Der angeblich "Emdrive" Antrieb?!

Kibo

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Ein elektrisch leitendes Seil kann (theoretisch, praktisch haben wir das noch nie gebaut) ohne Reaktionsmasse in einem planetaren Magnetfeld nur mit Strom navigieren, ohne dass dabei die Gesetze der Physik gebrochen würden.

siehe https://en.wikipedia.org/wiki/Space_tether_missions

PS auch https://en.wikipedia.org/wiki/Electrodynamic_tether

und http://lesjohnsonauthor.com/yahoo_site_admin/assets/docs/International_Space_Station_Electrodynamic_Tether_Reboost_Study.327195818.pdf
 
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Bynaus

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Es ist eigentlich relativ einfach:

Angenommen eine Art EM-Drive funktioniert und erzeugt Impuls proportional zur zugeführten Energie. m*v=p=k*E, dabei ist k>1/c.
Ich nehme zwei Raketen der Masse m, beschleunige sie auf v und lasse sie kollidieren.
Das kostet mich die Energie 2*m*v/k. Bei der Kollision wird die kinetische Energie in Wärme umgewandelt und ich bekomme m*v². Da ist natürlich klar, wenn ich die Raketen nur schnell genug mache, breche ich den Energie-Erhaltungssatz.

Die einzige Möglichkeit das zu retten in der anerkannten Physik ist ein schweres Objekt, von dem sich die Raketen abstoßen können. Dann ist aber auch nicht p=k*E, sondern man kann im günstigsten Fall elektrische Energie direkt in kinetische Energie umwandeln, und das Bezugssystem was man dann wählen muss ist das des schweren Objekts. Also: Ein Antrieb der sich am "universellen Äther" abstößt funktioniert sehr ineffizient, wenn das Raumschiff sich relativ zum Äther schnell bewegt.

Das Problem mit der kinetischen Energie und dem Impuls hast du ja grundsätzlich auch beim Raketenantrieb - bloss geht da ein Teil des Impulses auf den Treibstoff über, so dass es am Ende wieder aufgeht. Bei einem "Impulsantrieb" ginge halt derselbe Impuls stattdessen auf den Rest des Universums über. Jeder Körper im Universum bekommt einen kleinen Kick entgegen der Bewegungsrichtung des Antriebs, unabhängig von seiner momentanen Bewegung. Dafür braucht es kein bevorzugtes Inertialsystem.

Aber natürlich hast du recht, dass die Beschleunigung des Impulsantriebes unabhängig von der Geschwindigkeit immer gleich effizient sein müsste, denn sonst, ja, könnte man auf einen "Äther" schliessen bzw. bräuchte man ein bevorzugtes Inertialsystem.

@Kibo: Danke für die Links. Ich hätte besser schreiben sollen, dass wir einen elektrodynamischen Tether noch nie für interplanetare Missionen eingesetzt haben. Aber es gab verschiedenen Technologiedemonstratoren, von denen auch nicht alle ein wirklicher Erfolg waren.
 

zabki

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Jeder Körper im Universum bekommt einen kleinen Kick entgegen der Bewegungsrichtung des Antriebs, unabhängig von seiner momentanen Bewegung.

es gab doch diesen alten Streit zwischen Clarke/Newton und Leibniz, ob es einen Unterschied macht, wenn das ganze Universum um 10 cm verschoben wird. Wird bei der oben zitiertierten Annahme nicht impliziert, daß es einen Unterschied macht? Wenn es keinen Unterschied macht, wo bleibt dann der "Kick"? Der muß doch eine physikalische Realität haben.
 

Kibo

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@Kibo: Danke für die Links. Ich hätte besser schreiben sollen, dass wir einen elektrodynamischen Tether noch nie für interplanetare Missionen eingesetzt haben. Aber es gab verschiedenen Technologiedemonstratoren, von denen auch nicht alle ein wirklicher Erfolg waren.

Es ist wirklich schade, dass die ISS kein Tether spendiert bekommen hat. Die Technik hat es nie über die Demonstratorphase hinausgeschafft, was imho größtenteils an Pech gelegen hat.
 

Aragorn

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Es ist eigentlich relativ einfach:

Angenommen eine Art EM-Drive funktioniert und erzeugt Impuls proportional zur zugeführten Energie. m*v=p=k*E, dabei ist k>1/c.
Ich nehme zwei Raketen der Masse m, beschleunige sie auf v und lasse sie kollidieren.
Das kostet mich die Energie 2*m*v/k. Bei d er Kollision wird die kinetische Energie in Wärme umgewandelt und ich bekomme m*v². Da ist natürlich klar, wenn ich die Raketen nur schnell genug mache, breche ich den Energie-Erhaltungssatz
OK, das heißt dann beim emdrive muss k<1/c sein, sonst wird der Energieerhaltungssatz (bei v<c) verletzt. 300 MW Leistung für 1 N Schub, ergo nicht mehr wie bei einer Photonenrakete. Zumindest wenn k eine Konstante ist. Was sie sein muss, weil wenn k ~ f(v) wäre, gäbe es ein ausgezeichnetes Bezugssystem.
 
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Herr Senf

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Ja ja, die dollen Erkenntnisse von der YouTube-Universität, es gibt verläßlichere Quellen für Diskussionen als ausgedachten Unfug.
Der EM-Drive sollte "ohne alles" nur mit Energie funktionieren, hätte aber den Impulserhaltungssatz verletzt.
Mit Luft oder Restgas im Vakuum ist das lediglich ein uneffektives Ionentriebwerk, hat aber mit der "alten Idee" nichts mehr zu tun.
Außer Meßfehlern von ein paar Bastlern hat das Ding nichts auf die Beine gebracht.
 

JensU

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Ja ja, die dollen Erkenntnisse von der YouTube-Universität, es gibt verläßlichere Quellen für Diskussionen als ausgedachten Unfug.
Der EM-Drive sollte "ohne alles" nur mit Energie funktionieren, hätte aber den Impulserhaltungssatz verletzt.
Mit Luft oder Restgas im Vakuum ist das lediglich ein uneffektives Ionentriebwerk, hat aber mit der "alten Idee" nichts mehr zu tun.
Außer Meßfehlern von ein paar Bastlern hat das Ding nichts auf die Beine gebracht.

Der EM Drive ist kein Ionentriebwerk.
Der EM Drive nutzt eine Flächendifferenz und eine Schwingungsfrequenz für eine Impulserzeugung.
Das geht aber nur mit einer externen Reaktionsmasse.

Gruß,
Jens
 

Herr Senf

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Dann frag mal die "Erfinder" des EmDrive, wieviel Physik sie beachtet haben -ziemlich keine.
Gute science fiction geht anders, sollte die Physik kennen - Dip
 

JensU

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Die Erfinder haben ein besseres Physikverständnis.
Ein spezifischer Impuls kann mit externer Reaktionsmasse, einer Flächendifferenz und Schwingung erzeugt werden.
Siehe Beweisvideo im Labor.

Wie ist dein Physikverständnis?

Gruß,
Jens
 

Herr Senf

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Es geht weiter mit dem EmDrive mit 1,3 Mio $ von DARPA

https://www.plymouth.ac.uk/news/sci...n-to-study-new-propulsion-idea-for-spacecraft University of Plymouth + Technische Universität Dresden + University of Alcala in Spain
Over the first 18 months, the Plymouth team will seek to develop a fully predictive theoretical model of how matter interacts with light (Unruh radiation) using the quantised inertia model.
This will provide a new predictive tool for light-matter interactions.
A series of experiments will then be conducted in Germany and Spain to test whether the thrust is specifically due to quantised inertia, and whether it can be enhanced significantly.
Grüße Dip
 

JensU

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Die Nutzung externer Reaktionsmasse ist der einzige Weg, um die Frachtkosten deutlich zu reduzieren.

Gruß,
Jens
 

Major Tom

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Offensichtlich lebt die Idee immer noch aber dies ist eines der Dinge, die zu Niels Bohrs berühmter Aussage an einen jungen Physiker passen: „Wir sind uns alle einig, dass Ihre Theorie verrückt ist. Die Frage, die uns trennt, ist, ob sie verrückt genug ist, um eine Chance auf Richtigkeit zu haben


Ich bin skeptisch, aber Ideen, die zu ihrer Zeit mindestens so verrückt schienen, haben sich bewährt. Dazu gehören viele Grundlagen der Quantenmechanik sowie die Idee, dass Raum und Zeit relativ sind.
 
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Wolverine79

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Also wenn das wirklich funktioniert, wäre das eine Sensation!

Was ich allerdings noch nicht ganz verstehe: Der Herr McCulloch möchte mit seiner Quantized Intertia Theory erreichen, dass man Dunkle Materie nicht länger als Erklärung für die beobachtete Bewegung von Sternen in Galaxien benötigt.

Allerdings meine ich mal gelesen zu haben, dass man Dunkle Materie durchaus benötigt, um die Stärke der beobachteten gravitativen Linsen erklären zu können?

Falls ich das so richtig in Erinnerung habe, müsste man ja dann (wenn seine Theorie zutrifft) eine neue Erklärung finden wieso die Linsen so stark sind, obwohl die sichtbare Masse dafür nicht ausreicht.
 
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