Hallo ispom,
Methanbasiertes Leben kann nicht funktionieren. Dafür gibt es zwei Gründe, die mir gewichtig genug erscheinen:
1. Flüssiges Methan ist zu kalt. Eine Biochemie bei -180°C ist so langsam, dass sie die nötige Abfolge des komplexen Reaktionsnetzes nicht bewältigen könnte. Der hypothetische Stoffwechsel käme sehr bald zum Erliegen, da die Reaktionsprodukte nicht schnell genug abgebaut bzw. verwertet würden.
2. Flüssiges Methan ist unpolar. Unpolare Flüssigkeiten lösen nur unpolare Stoffe. Polare Stoffe wie Wasser, Ammoniak, Methanol und andere Solventien, die in der Astrobiologie gern ins Spiel gebracht werden, sind unlöslich. Für eine Biochemie ist das fatal, denn Biokatalysatoren - auch wenn sie auf anderen Stoffklassen beruhen sollten als Aminosäuren - erfüllen ihre Funktion auf der Basis von unterschiedlichen Elektronegativitätswerten in Gestalt funktioneller Gruppen, die auch über Metall-Ionen repräsentiert werden können. Da polare Agenzien in Methan unlöslich sind, geht der Biochemie binnen kurzer Zeit der Rohstoff aus, mit dem sie etwas ausrichten kann, das der Entropie entgegenwirkt.
Abgesehen davon - Organische Chemie ist eine vielgestaltige Angelegenheit. Es treten eine Unzahl von Zwischenprodukten auf, die zum einen in Methan unlöslich sind und zum anderen als Feststoff vorliegen. Solche Zwischenprodukte würden sich im Organismus anreichern und diesen zum Platzen bringen, weil bei derart niedrigen Temperaturen die Ausscheidung zu langsam ist, um einen effektiven Stofftransport zu gewährleisten.
Aus den genannten Gründen schließe ich aus, dass es auf Titan bzw. auf Titan-ähnlichen Planeten um Rote Zwergsterne Lebewesen geben kann.
Viele Grüße!
P.S.: Hier ist noch ein Artikel zum Thema. Darin heißt es:
Bezeichnenderweise wird die Möglichkeit von Methan-basiertem Leben als unwahrscheinlichste betrachtet.
Methanbasiertes Leben kann nicht funktionieren. Dafür gibt es zwei Gründe, die mir gewichtig genug erscheinen:
1. Flüssiges Methan ist zu kalt. Eine Biochemie bei -180°C ist so langsam, dass sie die nötige Abfolge des komplexen Reaktionsnetzes nicht bewältigen könnte. Der hypothetische Stoffwechsel käme sehr bald zum Erliegen, da die Reaktionsprodukte nicht schnell genug abgebaut bzw. verwertet würden.
2. Flüssiges Methan ist unpolar. Unpolare Flüssigkeiten lösen nur unpolare Stoffe. Polare Stoffe wie Wasser, Ammoniak, Methanol und andere Solventien, die in der Astrobiologie gern ins Spiel gebracht werden, sind unlöslich. Für eine Biochemie ist das fatal, denn Biokatalysatoren - auch wenn sie auf anderen Stoffklassen beruhen sollten als Aminosäuren - erfüllen ihre Funktion auf der Basis von unterschiedlichen Elektronegativitätswerten in Gestalt funktioneller Gruppen, die auch über Metall-Ionen repräsentiert werden können. Da polare Agenzien in Methan unlöslich sind, geht der Biochemie binnen kurzer Zeit der Rohstoff aus, mit dem sie etwas ausrichten kann, das der Entropie entgegenwirkt.
Abgesehen davon - Organische Chemie ist eine vielgestaltige Angelegenheit. Es treten eine Unzahl von Zwischenprodukten auf, die zum einen in Methan unlöslich sind und zum anderen als Feststoff vorliegen. Solche Zwischenprodukte würden sich im Organismus anreichern und diesen zum Platzen bringen, weil bei derart niedrigen Temperaturen die Ausscheidung zu langsam ist, um einen effektiven Stofftransport zu gewährleisten.
Aus den genannten Gründen schließe ich aus, dass es auf Titan bzw. auf Titan-ähnlichen Planeten um Rote Zwergsterne Lebewesen geben kann.
Viele Grüße!
P.S.: Hier ist noch ein Artikel zum Thema. Darin heißt es:
In conclusion, there are four possibilities for the recently reported findings, listed in order of their likely reality:
1. The determination that there is a strong flux of hydrogen into the surface is mistaken. It will be interesting to see if other researchers, in trying to duplicate Strobel's results, reach the same conclusion.
2. There is a physical process that is transporting H2 from the upper atmosphere into the lower atmosphere. One possibility is adsorption onto the solid organic atmospheric haze particles which eventually fall to the ground. However this would be a flux of H2, and not a net loss of H2.
3. If the loss of hydrogen at the surface is correct, the non-biological explanation requires that there be some sort of surface catalyst, presently unknown, that can mediate the hydrogenation reaction at 95 K, the temperature of the Titan surface. That would be quite interesting and a startling find although not as startling as the presence of life.
4. The depletion of hydrogen, acetylene, and ethane, is due to a new type of liquid-methane based life form as predicted.
Bezeichnenderweise wird die Möglichkeit von Methan-basiertem Leben als unwahrscheinlichste betrachtet.
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