Du redest Dir eine Welt schön, die es nicht geben
kann.
Wenn Du akzeptierst, daß auch intelligente Spezies durch Evolution zu dem werden was sie sind,
dann:
-werden sie Vorteile suchen auszunutzen
-werden sie folglich bedingt agressiv sein
-werden sie folglich Resourcen/Waffen/Sonstiges zum kurz- und mittelfristigen Vorteil nutzen ehe sie die globalen Folgen wahrnehmen
Genau das macht jede einzelne Spezies hier auf der Erde. Der Mensch ist da nicht anders als die Tiere mit dem Unterschied daß einige davon das Große Ganze sehen
können. An die Gesetzmäßigkeiten ist er trotzdem genauso gebunden - und die gelten überall.
dass bisher nur SIE es schafften, andere Spezies dieses Planeten auszurotten!
Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich. Mit wem vergleichst Du die Menschen gerade? Sorry, aber die Menschen sind die einzige Spezies die überhaupt die Fähigkeit dazu haben. Glaubst Du Wölfe, Raubkatzen, Haie oder Bären hätten das bei entsprechender Entwicklung nicht geschafft?
Ferner ist das nicht ganz richtig was Du schreibst; wen Landbrücken entstanden und Zuwanderungen von Tieren anderer Landmassen stattfanden wurden regelmäßig ganze Arten durch überlegene Einwanderer ausgelöscht.
Bisher ist jedes Reich, das durch militärische Expansion groß und mächtig wurde, durch eben diese Aggressivität sowie durch Gier, Neid und Machtstreben wieder zugrunde gegangen. Und Gewalt als Mittel zum Zweck war noch nie erfolgreich. Kurzfristig vielleicht, aber auf längere Sicht nicht.
Du denkst zu klein.
Ich rede von größeren Kulturkreisen. Es war der westliche, kriegerisch-expansive Kulturkreis, der die halbe Welt kolonisiert hat. Obwohl die islamische Welt und die Chinesen damals technologisch und wissenschaftlich weiter waren. Das hatte Folgen für Jahrhunderte, bis heute.
Ferner gibt es unzählige Staaten die Ihre Macht bis heute auf den Kriegen von Jahrhunderten aufbauen; z.B. die USA, die es ohne dauerhaften Kriegszustand so heute gar nicht geben würde. Ohne die Kriege bestimmter Dynastien gäbe es heute auch kein großes mächtiges China sondern unzählige Kleinstaaten dort. Jeder größere Staat heute existiert in dieser Form weil irgendwann ein Stamm in der Gegend die anderen platt gemacht hat. Dazu gibt es interessante Untersuchungen auf Neu-Guinea; dortgibt es unzählige Stämme, oft nur wenige dutzend Kilometer benachbart, deren Sprachen überhaupt nicht miteinander verwandt sind. Durch die Geographie dort war es nie möglich, daß eine Gruppe die anderen dominiert und sich einverleibt.
Das ist nach unseren politischen Einstellung von heute schwer zu begreifen, aber der Radikalität von damals verdanken wir, daß die Menschheit heute nur noch aus relativ wenigen Volksgruppen besteht, die dafür aber größer und weltweit handlungsfähig sind.
Genau so, wie sich einst das frühe Christentum in der Spätantike durchsetzte.
Das Christentum hat sich nicht durch dämliche weisheiten durchgesetzt, an die sich ohnehin nie jemand gehalten hat, sondern weil es für die Bürger attraktiver war. Missionare warben beim normalen Bürger damit, daß nach christlichem Glauben alle Menschen ("vor Gott") gleich sind. Das eröffnete Möglichkeiten, vor allem im Alten Rom wo bislang eine strikte Ordnung nach Römischen Bürgern, Privilegierten und Vasallen herrschte. Daher verbreitete sich das Christentum im Osten nicht - weil die dortigen Gesellschaftsordnungen ohnehin liberaler und leistungsbezogener waren.
Und wenn Vernunft nicht über Gewalt triumphieren kann, dann sind wir eh alle irgendwann zum Untergang verdammt.
Dein Bild ist äußerst düster; Vernunft triumphiert immer wieder. Allermeistens sogar. Sonst hätten wir keine Staatsgebilde mit Demokratie, Gerichten, internationalen Vereinigungen und so weiter. Nur bei Milliarden von Menschen gibt es zwangsläufig Probleme; Gewalt gibt es ja nicht einfach so, sondern dann wenn nicht alle zufrieden oder satt sind.
Die Bedingungen dort können doch ganz andere sein, die Evolution ganz anders verlaufen?
Die Bedingungen ja - die Regeln sind aber immer die gleichen.
Wir sind daher eben kein Glücksfall (wo liest Du das raus?) oder irgendwie besonders. Andere Wesen und Kulturen werden nach den exakt gleichen Regeln entstehen: Was erfolgreich ist, setzt sich durch. Und jemand, der die Gunst der Stunde verstreichen läßt und einen schwachen Gegner nicht angreift, wird weniger Erfolgreich sein als einer der das tut. Überall. Ob er Beine oder Tentakeln hat.
Warum beziehst Du die bisher ziemlich verheerende Entwicklung der Spezies "Mensch" auf alles andere Leben, das jemals das Weltall bevölkert / bevölkern könnte? - Das ist Geozentrik.
"Frieden schaffen OHNE Waffen!" - Nur das kann der einzig wahre Weg zu höherer Vernunft sein.
Kennst Du den Spruch: "Wer das Schwert erhebt, wird durch das Schwert umkommen"? - Ich gehöre wahrhaftig keiner Religion an, aber dieser Spruch ist bis jetzt immer wahr geblieben!
Erstens hast Du meine Frage nciht beantwortet.
Zweitens: wo ist die Entwicklung bitte "verheerend"? Schau Dir mal die Erfolge an die die Menschheit hat. Die Hauptprobleme der Welt werden nicht durch Waffen gemacht sondern dadurch daß man einen enormen weltweiten Wirtschaftsboom erreichte indem man fossile Rohstoffe zu nutzen begann - was sich als fatal herausstellte.
Wie gesagt, ich bin auch Pazifist, aber ich muß deswegen noch an keine Utopien glauben. Utopien sind Vorstellungen, die eine Welt zaubern die an sich nicht stabil wäre.
Sprüche kenne ich auch eine Menge. Was ich weiß ist, daß viele die das Schwert nahmen damit unheimlich erfolgreich waren und sind.
Es ist ja nicht pure Gewalt die erfolgreich ist sondern, wie ich schon mehrfach sagte, ein sinnvolles Abwägen zwischen Bündnissen und Gewalt.
... von deren Herstellung er aber keinen blassen Schimmer hat! Er wird sie so lange nutzen, bis sie zu Bruch gehen, vielleicht auch versuchen, sie nachzuahmen. Da er aber nicht über das nötige Wissen verfügt, wie diese wirklich herzustellen sind, wird er sich wohl bald wieder auf sein ursprüngliches Dasein beschränken müssen ...
Du hast die Prinzipien anscheinend an sich nicht verstanden.
Zudem mutmaßt Du daß die Menschen alle dumm sind.
Erfolgreiche Kulturen haben Techniken ihrer Vasallen immer gut zu adaptieren gewußt. Selbst wenn es in dem beschriebenen Tal nicht knallt, dann gibt es demnächst drei Stämme mit Speeren. Bis einer Pfeil und Bogen erfindet. Und so weiter.
Ich frage mich wieso Du prinzipelle, im ganzen Universum gültige Regeln die de fakto existieren in Frage stellst. Bei Fußballweltmeisterschaften gewinnt auch nicht der, der vom Platz geht weil man sich ja verletzen könnte, sondern der, der eine gute Mischung aus Teamplay und Angriff mitbringt.
Klar, mich nervt das auch. Die Menschheit könnte vielleicht die erste Spezies überhaupt sein, die die Fähigkeit hat sich über diese Regeln hinwegzusetzen - aber dazu gibt es nicht genug solcher Utopisten und zu viele denen das einfach egal ist. Und ich zweifle daß es jemals genug geben wird.
Gruß Alex