Hallo Aurora,
ich versuch's nochmal, aber bitte nicht gleich wieder böse werden
, denn Alt-Mexico ist auch
mein Lieblingsgebiet in der Archäologie (vor allem, weil es da noch so viel zu entdecken gibt!
).
Habe ich gesagt, es ist unbekannt, wer die Stadt errichtete.Habe auch gesagt, dass unbekannt ist, aus welcher Kultur, sich die kultur von Teotihuacán entwickelte.
Das ist O.K. Ich habe es nur beim Beantworten übersehen, da es erst weiter hinten in Deinem Beitrag stand.
Die Hauptachse der Stadt ist astronomisch exakt ausgerichtet, sie weicht exakt 15,25° von der Nordrichtung ab und zwar nach Osten. Sie markiert den Zenitdurchgang der Pleiaden während des Sommersolstizium. (vergl. Aveni)
Ich habe mir diese beiden Sätze nochmal gründlich auf der Zunge zergehen lassen und in meinen Astro-Nachschlagewerken nachgeschlagen.
Wenn die Sonne im Sommersolstitium steht, dann befindet sie sich laut den Sternkarten in der westlichsten Ecke des Sternbildes Gemini, nahe M35 und dem Stern 1 Geminorum. Die Plejaden befinden sich heutzutage rund 34,5° westlich von diesem Punkt (habe ich auf einer exakten Sternkarte nachgemessen). - Hmmm, also mit einem Zenitdurchgang dieses Sternhaufens (der von den nordamerikanischen Prairie-Indianern übrigens als Tomahawk bezeichnet wurde) kann das meines Erachtens nichts zu tun haben.
Und wenn sich dieses Solstitium wie auch der Frühlingspunkt vor 2000 Jahren noch etwa 30° weiter östlich befunden haben sollen (Frühlingspunkt im Widder statt wie jetzt in den Fischen), dann würde sich ja für den Abstand der Plejaden ein noch höherer Wert ergeben (~64,5°)? - Irgend etwas sagt mir da: "Hier stimmt etwas nicht."
Die Teotihuacános kannten sie - sie kannten sogar noch mehr, bestpielsweise die siderische und die synodische Umlaufzeit des Mondes, ebenso der Venus.
Na gut. Bei jahrhundertelanger Beobachtung ließe sich so etwas zur Not berechnen. Wir müssen dabei aber unbedingt bedenken, dass die Völker der damaligen Zeit über keinerlei technische Hilfsmittel verfügten! Sie hatten keine Fernrohre und sonstigen Messinstrumente für ihre Beobachtungen zur Verfügung!
Sterne und Sternengruppen, auch die Milchstraße waren sie von aller größter Bedeutung, weil sie Gestirne mit Göttern identifizierten. (verl. Aveni, Schalley)
Hmmm..., ist mir
so leider nicht bekannt. Ich weis nur, dass die Plejaden die Rassel einer Klapperschlange darstellen sollten, dass es mehrere Sonnengötter/-göttinnen und mehrere Mondgötter/-göttinnen gab. Sehr schön übrigens nachzulesen in:
http://www.mexiko-lexikon.de/mexiko/index.php?title=Götter
Von den Planeten ist mir auch nur bekannt, dass die Venus als Morgenstern mit Quetzalcóatl/Kukulcán identifiziert wurde, da ja dieser der Legende nach gen Osten über das Meer entschwand und so zum Morgenstern aufstieg (nicht wurde! Das ist der Unterschied.).
Die erste in Mitttelamerika nachweisbare Kultur die Olmeken, wie alle Nachfolgerkulturen waren Meister der Astronomie. Astronomie war für diese Kulturen Dreh- und Angelpunkt - begründet in ihrer Mythologie. Die Pleiaden wurden mit dem Schöpfergott in Verbindung gebracht. (vergl. Codex Dresdenensis)
Olmeca = Leute des Kautschuklandes --- So wurden sie von den Maya genannt. Doch
woher hatte diese früheste Kultur diese perfekt anmutenden Astronomie-Kenntnisse?? - Dies ist eine hochinteressante Frage, denn ich kenne leider keine bemerkenswerten astronomisch ausgerichteten Bauten/Tempel, die diese These untermauern würden (im wahrsten Sinne des Wortes). Wenn ich an "Olmeken" denke, fallen mir sofort die tonnenschweren Kollossalköpfe ein, die sie geschaffen haben und die teilweise heute noch in der Landschaft herumstehen. Köpfe mit eindeutig afrikanischen Gesichtszügen und runden Helmen auf dem Kopf!
Dass die Plejaden mit dem Schöpfergott Hunab Ku (Maya) oder Ometecuhtli (Azteken) in Verbindung zu bringen wären, ist mir leider auch neu. Tut mir Leid, aber Hunab Ku z.B. wird wie folgt beschrieben:
Hunab Ku, der Weltschöpfer, war der oberster Gott und der Schöpfer der
Maya . Er entspricht dem aztekischen
Ometecuhtli . Der Sohn von Hunab Ku war
Itzamná und seine Ehefrau war
Ix Chel .
Hunab-ku bezeichnet nach der Tradition der Maya aber auch das Herz des Kosmos, in dem das Prinzip der Dualität sich in der Einheit auflöst. Für die Maya war Hunab-Ku die Ur-Energie (vergleichbar mit Äther, Gott oder Prana). Alles Leben besteht aus Lichtschwingungen und diese Schwingungen haben eine Quelle. Eine Quelle aus die sie hervorgehen und zu welcher sie zurückkehren. Diese Quelle nannten die Maya – Hunab Ku.
Also, irgendwo liegt hier leider ein Irrtum vor. Entweder in meiner "Nachgrabung" im Internet oder im Codex Dresdensis.
Was für Gleichnisse denn? Zwischen der Erbauung der Pyramiden von Gizeh und der Gründung Theotihuacáns liegen 3000 Jahre.
Es sind aber leider nur, soweit man allen heute kursierenden Zeitangaben trauen kann, 2500 Jahre. - Hier übrigens nochmal für User, die sich keine direkte Vorstellung von den Ausmaßen dieser Stadt machen können, ein nützlicher Link:
http://mexiko-lexikon.de/mexiko/index.php?title=Teotihuacan
Wo sollen da Gleichnisse herkommen. Man kann nicht einfach drehen und ziehen und so Übereinstimmungen konstruieren. Es gibt keine Übereinstimmung, weder in der Bauweise noch in den Glaubensvorstellungen.
Aurora, Mensch bring mich doch nicht zum Weinen! Ich habe vor etlichen Seiten klar und deutlich gesagt, was ich damit meinte. Ich rede weder vom Aussehen, noch von der Größe, noch von der astronomischen Ausrichtung oder Deutung im jeweiligen Kulturkreis. Ich meinte einzig und allein die Formation als solche, dass praktisch die kleinste (Mykerinos- und Mondpyramide) in fast genau deckungsgleich dem gleichen Winkel zum Hauptstamm der beiden jeweilig größeren Pyramiden angeordnet sind. Außerdem äußerte ich anfangs des Threads die Vermutung, dass der winzige Quetzalcóatl-Tempel auf dem riesigen Areal südlich der Sonnenpyramide höchstwahrscheinlich eine Vorstufe, ein noch mehrmals zu überbauendes Objekt darstellt, welches nie fertig wurde, weil die Bewohner der Stadt verschwanden, aber aufgrund der Größe der Plattform, die den Grundriss der Sonnenpyramide noch übertrifft, noch größer als diese werden sollte. - In Ägypten gibt es doch auch unfertige Pyramiden, oder habe ich mich da verlesen?
Und wegen dieser Formations-Anordnung, die "Komodo" freundlicherweise als Transparent-Fotomontage für mich anfertigte und mit geometrischen Orientierungspunkten belegte, meine ich, gibt es ein gewisses Gleichnis zwischen den Pyramiden-Anlagen diesseits und jenseits des Atlantiks. Diese liegen übrigens genau 12756 km Luftlinie auseinander und dies kannst Du auf jedem guten Globus selber nachmessen! - Das soll Zufall sein?
Mit nach wie vor recht nachdenklichen Grüßen von
Toni