Steinbrüche in Giza mit horizontalen Mergelschichten durchsetzt warenm und man Steine so wählte, daß sie genau zwischen zwei Schichten lagen. So vorbereitete Blöcke konnte mal leicht vom Boden abspalten. Will ich nun einen kleineren Block haben, habe ich keine helfenden Mergelschichten, sondern muß den Block mühsam mit Meißeln und Keilen spalten. Dazu hämerte man Dutzende schmaler Spalte entlang der gewünschten Bruchzone in den Stein, setzte da breitere trennmeißel rein und haute mit vielen Leuten gleichzeitig mit mächtig Wums auf diese Keile.
Das dauert garantiert länger als 77 Minuten - und zudem mußten die beiden Einzelblöcke - immer noch 1 1/2 t schwer pro Stück - auch noch transportiert werden. Und einen Geschwindigkeitsvorteil gabs dabei aich nicht.
Kleinere Blöcke kosten also nur Zeit und bringen keinen Vorteil, daher ist zu erwarten, daß man für diese Bauweise immer die Steingröße verwendet die man gerade noch bewältigen kann.

Etwas später, bei Userkaf, probierte man was neues aus, nämlich ne Pyramide aus gemauertem kleinen Bruchstein. Das Experiment scheiterte kläglich, die gesamte Pyramdie ist wohl noch zur Pyramidenzeit zu einem unförmigen Haufen zusammengefallen und zerstörte sogar das Kammersystem. Die Folgepyramdien wurden daher wieder mit großen Blöcken gebaut.

Baalbek ist kein Rätsel. Erstmal gibts keine massive Plattform, das sogenannte Podium besteht aus vielen kleinen mit Schutt gefüllten Kämmerchen die aus kleinen Steinen aufgemauert sind. Um dieses Honigwabenfundament wurde lediglich ein Ring großen Verblendmauerwerks gelegt.
Das geschah zudem noch zu römischer Zeit (aus der der gesamte Tempel stammt) , das sogenannte Trilithon wurde um 200 n. Chr. verlegt, der Stein des Südens (der übrigens niemals bewegt wurde, weil er erst zu 2/3 aus dem Steinbruch präpariert wurde) sollte um 400 n Chr. verbaut werden, fiel aber dem Baustopp an heidnischen Tempeln unter Kaiser Konstantin zum Opfer.
Der Stein ist aber schon mit entsprechenden Befestigungslöchern für die Windenstraße versehen, mit denen die Römer Schwerlasten beförderten (z.B. die Obelisken, die sie in Ägypten geklaut haben).
Diese Windenstraßen bestanden aus horizontalen "Gangspills" wie sie z.B. auf Segelschiffen zum Lichten der Anker verwendet wurden.

FD
 

albert

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Hoi Frank

na bei Baalbek haste aber nicht seriös recherchiert.

Es gibt ja drei (oder vier?) dieser riesigen Blöcke, die aus dem Steinbruch auf über tausend meter Höhe transportiert wurden. Der Stein des Südens war zwar fertig behauen, aber noch nicht an seine gewollte Stelle befördert worden. (warum? diese Kultur war viel älter als die Römer, also wissen wir nichts über sie, leider)

Zwei davon sind in den tollen römischen Tempel als Fundamente verwendet worden, siehe:

http://www.pacal.de/baalbek.htm

Daraus:

Es gibt keine römischen Quellen, die die Konstruktionsmethoden oder Daten
und Namen der Gönner, Ingenieure, Architekten und Erbauer der Terrasse nennen.
Die Monolithe des Trilithon (drei Blöcke von jeweils über 1000 Tonnen Masse,
die über sechs Blöcken an der Westseite der Terrasse aufgeschichtet sind)
weisen keine Ornamente oder Strukturen auf, die Ähnlichkeit mit denen der römischen Epoche haben. Die Kalksteinblöcke des Trilithon haben im Gegensatz zu den römischen Tempeln starke Spuren von Sanderosion, die auf eine frühere Entstehung deuten.

Nun, diese Steine wurden lange vor den Römern produziert, diese haben sie dann dankend in ihre Bauten eingeschlossen.

Also, Deine Aussage, Baalbek sei kein Geheimnis mehr, ist falsch.

Kannste damit leben? ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

Frank D

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na bei Baalbek haste aber nicht seriös recherchiert.

Habe ich. Ich habe die Grabungsberichte und etliche weiter Fachbücher dazu hier, das ist mehr als der Verfasser der Webseite jemals gesehen hat.

Es gibt ja drei (oder vier?) dieser riesigen Blöcke, die aus dem Steinbruch auf über tausend meter Höhe transportiert wurden

1. Das ist das Trilithon (Dreisteiner) von dem ich sprach. Ich dachte, Du würdest den Ausdruck kennen. Und sie wurden nicht AUF über 1000 m Höhe transportiert, der Steinbruch leigt nämlich rund 200 m HÖHER als der Tempel. Von da konnte man sie auf Schleifpisten horizontal in die im Bau befindliche Mauer einpassen, mußte also nix heben.

Zwei davon sind in den tollen römischen Tempel als Fundamente verwendet worden, siehe:

Es sind DREI Blöcke (daher der Name TRIlithon) die zwischen 600 und 800 t wiegen. Für Stuß der auf Internetseiten steht, kann ich nichts.
Das Trilithon gehört übrigens auch nicht zum Fundament, sondern zum Verblendmauerwerk-Ring, was man daran erkennt, daß HINTER dem Trilithon bzw. der Mauer in der sie verbaut sind erstmal nichts kommt. Weil sie nämlich zu erin geplanten aber nie vollendeten Erweiterung des Podiums gehören. Die um das Jahr 200 n. Chr. durchgeführt wurde.

Posiumsmauern haten übrigens neimals Ornamente, daher ist die Beschreibung auf der Seite reiner Dummfug.
Man weiß übrigens, daß das Podium komplett von Römern errichtet wurde, weil zur Füllung der Fundamentkammern Schutt, so auch Produktionsabfälle von Töpfereien, verwendet wurde. Und dieser Schutt ist durch und durch römisch.

Nun, diese Steine wurden lange vor den Römern produziert, diese haben sie dann dankend in ihre Bauten eingeschlossen.

Das ist schlicht falsch. Wie gesagt, für Unsinn der auf diversen Webseiten zu finden ist kann ich nix. Daher sage ich immer wieder: Das Web ist keine Quelle - und erst recht keine frei und ohne Quellenangabe zusammengefaselte Seite wie die, die Du gelinkt hast (die ihr "Wissen" ganz offensichtlich aus dem zirkuliernden GreWi-Schrott zusammenkopiert hat - schau Dir mal die anderen Themen an, da kriegt man ja das kalte Grausen)

Also, Deine Aussage, Baalbek sei kein Geheimnis mehr, ist falsch.
Kannste damit leben?

Da diese Aussage falsch ist, MUSS ich damit nicht leben. :D
 

Toni

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Hi Aurora,

es ist wieder mal zu lang geworden und deshalb muss ich wieder zwei Teile daraus machen.

Teil 1:

Jetzt erst kann man sich ausschließlich der Untersuchung widmen. Wird einige Jahre dauern und dann hat sich hoffentlich der ganze Rummel gelegt.
ja, wollen wir es hoffen. Übrigens waren mir einige der Einzelheiten noch unbekannt. Hat sich denn schon irgend jemand mal die Mühe gemacht, die Scheibe von Nebra mit der Anlage von Stonehenge zu vergleichen? Weist Du was darüber? - Beide Gebilde besitzen z.B. Ringsegmente am Außenrand und mehrere verschieden ausgelegte Gebilde im Innenraum. Würde mich mal interessieren. :) Stammt die Scheibe eigentlich aus dem keltischen Kulturkreis oder ist sie älteren Datums?

Die Grabungsbefunde deuten auf kriegerische Handlungen hin, mit wem ist unbekannt. Demzufolge wurde Teotihuacán einfach aufgegeben, nix mit zugeschüttet oder ähnlichem. Einfach Erosion.
Na gut, ich weis auch nicht mehr, wo ich das vom absichtlichen Zuschütten mal gelesen habe. :eek: Die kriegerischen Handlungen aber sollen laut dem Mexico-Lexikon möglicherweise von den einwandernden und das ganze Land Anahuac einnehmenden Tolteken herrühren. Diese hätten die Stadt in Brand gesteckt und verwüstet, um die alleinige Herrschaft im Hochland von Mexico inne zu haben.

Da drängt sich mir übrigens noch ein Rätsel auf. - Sagt Dir die mythische Stadt "Thule" etwas?
Das antike Thule (Θούλη, auch Tuli oder Tyle) ist eine von dem antiken griechischen Entdecker Pytheas aus Massilia (Marseille) im 4. Jahrhundert v. Chr. beschriebene Insel, die später eine quasi-mythische Bedeutung erhielt.

Um 325 v. Chr. bereiste Pytheas die iberische Halbinsel und Nordwesteuropa. Seinen Berichten zufolge liegt Thule im äußersten Norden, 6 Tagesfahrten nördlich von Britannien. Daher steht der Name Thule seit der Antike sprichwörtlich für den äußersten Nordrand der Welt (lat. ultima Thule). Da Thule etymologisch mit idg. *telu = „Boden, Ebene“ zusammenhängen könnte (vgl. lat. tellus oder urkeltisch *telǝ-mō = „Erde“), ist die Bedeutung wahrscheinlich tatsächlich „letztes Land“ (aus der Perspektive der Kelten bzw. Germanen gesehen).
Pytheas’ Werk „Über das Weltmeer“ ist vermutlich beim Brand der Bibliothek von Alexandria verloren gegangen und nur noch durch kurze Zitate in den Werken anderer Autoren (u.a. Strabon, Erathostenes oder Plinius dem Älteren) bekannt. Er meinte mit Thule wohl entweder Norwegen, Island, die Färöer oder eine der Shetlandinseln. Da einer seiner Notizen zufolge das „geronnene Meer“ (also wohl das Eismeer) in einer Tagesfahrt Entfernung von Thule entfernt beginnt, dürfte Island der wahrscheinlichste Kandidat sein. Nach Versuchen, die antiken Positionsangaben mit heutigen Werten in Übereinstimmung zu bringen, soll Thule die Insel Hitra vor Trondheim in Norwegen gewesen sein[1].
In diesem sehr interessanten Beitrag von Wikipedia (ja, schon wieder Wikipedia ... :cool: ), der so hier
http://de.wikipedia.org/wiki/Thule_(Insel)
zu erreichen ist, stehen noch mehr interessante Dinge. Z.B. ist dort angegeben, dass die "Insel" Thule zehnmal größer als Britannien sein soll usw. - Nun wirst Du Dich sicherlich fragen: "Was hat das alles mit Teotihuacán zu tun?"
Da kann ich nur sagen: vielleicht hat es, vielleicht hat es nicht ... :(
In mehreren Schriften über Teotihuacán wird darüber spekuliert, ob diese Stadt nicht vielleicht das legendäre Tollan sei, welches auch als Tula im Sprachgebrauch ist. (Nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Hauptstadt des Toltekenreiches!) Kann es vielleicht sein, dass man bei Tula und Thule von ein und demselben Ort spricht??? Beide Ortsnamen sind sich phonetisch sehr ähnlich, beide gehen auf Legenden und Mythen zurück, beide wurden bisher nicht gefunden, bei beiden soll es sich um große und reiche Handelsplätze gehandelt haben, die äußerst prunkvoll gestaltet waren, beide Orte liegen eindeutig außerhalb des Mittelmeerraumes "hinter den Säulen des Herakles" usw. usf. Wenn man meinen obigen Auszug liest, dann kommt man zu einer Textstelle, wo es eine etymologische Erklärung der Wortherkunft Thules steht: "idg. (indogermanisch): telu = Boden, Ebene", "urkeltisch: tel-mo = Erde", woraus sich "letztes Land" ergeben würde. - Diese Bezeichnung trifft doch ganz klar auf Zentralmexico (vom östlichen Mittelmeerraum aus betrachtet) zu! Vielleicht sollten sich Sprachwissenschaftler mal ein paar Gedanken darüber machen ...?

Ende von Teil 1
 

Toni

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Hi Aurora,

nun folgt Teil 2:

Der ist mir neu. In welche Zeit ist der datiert?
Mir sind nur folgende Codices bekannt: "Codex Dresdenensis", 1200-1250; "Codex Tro Cortesianus", 15.Jh; "Codex Persianus", zwichen 1300 und 1500; Fragment "Codex Grolier", 13.-14.Jh. bekannt.
Also, der "Codex Chimalpopoca" gehört mit der "Quauhtitlan-Chronik" zur "Leyenda de los soles", einer anonymen Handschrift aus dem Jahre 1558, die wohl auf eine oder zwei frühere Urkunden zurückging. Außer den auf dieser Seite ...
http://mexiko-lexikon.de/mexiko/index.php?title=Codice
... aufgeführten 10 Codizes gibt es noch folgende, die ich aus anderen Bücherquellen habe:
"Codex Vindobonensis" (Wien)
"Codex Vatico Latinus" (Rom)
"Codex Columbinus" (Mexico)
"Codex Egerton" (London)
"Codex Tonalamatl" (Paris)
"Codex Borgia" (Rom)
"Codex Laud" (Oxford)
Der "Codex Borgia" ist davon der berühmteste und besterhaltenste aller Codizes. Von wann diese Codizes allerdings stammen, ist mir leider nicht bekannt. Aber vielleicht findest Du es ja irgendwo heraus ...?

Achso - nach Vorstellung der war die Schöpfung nicht Werk eines Gottes, sondern es waren vier daran beteiligt. (Popol Vuh)
Das ist im Prinzip richtig. Aber als oberster Schöpfergott tritt bei den Maya nur Hunab Ku in Aktion.
Hunab Ku, der Weltschöpfer, war der oberster Gott und der Schöpfer der Maya . Er entspricht dem aztekischen Ometecuhtli . Der Sohn von Hunab Ku war Itzamná und seine Ehefrau war Ix Chel .
Hunab-ku bezeichnet nach der Tradition der Maya aber auch das Herz des Kosmos, in dem das Prinzip der Dualität sich in der Einheit auflöst. Für die Maya war Hunab-Ku die Ur-Energie (vergleichbar mit Äther, Gott oder Prana). Alles Leben besteht aus Lichtschwingungen und diese Schwingungen haben eine Quelle. Eine Quelle aus die sie hervorgehen und zu welcher sie zurückkehren. Diese Quelle nannten die Maya – Hunab Ku.
Die übergeordnete Mayagottheit wurde auch "Señor del Cielo" genannt.
Itzamná dagegen trat nie als Schöpfer in Erscheinung, sondern eher als großer Lehrmeister und Kulturbringer der Maya.
Itzamná, was soviel bedeutet wie "Haus des Tropfens" oder "Haus des Himmels" , war in der Mythologie der Maya der Sohn des Schöpfergottes Hunab Ku. Itzamná war der Gott des Himmels, Herrscher über Tag und Nacht und eine der wichtigsten Gottheiten der Maya . Itzamná machte die Menschen auf die Nahrungsmittel (Mais und Kakao) aufmerksam und erfand die Kunst des Schreibens. Da er seinem Volk die Kultur brachte, wurde er zum Nationalgott der Maya. Ein anderer Name von ihm ist Yaxkokahmut, d. h. „Herr des Wissens“ oder auch „Herr der Medizin“ Er wird als freundlicher, alter Mann dargestellt, zahnlos mit eingefallenen Wangen und einer betonten Nase. Er war immer wohlwollend und niemals für eine Katastrophe verantwortlich.
Vier jeweilige Schöpfergötter kommen hingegen bei den Azteken/Tolteken zum Tragen. Bei den für jedes Zeitalter verantwortlichen Gottheiten aus dem "Codex Chimalpopoca", die ich Dir letztens aufzählte, kann man dies erkennen:
Nahui Ocelotl = Vier Jaguare
Nahui Ehecatl = Vier Winde
Nahui Quihahuitl = Vier Regen
Nahui Atl = Vier Wasser
Nahui Ollin = Vier Bewegungen
Die Überlieferungen werden wahrscheinlich von Volk zu Volk etwas anders ausgelegt worden sein, obwohl das Grundprinzip, denke ich mal, gleich blieb.

Weiterhin informativste Grüße von
Toni
 

Frank D

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@Toni:
Nur eine Randbemerkung. Du sagst "Tula und Thule klingen so ähnlich" - dummerweise kann man damit wenig anfangen, auch wenn es verfüherisch ist. Beispiel Atlantis: Es wird gesagt, daß z.B. Atlantis und Azlan ähnlich klingen, und könnte damit nicht dasselbe gemeint sein?

Nun ist aber "Atlantis" ein ägyptisches Lehnwort, was die Griechen übernommen haben. Aber im ägyptischen Original ist das kein Name, sondern bedeutet übersetzt "Land welchem kein Name ist" ud bezeichnet wahrscheinlich den unbekannten Ursprung der sogenannten Seevölker, die um 1200 v. Chr. herum das gesamte östliche Mittelmeer unsicher machten.
Aus der von den Griechen offenbar falsch verstandenen Umschreibung für "Land ohne Namen" = "unbekanntes Land" machten sie einen Eigennamen, der aber definitiv NICHT der Name des Landes gewesen ist.*

Daher sind "Namensgleichheiten" zwischen z.B. Azlan und Atlantis überhaupt keine, trotz der Lautähnlichkeit.

Ohne die genauen Hintergründe zu kennen sind solche Klingklang-Übereinstimmungen daher überhaupt nichts wert

*Bemüh Dich nicht, in der Wikipedia wirst Du darüber wohl nichts finden, da muß man schon in ägyptologische Fachliteratur schauen. :) In den "Göttinger Miszellen", eine vierteljährliche Fachpublikation, erscheinen bereits zwei Artikel über die sprachlichen Aspekte, der jüngste in der aktuellen Ausgabe (211)
 

Toni

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Hallo Frank,

Du sagst "Tula und Thule klingen so ähnlich" - dummerweise kann man damit wenig anfangen, auch wenn es verfüherisch ist.
es geht mir ja dabei auch nicht nur um den Klang. Die indogermanische Wortherkunft "Telu" z.B. bedeutet ja soviel wie "Boden" oder "Ebene". Das sagt uns schon mal, dass Thule in einer Ebene lag und wenn wir den urkeltischen Begriff "Tel-Mo" noch in die Überlegung mit einbeziehen, was soviel heißen soll wie "letztes Land", dann kann man eigentlich nur zu dem Schluss kommen, dass Thule (aus damals giechischer Sicht) in einer Ebene im letzten Land, das man kannte, lag. Man kann den Golf von Mexico durchaus als letzten westlichen Meerbusen des Atlantiks bezeichnen und das Land westlich dahinter als "letztes Land". Dort gibt es eine "Ebene", in der in spätgriechischer Zeit eine riesige Stadt geplant wurde und entstand, die vermutlich mit dem legendären Tula der Völker Zentralmexicos identisch ist. - Darauf stützte sich nach dem anfänglichen "Klingklang" :rolleyes: meine Überlegung.

Beispiel Atlantis: Es wird gesagt, daß z.B. Atlantis und Azlan ähnlich klingen, und könnte damit nicht dasselbe gemeint sein?
Diesen Gedankengang haben schon etliche Leute verfochten. :cool: Leider warten wir ja immer noch auf die ersten Artefakte aus Atlantis, ebenso wie es wahrscheinlich noch eine ganze Weile dauern wird, bis Aztlán gefunden wird. Aztlán setzt sich übrigens zusammen aus den Worten "azta" (weißer Vogel, Reiher oder Kranich) und "tlán" (stammen, Herkunft).
Gemeint sind damit die sieben Höhlen von Chicomoztoc unter dem Colhuacán, dem "Krummen Berg". Diese Höhlen liegen vermutlich auf der kubanischen "Insel der Jugend", denn genau dort hat man sieben Höhlen entdeckt, die mit steinzeitlichen Höhlenmalereien geschmückt sind! Dazu könnte ich auch noch 'ne Menge erzählen, aber ich glaube, dann schweifen wir wirklich etwas zu weit vom Thema ab.

In den "Göttinger Miszellen", eine vierteljährliche Fachpublikation, erscheinen bereits zwei Artikel über die sprachlichen Aspekte, der jüngste in der aktuellen Ausgabe (211)
Und wie kommt man da heran?

Neugierige Grüße von
Toni
 

Aurora

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Hi Toni,

Hat sich denn schon irgend jemand mal die Mühe gemacht, die Scheibe von Nebra mit der Anlage von Stonehenge zu vergleichen? Weist Du was darüber? - Beide Gebilde besitzen z.B. Ringsegmente am Außenrand und mehrere verschieden ausgelegte Gebilde im Innenraum. Würde mich mal interessieren. Stammt die Scheibe eigentlich aus dem keltischen Kulturkreis oder ist sie älteren Datums?

So viel ich weiß, ist man noch nicht so weit. Die Sternenscheibe ist einzigartig (bis jetzt). Ist aber durchaus denkbar, dass mehr solcher Artefakte existierten und sie in/in Verbindung mit Sonnenobservatorien verwendet wurden. Ein Vergeich wird da auch eher zwischen Goseck und Stonehenge stattfinden, aber auch in Goseck sind die Grabungen noch nicht abgeschlossen und die Forschung ebenfalls nicht. Die Sternenscheibe ist nicht keltischen Urspungs, sondern ca. 900 Jahre älter.

Ok, wie Frank schon sagte Internetquellen, sind kritisch. Ich beziehe möglichst nur offizielle Seiten von Unis in Recherche mit ein.
Nun der von Dir genannte Codex ist recht jungen Datums (16. Jh.) also lange nach der Conquista und die Ursprungsquellen sind recht wage. Bei meinem Besuch in der Unibib. Dresden wurde darauf hingewiesen, dass nur die vier Codices als Primärquellen gelten und in Übersetzungen einbezogen werden. Alle wesentlich jüngeren Schriften gelten als nicht zuverlässig.
Trotzdem interessant, was da über die einzelnen Zeitalter steht. Passt auch inetwa zu dem was im Popol Vuh ausgesagt wird. Hatte die Ausgabe von Wolfgang Cordan zur verfügung.
Hab nochmal angefragt: Itzamna gilt als der oroginäre Schöpfergott der Maya (Klassik) Hunab Ku/Huracán sind schon mehr toltekischer Einfluss. Bereitet auch Altamerikanisten mitunter Schwierigleiten. Ebenso wie Kukulcan/Kukumatz/Quetzalcoatl, wobei Quetzalcoatl wahrscheinlich Priesterkönig war und später mit dem Gott identifiziert wurde.

Vier jeweilige Schöpfergötter kommen hingegen bei den Azteken/Tolteken zum Tragen. Bei den für jedes Zeitalter verantwortlichen Gottheiten aus dem "Codex Chimalpopoca", die ich Dir letztens aufzählte, kann man dies erkennen:
Nahui Ocelotl = Vier Jaguare
Nahui Ehecatl = Vier Winde
Nahui Quihahuitl = Vier Regen
Nahui Atl = Vier Wasser
Nahui Ollin = Vier Bewegungen
Die Überlieferungen werden wahrscheinlich von Volk zu Volk etwas anders ausgelegt worden sein, obwohl das Grundprinzip, denke ich mal, gleich blieb.

Die genannten tauchen weder im Popol Vuh, noch in der Fachliteratur auf, jedenfalls nicht vor den Atzteken und die kamen erst im 12. Jh. nach Mexiko und die bezogen untergegangene Städte einfach in ihre Mythologie mit ein (Teotihuacán). Mayaquellen (Stelen/Codices kennen diese Götter nicht, sind demnach späteren Ursprungs. Das mit der Auslegung der Überlieferungen stimmt so nicht ganz. Es werden eher eigene Gottheiten mit den vorgefundenen identifiziert bzw verschmolzen oder die vorgefundenen dem eigenen Pantheon hinzugefügt.

Na gut, ich weis auch nicht mehr, wo ich das vom absichtlichen Zuschütten mal gelesen habe. Die kriegerischen Handlungen aber sollen laut dem Mexico-Lexikon möglicherweise von den einwandernden und das ganze Land Anahuac einnehmenden Tolteken herrühren. Diese hätten die Stadt in Brand gesteckt und verwüstet, um die alleinige Herrschaft im Hochland von Mexico inne zu haben.

Sorry, aber betrachte doch mal das Mexiko-Lexikon bisschen kritischer. Diese Onlinelexika können jederzeit bearbeitet, korrigiert werden, niemand übernimmt die Gewähr für die Richtigkeit. Ich merke schon, Du interessierst Dich wirklich. Such nach Seiten von Unis, mit Grabungsberichten - ok, die sind meist englisch. Google übersetzt auch, ist zwar ein grauenvolles deutsch, den Zusammenhang erkennt man trotzdem. Deshalb lese ich lieber die Originalseite. In Bibliotheken gibt es ein recht gutes zusammenfassendes Buch (für Studieneinsteiger) heisst "Altamerikanistik" Hrsg Köhler. Die Dessauer Bib ist der Unibib Halle angeschlossen - frag mal nach.
Will hier nicht weiter auf Grabungsbefunde verweisen, die teilweise gegenteilige Aussagen zu (Online)Lexika treffen.

Gruß Aurora
n
 
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albert

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Hallo Frank

danke für die Lehrstunde ;)

Als interessierter Laie muss ich mich wohl oder übel im net "schlaumachen", so auch bei Baalbek.

Ich halte also fest: Die Steine des Trilithon (inkl. Stein des Südens) wurden von den Römern im nahegelegenem Steinbruch gebrochen, bearbeitet und teilweise als Terrasse montiert.

Dann wäre also auch dieses Rätsel gelöst.
Komisch ist nur, dass die Römer das nur in Baalbek gemacht haben sollen und sonst nirgends in ihrem Reich.

Gibt es denn römische Quellen, die das bestätigen?

Wenn ja, wären die meisten web-Seiten über Baalbek tatsächlich Schrott.

Hier noch die Wiki-Seite:

http://de.wikipedia.org/wiki/Tempel_von_Baalbek

Daraus:

Aufgrund seiner Größe konnte er nicht bis in das Heiligtum transportiert werden, er befindet sich noch heute an der Stelle des römischen Steinbruchs.

Das wäre dann auch Unsinn. Wenn man so einen Mordsbrocken bricht, kann man ihn auch transportieren, wie ja die anderen Steine auch.

Ah, ja, kannst Du ein paar "vernünftige" Seiten im net empfehlen?

Neugierig :rolleyes:
 
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Frank D

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@Toni:
Und wie kommt man da heran?

Ich habs ganz einfach abboniert (wie noch andere entsprechende Publikationen wie Discussions in Egyptology und Journal for Egyptian Archaeology), man kann sich die entspechenden Ausgaben auch über Fernleihe beziehen, praktisch alle UBs mit Ägyptologie haben das. Ist aber nur was für Hartgesottene, denn da sind (in der aktuellen Ausgabe) so interessante Artikel drin wie

Ägyptische Schreibungen/Verschreibungen mit "b"

On the identity of King Shoshenq buried in the Vestibule of the tomb of Psusennes I in Tanis

The Berlin Goddess

Ein Zeugnis altägyptischer Schulausflüge

The Elephantine stela of Amasis: Some Problems and prospects of Study

Demotica varia

Les assonances existent aussi dans les decrets de canope, Raphia et Memphis

rdj + Pseudopartizip - eine mögliche Konstruktion

King or High Priest? The problematic career of Pinuzem

Amon-de-la-bonne-recontre

Der Ring um die Sonnenscheibe

The Efflux that issued from Osiris

Eine neue hieratische Paläografie

Da sieht man das Spektrum der Beiträge, und auch, an den Fragezeichen, daß dort keine "Lehrmeinung" vertreten wird, sondern Problem zur Diskussion gestellt werden.

Von einigen Autoren der GreWi werden die GöMis (wie sie liebevoll genannt werden) allerdings als "Geheimpublikation elitärer ägyptologischer Kreise" hochstilisiert, z.B. von Stanglmeier, der mit irgendwelchen Tut-Verschwörungsbüchern abkassiert. Und der eine Seite davon, um zu zeigen, was er für ein doller Hecht ist, an sowas ranzukommen, als Reproduktion in seinem aktuellen Buch hat. Duh.

FD
 

Frank D

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Hi Albert!

Als interessierter Laie muss ich mich wohl oder übel im net "schlaumachen", so auch bei Baalbek.

Aber auch da sollte man wenigstens die Quelle bewerten. diese Pacal-Seiten enthalten schon seit Jahr und Tag nur GreWi-Schrott.
eiten die keine Literaturquellen nennen kannst Du sowieso abhaken, da kann sich jeder was zusammengesponnen haben.
Wo als Quellen nur Däniken und Co aufgeführt werden, die kannst Du auch in die Tonne kloppen, da die den Unsinn, den diese leutchens eh schon verzapfen nur noch schlimmer machen. Wie Aurora schon sagte. Wenn I-net, dann seriöse Seiten wie Institute, oder welche die wie ich mit seriösen Quellennachweisen operieren.

Ich halte also fest: Die Steine des Trilithon (inkl. Stein des Südens) wurden von den Römern im nahegelegenem Steinbruch gebrochen, bearbeitet und teilweise als Terrasse montiert.

Jein. Erstmal gibts zwei Steinbrüche, einen mit schlechterer Qualität im Norden (der war etwas näher) und einen mit besserer Qualität im Süden. Die Steine des Trilithons stammen aus dem Nordsteinbruch (daher die Verwitterungsspuren), der Stein des Südens liegt im Südsteinbruch.
Dann wurden die nicht in eine Terasse montiert, sondern in eine einsam stehende Mauer mit nichts dahinter. Daraus SOLLTE eine Terasse werden, der Stein des Südens sollte quer zur Trilithon-Mauer Teil des Abschlusses der Erweiterung werden, die dann im Inneren mit noch zu errichtenden Kämmerchen zu einer Erweiterung des Podiums geworden wäre. Dazu ist es eben durch den Baustop nicht mehr gekommen.

Komisch ist nur, dass die Römer das nur in Baalbek gemacht haben sollen und sonst nirgends in ihrem Reich.

Über die Motivationen kann man trefflich streiten, allerdings sehe ich keinen Grund darin, das den Römern abzusprechen. Denn es gibt es überhaupt keinen anderen Tempel auf der Welt, wo ähnliche Kalliber verarbeitet wurden, würde danach bedeuten, daß niemand ihn gebau hat, oder wie? :D

Gibt es denn römische Quellen, die das bestätigen?

Was bestätigen? Daß die Römer im Jahre 223 n. Chr. den Stein 25 der Mauer des Trilithons verlegt haben? :) Nein.
Aber das ist auch wieder so ein typisches Pseudo-Argument, den solche Informationan haben wir praktisch zu keinem antiken Bau. Ja sogar noch nichtmal für die meisten Bauten aus unserer Vergangenheit (Burge. Klöster, Dome). St. Petersburg wurde im 18 Jahrhundert aus dem Boden gestampft, aber alle Pläne sind verschollen, und es gibt keinerlei zeitgenössische Baubeschreibung mehr.

Wenn ja, wären die meisten web-Seiten über Baalbek tatsächlich Schrott.

Sind sie...

Ah, ja, kannst Du ein paar "vernünftige" Seiten im net empfehlen?

Nein, denn ich benutze das Internet nicht als Quelle. Wenn mich ein Thema interessiert, versuche ich an entsprechende Fachpublikationen zu kommen. Über Bibliografien zum Thema und dann Fernleihe oder Antiquariat (ZVAB bzw. Justbooks, wie es jetzt heißt)
Meine geschätzten 4-5000 archäologischen Bücher kommen nicht von Ungefähr :D

FD
 

Toni

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Hi Aurora,

Ist aber durchaus denkbar, dass mehr solcher Artefakte existierten und sie in/in Verbindung mit Sonnenobservatorien verwendet wurden.
wäre ja auch 'n Witz, wenn dieses Ding ein absolutes Unikat darstellen würde. - Bloß, wo will man in Deutschland groß noch buddeln? Ist doch fast alles zubetoniert oder zugeteert! :D

Die Sternenscheibe ist nicht keltischen Urspungs, sondern ca. 900 Jahre älter.
Aha! - Danke für die Info. :)

Nun der von Dir genannte Codex ist recht jungen Datums (16. Jh.) also lange nach der Conquista und die Ursprungsquellen sind recht wage.
Nun ja, ich habe beim Durchstöbern der entsprechenden Internetseiten aber auch gelesen, dass die Bücher-/Handschriftenverbrennungen erst so um 1550 herum angefangen haben. Also, so "lange vor der Conquista" war das nicht, finde ich, zumal das Aztekenreich erst 1521 gefallen war und die Maya noch etliche Jahre später (aufgrund ihrer Verstecktheit im Dshungel) unbehelligt weiter existieren konnten. Bei ihnen gab es ja kein Gold zu holen ...

Bei meinem Besuch in der Unibib. Dresden wurde darauf hingewiesen, dass nur die vier Codices als Primärquellen gelten und in Übersetzungen einbezogen werden. Alle wesentlich jüngeren Schriften gelten als nicht zuverlässig.
Ja, warum denn eigentlich? Gerade die Maya sind, wie ich eben schon schrieb, erst viel später unterworfen worden. Da kann man doch nicht einfach 1521 einen Schlussstrich ziehen und sagen: "Alles was danach entstand enthält christlich überformte Ungereimtheiten oder die Schreiber erinnerten sich nicht mehr so genau."? Das wird den 1550 noch in Freiheit lebenden Maya-Priestern und Schreibern nicht gerecht. Wenn es sich um Aztekische Quellen handelt, O.K., aber bei Quellen aus Yucatán oder Petén finde ich es nicht unbedingt für gerechtfertigt.

Trotzdem interessant, was da über die einzelnen Zeitalter steht. Passt auch inetwa zu dem was im Popol Vuh ausgesagt wird. Hatte die Ausgabe von Wolfgang Cordan zur verfügung.
Ach, siehste, das "Popol Vuh"! Das wurde doch auch erst nach der Conquista neu aufgeschrieben, da das Original der Verbrennung anheim gefallen ist? Warum nimmt denn da keiner Anstoss daran? :confused:

Ebenso wie Kukulcan/Kukumatz/Quetzalcoatl, wobei Quetzalcoatl wahrscheinlich Priesterkönig war und später mit dem Gott identifiziert wurde.
Und ich denke, es war eher anders herum. ;) Zuerst gab es einen Gott Quetzalcóatl/Kukulcán/Kukumaz und danach trugen dann erst einer und schließlich immer mehr diesen Namen als Titel, um ihre göttliche Herkunft den Untertanen klar zu machen. Einige haben sich ja auch ganz besonders hervorgetan, indem sie z.B. als Herrscher ("Wahrer Mann", so der Titel bei den Maya) von Chichén Itzá die Stadt Mayapán gründeten. Diese Stadt ist dann auch über mehrere Jahre von einem Herrscher namens Kukulcán regiert worden.

Die genannten tauchen weder im Popol Vuh, noch in der Fachliteratur auf, jedenfalls nicht vor den Atzteken und die kamen erst im 12. Jh. nach Mexiko und die bezogen untergegangene Städte einfach in ihre Mythologie mit ein (Teotihuacán).
Der "Codex Chimalpopoca" muss aztekischen Ursprungs sein, denn Chimalpopoca (1415-1426) war der dritte Herrscher der Azteken nach dem legendären Stadtgründer Tenoch (der den Platz entdeckte, an dem ein Adler auf einem Kaktus saß und eine Schlange im Schnabel hielt) und der letzte während der tepanekischen Oberherrschaft. Chimalpopocas Nachfolger war Itzcóatl (1427-1440), unter dem sich die Azteken gegen die Tepaneken aus Atzcapotzalco (das heißt übrigens "Ameisenstadt") zur Wehr setzten und gemeinsam mit den Nachbarstädten Tezcoco und Tlacopan die Fremdherrschaft abschüttelten.

Für alle diejenigen, die es interessiert: Es gab nach dem Gründer von Tenochtitlan (Tenoch) nur 11 Azteken-Herrscher:
Acamapichtli Itzpapálotl (1375-95)
Huitzilohuitl II. (1395-1417)
Chimalpopoca (1417-27)
Itzcóatl (1427-40) - Befreite die Azteken und wird als erste "Kaiser" angesehen.
Moctezuma I. (1440-69)
Axayacatl (1469-81)
Tizcoc (1481-86)
Ahuizotl (1486-1502)
Moctezuma II. (1502-20) - Er traf auf Cortez und wurde schließlich von seinem Volk zu Tode gesteinigt.
Cuitlahuatzin (1520-21)
Quauhtemoc (1521) - Führte ein Heer von 200 000 Kriegern ins Feld gegen Cortez (knapp 600 Spanier und etwa 5000 Tlaxkalteken), doch er wurde direkt von Cortez attackiert und getötet, worauf alle aztekischen Krieger die Flucht ergriffen.

Google übersetzt auch, ist zwar ein grauenvolles deutsch, den Zusammenhang erkennt man trotzdem.
Das ist schon richtig, aber für jemanden wie mich, der nie englisch gelernt hat und nur durch das Computer-Zeitalter mit der englischen Sprache ein wenig vertraut gemacht wurde, ist es wirklich nicht leicht.

Die Dessauer Bib ist der Unibib Halle angeschlossen - frag mal nach.
Werde ich mal machen. Danke für den Tipp!

Ich muss sagen, diese Runde hier wird immer interessanter!
Beste Grüße von
Toni
 

albert

Registriertes Mitglied
Hi Frank

dann mach ich das mal so wie hier üblich (seufzz:p )
Hi Albert!
Aber auch da sollte man wenigstens die Quelle bewerten. diese Pacal-Seiten enthalten schon seit Jahr und Tag nur GreWi-Schrott.

Ok. Also der Weg von Dir in dieses Forum verlief folgendermassen:
Ich googelte, kam auf Deine Seite, auf Dein Forum, schrieb was mit Deiner Antwort, gab Dir diese Forum-Seite bekannt und: Voila: Schon warst Du hier !
Also das Internet hat schon viel zu bieten, inkl. Deine Seite, inkl. dieses Forum, inkl. viele, andere Meinungen.
Es ist nicht schlecht, wenn man im net. sich informiert;manchmal hat man Glück...

Seiten die keine Literaturquellen nennen kannst Du sowieso abhaken, da kann sich jeder was zusammengesponnen haben.

Na, ich würde das nicht so eng sehen, der Zufall ist doch (wie obiges Beispiel zeigt) auch ein starker Träger der Meinungen.

Wo als Quellen nur Däniken und Co aufgeführt werden, die kannst Du auch in die Tonne kloppen, da die den Unsinn, den diese leutchens eh schon verzapfen nur noch schlimmer machen. Wie Aurora schon sagte. Wenn I-net, dann seriöse Seiten wie Institute, oder welche die wie ich mit seriösen Quellennachweisen operieren.

Wie ja aus meinen Beiträgen ersichtlich ist, halte ich "Däniken und Konsorten" auch nicht für begeisternd, aber gerade der Erich hat schon einiges aufgewirbelt, und sei es nur Ägyptologen-Staub...
und Nazca-Ebene, na, wer trägt denn schon ganze Bergkuppen ab und tretet kilometerlange, gerade Zeichnungen über Stock und Stein aus.

Jein. Erstmal gibts zwei Steinbrüche, einen mit schlechterer Qualität im Norden (der war etwas näher) und einen mit besserer Qualität im Süden. Die Steine des Trilithons stammen aus dem Nordsteinbruch (daher die Verwitterungsspuren), der Stein des Südens liegt im Südsteinbruch.
Dann wurden die nicht in eine Terasse montiert, sondern in eine einsam stehende Mauer mit nichts dahinter. Daraus SOLLTE eine Terasse werden, der Stein des Südens sollte quer zur Trilithon-Mauer Teil des Abschlusses der Erweiterung werden, die dann im Inneren mit noch zu errichtenden Kämmerchen zu einer Erweiterung des Podiums geworden wäre. Dazu ist es eben durch den Baustop nicht mehr gekommen.

Hm, also in Deiner Antwort liegen mehr Fragezeichen als Erklärungen: Eine Mauer und nichts dahinter: Wie bitte? Sinn?

Baustopp, welcher denn, warum?
Also gibr es doch römische Quellen, oder wie?

Und nochmals, ganz entscheidend:
Warum sollten die Römer wider all ihren archidektonischen Gepflogenheiten (die immerhin ein paar Jahrhunderte Bestand hatten) solche Monstersteine heraushauen? Gibt ja gar keinen Sinn: Ihren grossartigen Baalbeck-Tempel konnten sie ja ganz ohne diese Kaliber bauen.

Es kann immer noch so sein, dass eine frühere Kultur diese Steine gehauen hat, die Römer darauf gestossen sind und sie in ihre Bauten einverleibten.

Über die Motivationen kann man trefflich streiten, allerdings sehe ich keinen Grund darin, das den Römern abzusprechen. Denn es gibt es überhaupt keinen anderen Tempel auf der Welt, wo ähnliche Kalliber verarbeitet wurden, würde danach bedeuten, daß niemand ihn gebau hat, oder wie?

Was auch nicht gegen eine andere Erklärung spricht.

Was bestätigen? Daß die Römer im Jahre 223 n. Chr. den Stein 25 der Mauer des Trilithons verlegt haben? :) Nein.

Na also...

Aber das ist auch wieder so ein typisches Pseudo-Argument, den solche Informationan haben wir praktisch zu keinem antiken Bau. Ja sogar noch nichtmal für die meisten Bauten aus unserer Vergangenheit (Burge. Klöster, Dome). St. Petersburg wurde im 18 Jahrhundert aus dem Boden gestampft, aber alle Pläne sind verschollen, und es gibt keinerlei zeitgenössische Baubeschreibung mehr.

Hm, das scheint mir nicht richtig. Zu den meisten Bauwerke, z.B. Kathedralen gibt es genügend Infos (Baumeister, Pläne) Die wurden ja über hunderte von Jahren gebaut, da gab es keine Geheimnisse; auch in St. Petersburg nicht, da werden ja alle Bauten renoviert, mit und ohne Pläne...

ich benutze das Internet nicht als Quelle. Wenn mich ein Thema interessiert, versuche ich an entsprechende Fachpublikationen zu kommen. Über Bibliografien zum Thema und dann Fernleihe oder Antiquariat (ZVAB bzw. Justbooks, wie es jetzt heißt)
Meine geschätzten 4-5000 archäologischen Bücher kommen nicht von Ungefähr

Wie ja schon am Anfang erwähnt: Wenn ich nicht per Zufall und googlen nicht auf Deine net Adresse gestossen wäre, hätten wir jetzt diesen Gedankenaustausch nicht..

5000 Bücher, schön, Du musst aber zugeben, die Forschung geht ziemlich schnell, fast nicht in Büchern aufzuschreiben, da gehts mit dem net viel schneller, jooo?

Puuh, hab ich was vergessen?

Kernaussage: Man sollte nie zu sicher sein, denn irren ist menschlich

Fröhliche Grüsse
 

Frank D

Registriertes Mitglied
Hi Albert!

Na, ich würde das nicht so eng sehen, der Zufall ist doch (wie obiges Beispiel zeigt) auch ein starker Träger der Meinungen.

Ich wiß jetzt aber nicht, was ich mit dem unnsinn auf den Pacal-Seiten zu tun habe...

und Nazca-Ebene, na, wer trägt denn schon ganze Bergkuppen ab

Niemand das ist ja der Jux. Was Däniken als "abgetragene Bergkuppen" interpretiert ist in Wirklichkeit die ehemalige Oberfläche der Hochebene, die wegerodiert ist

Hm, also in Deiner Antwort liegen mehr Fragezeichen als Erklärungen: Eine Mauer und nichts dahinter: Wie bitte? Sinn?

Seufz. Ist das so schwer zu verstehen? Also:

- = gedecktes Forum
x = Untergrund
| und _ = Elemente der Verblendmauer


______________
|---------------| Zustand bis 200 n. Chr.
|---------------|
|-altes Podium--|
|---------------|
|---------------|
|_____________|

____________________
|---------------|xxxxxx| Erweiterung im 3. JH
|---------------|xxxxxx|
|-altes Podium--|xxxxxx| <- Trilithon
|---------------|xxxxxx|
|---------------|xxxxxx|
|_____________|xxxxxxx

____________________
|---------------|------| geplanter Endausbau
|---------------|------|
|-altes Podium--|------|
|---------------|------|
|---------------|------|
|_____________|_____|
________________^
_____________Stein des Südens sollte da hin

Der Zwischenraum zwischen dem alten Podium und der neuen Außenmauer wäre dann mit den Innenkämmerchen aufgemauert und mit Bodenplatten abgedeckt worden, aber dazu kam es nicht.

Baustopp, welcher denn, warum?

Habe ich schon erwähnt, unter Kaiser Konstantin wurde der Baustop aller heidnischer Anlagen im Reich angeordnet.

Warum sollten die Römer wider all ihren archidektonischen Gepflogenheiten (die immerhin ein paar Jahrhunderte Bestand hatten) solche Monstersteine heraushauen?

Ich seh da nichts entscheidendes. Warum sollten sie das NICHT tun? Warum sollten sie im größten Tempel ihres Reiches nicht auch die größten Steine verwenden? Damit kommen wir nicht weiter.
Fakt ist, daß die gesamte Architektur der Mauern römischen Designrichtlinien folgt. Selbst die von Dir gelinkte Wikipedia-Seite bestreitet übigens mit keiner Silbe, daß die Anlage durch und durch römisch ist.

Und bevor nun die Frage kommt "warum ausgerechnet Baalbek": Der Ort war damals eine der reichsten und wichtigsten Städte des Reichs, da von dort aus praktisch alle Handelsstraßen nach Asien kontrolliert wurden. Das Geld zum Bau kam von den ansässigen Händlern, die Teile des Bauwerks stifteten, und dafür auch namentlich genannt wurden.

Es kann immer noch so sein, dass eine frühere Kultur diese Steine gehauen hat, die Römer darauf gestossen sind und sie in ihre Bauten einverleibten.

Das wäre selten sinnlos, da der Transport die eigentliche Herausforderung ist.

Zu den meisten Bauwerke, z.B. Kathedralen gibt es genügend Infos

LOL, es gibt etliche 10000 Monumentalbauten alleine hier in Europa. Davon gibts zu ner Handvoll vielleicht Unterlagen. Zeig mir mal entsprechende Unterlgen zum Forum Romanum, zur Akropolis, zur Porta Negra, zu diesem Aquädukt in Frankreich, .....

die Forschung geht ziemlich schnell, fast nicht in Büchern aufzuschreiben, da gehts mit dem net viel schneller, jooo?

Deswegen habe ich auch nen Stapel Fachzeitschriften zum Thema abonniert... Und im I-Net mag zwar irgend etwas schneller gehen, nur stellt sich die Frage, was. Weit schneller als sorgfältige Fachpublikationen finden Schwurbel-Aufsätze ihren Weg - siehe die Pacal-Seiten...

FD
 
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albert

Registriertes Mitglied
Hallo Frank

ich gebe mich geschlagen.
Was soll ich sonst tun als Laie?

Immerhin danke für Deine Geduld, ich habe sie hier jetzt wissentlich strapaziert.

Dass Deine art zu schreiben einfach Widerstand erzeugt, bist Du ja Dich gewohnt. Das hat mich ein bisschen gereizt.
Aber eigentlich will ich ja, wie alle hier, nur genau wissen, was in unserer Vergangenheit geschah.
Und Du musst zugeben, es hat noch ne Menge Unklarheiten in Sachen Technik, Bearbeitung, Wissen und Grund.

Trotzdem Chapeau !
Hartnäckig biste, das muss man Dir lassen...;)

Schönes Wochenende wünscht
 

Toni

Registriertes Mitglied
Hallo albert,

Und Du musst zugeben, es hat noch ne Menge Unklarheiten in Sachen Technik, Bearbeitung, Wissen und Grund.
also hier möchte ich mal ein Zitat von Hermann Hesse zum besten geben:

Alle Vermehrung unseres Wissens endet nicht mit einem Schlusspunkt, sondern mit vielen weiteren Fragezeichen.

Soviel nur mal zum Thema "Wir wissen bereits alles" - und dies gilt nicht nur in der Astrophysik, sondern in allen Wissenschaftsbereichen. Ansonsten würden wir nämlich zum nächstbaldigen Termin alle Forschungen einstellen können. - Dies sei denjenigen, die über alle Zweifel erhaben sind, ins Stammbuch geschrieben.

Ein frohes erstes Advents-Wochenende wünscht
Toni
 

Toni

Registriertes Mitglied
Hi Frank,

Ich habs ganz einfach abboniert (wie noch andere entsprechende Publikationen wie Discussions in Egyptology und Journal for Egyptian Archaeology),
ähh - hast Du vielleicht zufällig einen Sponsor aus der Großindustrie an der Backe??? :( :rolleyes: - Man dat kostet doch alles 'nen Haufen?!

Ist aber nur was für Hartgesottene,
Wie ist das denn zu verstehen? Für Kenner der tiefsten Abgründe dieser Materie? :eek:

Da sieht man das Spektrum der Beiträge, und auch, an den Fragezeichen, daß dort keine "Lehrmeinung" vertreten wird, sondern Problem zur Diskussion gestellt werden.
Das ist natürlich äußerst lobenswert. Wir haben übrigens hier ganz in der Nähe eine Fachbuchhandlung! Werde mich mal dort umschauen ...

Was heißt denn "Duh"? Ist das so eine neumodische Abkürzung wie z.B. LOL?

Ohne diese Abkürzungen auskommende Grüße von
Toni
 

Toni

Registriertes Mitglied
Kleckern statt klotzen!

Hallöchen nochmal,

mich hat soeben per E-Mail jemand auf einen hochexplosiven Spiegel-Online-Artikel hingewiesen, den ich hier der hochverehrten Leserschaft nicht vorenthalten möchte und der das althergebrachte Weltbild der Ägyptologen ganz schön ins Wackeln bringen könnte, denn es handelt sich dabei um eine abgeschlossene Studie! :eek: :cool:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,451900,00.html

Die weitere Diskussion stets aufs neue anregende Grüße :) ;) von
Toni
 

Frank D

Registriertes Mitglied
@Toni:
Zu den "Betonsteinen" habe ich schon seit Jahr und Tag einen Artikel auf meiner Seite, der die entsprechenden Ideen ins Reich der Fabel verweist. Einfach mal bei "Pyramidenbau" im Archäologieteil nachschauen, heißt glaube ich "gegossene Pyramiden".
Aus dem Originalpapier der Autoren (hab ich) ergibt sich, daß die nichtmal wissen, daß die Steinbrüche direkt zu Fuße der Pyramiden lagen.

ähh - hast Du vielleicht zufällig einen Sponsor aus der Großindustrie an der Backe??? - Man dat kostet doch alles 'nen Haufen?!

Das Abo der wichtigsten periodischen Publikationen, inklusiver der MDAIK (Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts Abteilung Kairo) kosten rund 400 Euro im Jahr. Das entspricht rund 100 Schachteln Zigarretten, das hält bei Leuten die ich kenne weniger als 1/2 Jahr vor - ich bin Nichtraucher :D

Da ich freier Softwareentwickler bin und für Firmen wie Vodafone, Nokia und Vaillant Software entwickle, stimmt das mit dem Sponsoring natürlich auch :D

Was heißt denn "Duh"? Ist das so eine neumodische Abkürzung wie z.B. LOL?

"Duh" ist der Vorläufer des Simpsonischen "Doh"s und bezeichnet den Laut den man abgibt, wenn man sich die Hand an die Stirn klatscht :D
 
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