Wohin mit dem Atommüll ?

Bernhard

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Aber natürlich ist das politisch illusorisch.
Ich dachte die aktuelle EEG-Novelle würde genau in diese Richtung gehen? Ich kenne mich da aber bei den Details auch zu wenig aus.

Klar ist, dass die Ökonomen das Geschäft dem freien Markt überlassen wollen. Aber auch für die Freunde der Erneuerbaren bietet der freie Markt große Vorteile. Die Vergütung für Windstrom liegt mit etwa 9 Cent weit unter dem Marktpreis für Privatkunden. Die Direktvermarktung wäre also auch für die Betreiber von Windräder eine deutliche Verbesserung.

Es wäre am besten, den "Atommüll" zwischenzulagern, bis klar ist, wies damit weiter geht.
Volle Zustimmung.

Investitionen in Endlager sind gegenwärtig nicht angebracht, weil gar nicht klar ist, ob man diese jemals wirklich brauchen wird.
Endlager bergen unkalkulierbare Risiken. Die radioaktive Verseuchung von Grundwasser oder anderen Ressourcen ist mMn der Albtraum schlechthin.

EDIT: Hier noch ein aktueller Link mit Vorschlägen zur Verbesserung der Netzstabilität: Stabilität im Zeitalter der erneuerbaren Energien.
 
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UMa

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Hallo Ralf,
Und ich dachte, die Gaskraftwerke würden weltweit jedes Jahr über 3 Millionen Todesopfer verursachen ...
wie kommst du denn darauf?

Ich habe mir dazu folgende Gedanken gemacht.

Könnte es sein, dass du, ausgerechnet als Mathematiker, einem Trugschluss folgenden Typs aufgesessen bist?

Manche Wirbeltiere können fliegen. Wahr.
Haie sind Wirbeltiere. Wahr.
Also können Haie fliegen. ??
Ok. Also können manche Haie fliegen. ??
Aber es gibt Haie, die fliegen können! Hast du doch gesagt! ?? Nö. auch nicht.

Grüße UMa
 
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ralfkannenberg

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Könnte es sein, dass du, ausgerechnet als Mathematiker, einem Trugschluss folgenden Typs aufgesessen bist?

Manche Wirbeltiere können fliegen. Wahr.
Haie sind Wirbeltiere. Wahr.
Also können Haie fliegen. ??
Ok. Also können manche Haie fliegen. ??
Aber es gibt Haie, die fliegen können! Hast du doch gesagt! ?? Nö. auch nicht.
Hallo UMa,

in der Mathematik gibt es nicht "manche", da heisst das "es gibt mindestens einen, für den gilt". Und es gibt "für alle gilt".

Wenn man sich da konsequent daran halt, dann sollte obiger Trugschluss nicht passieren.

Weil dann nämlich aus der Aussage
Ok. Also können manche Haie fliegen. ??
eine Aussage "also kann mindestens ein Hai fliegen" nicht gelingt.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bernhard

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Und ich dachte, die Gaskraftwerke würden weltweit jedes Jahr über 3 Millionen Todesopfer verursachen ...
Hallo Ralf,

problematisch sind die Rußpartikel und zusätzliche Verunreinigungen. Die Verbrennung von synthetisch erzeugtem Methan sollte im Vergleich zum Naturprodukt Kohle inklusive der natürlich enthaltenen Radioaktivität und der natürlich enthaltenen Schwermetalle hier deutlich gesünder sein. Bei Wasserstoff erübrigt sich die Frage, weil bei dessen Verbrennung aufgrund des fehlenden Kohlenstoffs parktisch (?) keine Rußpartikel entstehen.

Deine Kritik, falls es eine sein soll, wirkt auf mich diesmal vergleichsweise unreflektiert und eher politisch motiviert.
 

ralfkannenberg

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Deine Kritik, falls es eine sein soll, wirkt auf mich diesmal vergleichsweise unreflektiert und eher politisch motiviert.
Halo Bernhard,

ich war eigentlich nur überrascht, dass Gaskraftwerke plötzlich Akzeptanz finden. Was meines Erachtens grundsätzlich auch richtig ist, weil die ja auch immer umweltschonender werden. Oder wie Du korrekterweise schreibst bei gewissen Rohstoffen ohnehin weitgehend unproblematisch sind.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

UMa

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Hallo Ralf,
ich komme da eigentlich nicht darauf (nicht mal ein bisschen, aber das dürfte mittlerweile hinreichend bekannt sein, was ich von diesen "Berechnungen" halte), ich habe mich nur hierauf bezogen.
doch, du bist darauf gekommen, sonst hättest du es nicht geschrieben.
Aber warum hast du ausgerechnet Gaskraftwerke geschrieben? Das meinte ich.
Warum verwendest du ausgerechnet einen Kraftwerkstyp der relativ sauber verbrennt und eben nicht Millionen Tote durch Luftverschmutzung verursacht, im Unterschied zu Kohlekraftwerken die das tun. Sachunkenntnis, Provokation, ...? Ich habe keine Ahnung.

Ich kann immer noch nicht verstehen, wie jemand, den ich seit Jahren in diesem Forum kenne und dessen Beiträge ich schätze, ernsthaft die Tatsache bestreitet, dass durch Luftverschmutzung jährlich mehrere Millionen Menschen vorzeitig (und das um viele Jahre nicht nur wenige Tage) sterben.

Grüße UMa
 

UMa

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in der Mathematik gibt es nicht "manche", da heisst das "es gibt mindestens einen, für den gilt". Und es gibt "für alle gilt".

Wenn man sich da konsequent daran halt, dann sollte obiger Trugschluss nicht passieren.

Weil dann nämlich aus der Aussage

eine Aussage "also kann mindestens ein Hai fliegen" nicht gelingt.

Also noch mal für Mathematiker:

Es gibt Wirbeltiere, die fliegen können. Wahr.
Haie sind Wirbeltiere. Wahr.
Als folgt daraus
Es gibt Haie die fliegen können. Wahr.??

Das Problem dieses Trugschlusses ist, das man nicht einfach einen allgemeinen Begriff wie Wirbeltiere durch einen spezielle Begriff ersetzen kann, ohne dass die Aussagen ihren Wahrheitsgehalt verändern könnte.
Aus der wahren Aussage: Es gibt Wirbeltiere, die fliegen können.
wird die falsche Aussage: Es gibt Haie, die fliegen können.

Man kann nicht einfach Wirbeltiere durch Haie ersetzen ohne das die Aussage falsch wird.

Ich hatte mal vor Jahren jemand, der wollte einfach nicht verstehen, dass für die Herstellung eines bestimmen Erzeugnisses kein (Erd-)öl benötigt wird. Für ihn waren die Begriffe Energie und Öl äquivalent. Falls für irgend einen Prozess Energie benötigt wird, meinte er, dass zwangsläufig Erdöl benötigt wird. Ist das Erdöl alle, kann man es nicht mehr herstellen, angeblich.

Du hast hier ähnlich aus der (zumindest näherungsweise) richtigen Aussage, dass die Luftverschmutzung durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe 3 Millionen Todesopfer verursacht, durch ähnliches ersetzen, die falsche Aussage gemacht, dass die Gaskraftwerke 3 Millionen Todesopfer verursachen.

Zum zweiten wäre natürlich zu berücksichtigen, welche Quelle das Gas hat. Durch den oben genannten Prozess erzeugte Gas dürfte im Vergleich weniger Schadstoffe wie z.B. Schwefel enthalten und so noch sauberer verbrennen, so dass dieser Einwurf mir unverständlich ist.

Grüße UMa
 

ralfkannenberg

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Aber warum hast du ausgerechnet Gaskraftwerke geschrieben? Das meinte ich.
Hallo UMa,

jetzt verstehe ich was Du meinst. Ein Irrtum meinerseits.

Warum verwendest du ausgerechnet einen Kraftwerkstyp der relativ sauber verbrennt und eben nicht Millionen Tote durch Luftverschmutzung verursacht, im Unterschied zu Kohlekraftwerken die das tun. Sachunkenntnis, Provokation, ...? Ich habe keine Ahnung.
Das kommt vermutlich daher, dass ich 10 Jahre bei der ABB gearbeitet habe und dort zwischen den Dampfturbinen und den Gasturbinen unterschieden wurde.

Dampfturbinen können in Kohlekraftwerken und in AKW zum Einsatz kommen. - Wie gesagt, ein banaler Irrtum meinerseits.


Ich kann immer noch nicht verstehen, wie jemand, den ich seit Jahren in diesem Forum kenne und dessen Beiträge ich schätze, ernsthaft die Tatsache bestreitet, dass durch Luftverschmutzung jährlich mehrere Millionen Menschen vorzeitig (und das um viele Jahre nicht nur wenige Tage) sterben.
Es sind im Durchschnitt ~100 Tage, wie man den Studien entnehmen kann.

Natürlich bestreite ich diese Zahl nicht, aber sie ist irreführend, zumal sie ausschliesslich die Nachteile von diesen Kraftwerken widergibt und die Vorteile wie beispielsweise eine massiv reduzierte Kindersterblichkeit aufgrund besserer Möglichkeiten, beispielsweise sauberes Trinkwasser herzustellen, konsequent ausblendet. Und andere Vorteile, die preisgünstiger Strom - auch im medizinischen Bereich - mit sich bringen, sind dabei noch gar nicht angesprochen.

Würde man beide Effekte einrechnen, so könnte es passieren, dass unter dem Strich eine verlängerte Lebenserwartung resultiert, trotz der 3 Millionen Todesopfer, die da mit einer Risikofunktion errechnet werden.

Diese Art Kommunikation ist einfach polemisch und entsprechend unseriös, das ist alles, was ich sagen will.


Das heisst aber nicht, dass man an diesen ~100 Tagen reduzierter Lebenserwartung nicht arbeiten sollte, ganz im Gegenteil: Ziel muss es sein, sowohl Vorteile als auch Nachteile zu optimieren, d.h. die Kindersterblichkeit weiterhin gering zu halten und die Umweltbelastung zu reduzieren.


Weiter irreführend ist auch der Umstand, dass man aus veralteten Kohlekraftwerken in China auf die ganze Welt hinauf extrapoliert und somit jegliche Verbesserung in der Schadstoffreduktion bei modernen Kohlekraftwerken ignoriert.


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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ralfkannenberg

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Du hast hier ähnlich aus der (zumindest näherungsweise) richtigen Aussage, dass die Luftverschmutzung durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe 3 Millionen Todesopfer verursacht, durch ähnliches ersetzen, die falsche Aussage gemacht, dass die Gaskraftwerke 3 Millionen Todesopfer verursachen.
Hallo Uma,

nein, das war ein banaler Irrtum von mir, das ist alles. Meine Aussage ist nicht "näherungsweise richtig", sie ist einfach nur falsch, weil ich wegen den Dampfturbinen und Gasturbinen vorkonditioniert war.

Besonders ärgerlich an dieser Vorkonditionierung ist, dass die Kohlekraftwerke zu den Dampfturbinen und keineswegs zu den Gasturbinen gehören und ich überdies im Dampfturbinen-Sektor gearbeitet habe. Es ist also in etwa so, als ob ich die Haie zu den Pflanzen eingeordnet hätte.


Für meine Arbeit allerdings war es unerheblich, ob die Dampfturbine in einem Kohlekraftwerk oder in einem AKW zum Einsatz kam.


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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UMa

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Hallo Ralf,
Es sind im Durchschnitt ~100 Tage, wie man den Studien entnehmen kann.
Im von Kibo verlinkten Artikel ist von 5 Jahren die Rede.
Zitat von:http://nextbigfuture.com/2016/05/outdoor-air-pollution-is-killing-over-3.html
Life expectency is five years less in the half of China that has higher air pollution levels
Etwa 3.5 Millionen Todesfälle weltweit entsprechen etwa einem Jahr Verlust an Lebenserwartung. Also sind es etwa 1 Jahr durch Luftverschmutzung in geschlossenen Gebäuden und ein weiteres Jahr durch Luftverschmutzung der Aussenluft. (Rauchen noch nicht mitgerechnet.)
Natürlich bestreite ich diese Zahl nicht, aber sie ist irreführend, zumal sie ausschliesslich die Nachteile von diesen Kraftwerken widergibt und die Vorteile wie beispielsweise eine massiv reduzierte Kindersterblichkeit aufgrund besserer Möglichkeiten, beispielsweise sauberes Trinkwasser herzustellen, konsequent ausblendet. Und andere Vorteile, die preisgünstiger Strom - auch im medizinischen Bereich - mit sich bringen, sind dabei noch gar nicht angesprochen.

Würde man beide Effekte einrechnen, so könnte es passieren, dass unter dem Strich eine verlängerte Lebenserwartung resultiert, trotz der 3 Millionen Todesopfer, die da mit einer Risikofunktion errechnet werden.

Die Berechnung geht normalerweise davon, aus, dass der Energiebedarf ohne Umwelt und Gesundheitsschäden gedeckt wird, und zieht die Schäden von diesem Defaultwert ab. Ich nenne das mal Methode 1. Sie wird m.W. allgemein angewendet. Du kritisierst sie als irreführend.

Methode 2, die dir offenbar vorschwebt, wäre die Energie nicht zu erzeugen als Defaultwert zu nehmen.

Ein (fiktives*) Beispiel: In einen Land wird die Hälfte der Energie sauber durch Wasserkraft gewonnen. Für die andere Hälfte gibt es unterschiedliche Optionen

Nach Methode 1
Veränderung der Lebenserwartung
Option 1: -1.0 Jahre durch Luftverschmutzung
Option 2: -0.4 Jahre durch Luftver. (wie 1, aber mit Filtertechnologieren)
Option 3: -0.1 Jahre durch andere Ursachen
Option 4: -0.1 Jahre durch andere Ursachen
Keine E : -4.0 Jahre dadurch, dass nur die Hälfte der Energie zu Verfügung steht.
Wobei die 5. Option, keine weitere Energie zu erzeugen, zu recht nicht ernsthaft erwogen und oft weggelassen wird.

Nach Methode 2
Veränderung der Lebenserwartung
Option 1: +4.0 -1.0 = +3.0 Jahre Nutzen durch die Energie aber auch Schaden durch Luftverschmuzung
Option 2: +4.0 -0.4 = +3.6 Jahre Nutzen durch die Energie aber auch Schaden durch Luftver. (wie 1, aber mit Filtertechnologieren)
Option 3: +4.0 -0.1 = +3.9 Jahre Nutzen durch die Energie aber auch Schaden durch andere Ursachen
Option 4: +4.0 -0.1 = +3.9 Jahre Nutzen durch die Energie aber auch Schaden durch andere Ursachen
Keine E : +0.0 -0.0 = 0.0 Jahre kein Nutzen aber keine Schadwirkung.

Ich sehe keine prizipiellen Vorteile von Methode 2, insbesondere, wenn der Wert von 4.0 ziemlich unsicher wäre (sagen wir beispielsweise zwischen 2.0 und 6.0 Jahren) läge, könnte jemand fälschlicherweise auf die Idee kommen, dass diese Unsicherheit einen Einfluss auf die Reihenfolge haben könnte (hat sie nicht).

*Die Größenordnung der Effekte habe ich aber durchaus realistisch gewählt.

Diese Art Kommunikation ist einfach polemisch und entsprechend unseriös, das ist alles, was ich sagen will.
Da möchte ich widersprechen.

Das heisst aber nicht, dass man an diesen ~100 Tagen reduzierter Lebenserwartung nicht arbeiten sollte, ganz im Gegenteil: Ziel muss es sein, sowohl Vorteile als auch Nachteile zu optimieren, d.h. die Kindersterblichkeit weiterhin gering zu halten und die Umweltbelastung zu reduzieren.
Da stimme ich zu.

Weiter irreführend ist auch der Umstand, dass man aus veralteten Kohlekraftwerken in China auf die ganze Welt hinauf extrapoliert und somit jegliche Verbesserung in der Schadstoffreduktion bei modernen Kohlekraftwerken ignoriert.
Ich glaube nicht, dass üblicherweise derartige Fehler gemacht werden.

Grüße UMa
 
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ralfkannenberg

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Hallo UMa,

ich bezog mich auf einen Artikel, den Du hier als zweites genannt hast und der mir zur Lekture "empfohlen" wurde.

Etwa 3.5 Millionen Todesfälle weltweit entsprechen etwa einem Jahr Verlust an Lebenserwartung. Also sind es etwa 1 Jahr durch Luftverschmutzung in geschlossenen Gebäuden und ein weiteres Jahr durch Luftverschmutzung der Aussenluft. (Rauchen noch nicht mitgerechnet.)
Kannst Du mir das bitte mal konkret vorrechnen ? Tatsächlich komme ich hier - noch konservativ abgeschätzt - auf die von mir genannten ~100 Tage Verlust an Lebenserwartung. Ich erinnere mich nicht mehr, wo diese Zahl ganz konkret stand, aber sie war konsistent zu meiner Plausibiliserung, wobei ich der Einfachheit halber eine menschliche Lebensdauer zu 100 Jahren gesetzt habe.

Im von Kibo verlinkten Artikel kommen beide Typen Luftverschmutzung vor, wobei in beiden Artikeln naheliegenderweise auf dieselbe Risikofunktion verwiesen wird. Leider kann ich nicht beurteilen, ob die Schnittmenge leer ist oder nicht. Aber wie gesagt: ich habe mich auf Deinen damaligen Artikel bezogen und nicht auf Kibo's neuen Artikel.

Die Berechnung geht normalerweise davon, aus, dass der Energiebedarf ohne Umwelt und Gesundheitsschäden gedeckt wird, und zieht die Schäden von diesem Defaultwert ab. Ich nenne das mal Methode 1. Sie wird m.W. allgemein angewendet. Du kritisierst sie als irreführend.

Methode 2, die dir offenbar vorschwebt, wäre die Energie nicht zu erzeugen als Defaultwert zu nehmen.
Der Defaultwert sollte 0 sein.

Ein (fiktives*) Beispiel: In einen Land wird die Hälfte der Energie sauber durch Wasserkraft gewonnen. Für die andere Hälfte gibt es unterschiedliche Optionen

Nach Methode 1
Veränderung der Lebenserwartung
Option 1: -1.0 Jahre durch Luftverschmutzung
Option 2: -0.4 Jahre durch Luftver. (wie 1, aber mit Filtertechnologieren)
Option 3: -0.1 Jahre durch andere Ursachen
Option 4: -0.1 Jahre durch andere Ursachen
Keine E : -4.0 Jahre dadurch, dass nur die Hälfte der Energie zu Verfügung steht.
Wobei die 5. Option, keine weitere Energie zu erzeugen, zu recht nicht ernsthaft erwogen und oft weggelassen wird.

Nach Methode 2
Veränderung der Lebenserwartung
Option 1: +4.0 -1.0 = +3.0 Jahre Nutzen durch die Energie aber auch Schaden durch Luftverschmuzung
Option 2: +4.0 -0.4 = +3.6 Jahre Nutzen durch die Energie aber auch Schaden durch Luftver. (wie 1, aber mit Filtertechnologieren)
Option 3: +4.0 -0.1 = +3.9 Jahre Nutzen durch die Energie aber auch Schaden durch andere Ursachen
Option 4: +4.0 -0.1 = +3.9 Jahre Nutzen durch die Energie aber auch Schaden durch andere Ursachen
Keine E : +0.0 -0.0 = 0.0 Jahre kein Nutzen aber keine Schadwirkung.

Ich sehe keine prizipiellen Vorteile von Methode 2
Das ist aber nicht Dein Ernst, oder ?

Es ist doch ein riesiger Unterschied, ob die Veränderung der Lebenserwartung gemäss Option 1 +3.0 Jahre oder -1.0 Jahre ist. Im ersten Fall erhält man unter Anwendung allerlei Risikofunktionen über 3 Millionen Tote und im zweiten Fall würde man dann bei dem Faktor -3 in Deinem Beispiel einen Gewinn an über 10 Millionen "Lebensfällen" erhalten.

Das sind doch völlig unterschiedliche Aussagen zum selben Sachverhalt !


, insbesondere, wenn der Wert von 4.0 ziemlich unsicher ware
Selbstverständlich - man müsste den genauer bestimmen. Ich hatte bei meinem Beispiel der verbesserten Trinkwasserqualität nur einen Gewinn an 200 Tagen Lebenserwartung zugestanden, wobei diese Zahl auch willkürlich war.


Ich glaube nicht, dass üblicherweise derartige Fehler gemacht werden.
In der von Dir genannten Studie wurde so argumentiert.


Aber wir brauchen gar nicht so weit auszuholen, ich denke, den Kern unserer unterschiedlichen Ansicht habe ich in Deinem zitierten Beitrag (endlich !) herausgefunden, nämlich dass Deiner Meinung nach Methode 1 und Methode 2 gleichwertig sind und meiner Meinung nach nicht.


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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UMa

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Hallo Ralf,
Kannst Du mir das bitte mal konkret vorrechnen ? Tatsächlich komme ich hier - noch konservativ abgeschätzt - auf die von mir genannten ~100 Tage Verlust an Lebenserwartung. Ich erinnere mich nicht mehr, wo diese Zahl ganz konkret stand, aber sie war konsistent zu meiner Plausibiliserung, wobei ich der Einfachheit halber eine menschliche Lebensdauer zu 100 Jahren gesetzt habe.
Das kann man sich natürlich beliebig kompliziert machen, in dem man z.B. die Bevölkerungsstruktur und deren Veränderung mit berücksichtigt, aber als Näherung hat sich folgendes als brauchbar erwiesen.

Jährlich sterben etwa 56 Millionen Menschen, diese Zahl ist seit Jahrzehnten ungefähr konstant. (Sie wird aber in Zukunft werden der Zunahme des Anteils älterer Menschen trotz Zunahme der Lebenserwartung steigen.)
Wenn alle Menschen z.B. ein Jahr früher sterben würden wäre die Zahl der durchlebten Jahre pro Jahr um 56 Millionen geringer und die Lebenserwartung auch um ein Jahr geringer.
Die gleiche Veränderung ergebe sich, wenn z.B. 5.6 Millionen Menschen pro Jahr jeweils 10 Jahre früher stürben. oder eine Million Menschen jeweils 56 Jahre früher.
die Veränderung der Lebenserwartung hängt also auch davon ab, wieviel Jahre die Menschen jeweils früher sterben.
Bei Ursachen wie Rauchen, Luftverschmutzung, ungesunde Ernährung u.ä. sind es etwa 14 bis 18 Jahre, die ein Mensch an Erkrankungen aus diesen Ursachen eher verstirbt, als wenn er das nicht tut.

Wenn man also die 56 Millionen Lebensjahre die für eine Veränderung der Lebenserwartung um ein Jahr nötig sind durch 16 Jahre teilt, kommt man auf die 3.5 Millionen Toten pro Jahr.
Durch Rauchen (inklusive Passivrauchen) sterben ca. 6 Millionen Menschen vorzeitig. Also etwa 6*16=96 Millionen verlorene Lebensjahre pro Jahr. Das ist eine Verringerung der Lebenserwartung um etwa 96/56=1.7 Jahre für die Gesamtbevölkerung.

Für andere Todesarten gelten andere Zahlen. Opfer von Verkehrsunfällen sind oftmals jünger als der Bevölkerungsschnitt, so dass vielleicht mit einen durchschnittlichen Verlust von 40 bis 50 Lebensjahren gerechnet werden muss.
Bei geschätzten 1.2 Millionen Todesfällen durch Verkehrsunfälle ergibt das 48 bis 60 Millionen verloren Lebensjahre pro Jahr oder eine im Schnitt 1 Jahr geringer Lebenserwartung

In Deutschland starben 2015 3475 Menschen im Verkehr. Das sind 50*3475 = 173750 verlorene Lebensjahre pro Jahr bei 868356 gestorben pro Jahr sind das 173750/868356 = 0.2 Jahre verringerte Lebenserwartung durch Verkehrsunfälle.
Wobei in Deutschland die Statistik gut genug sein könnte, um einen bessere Zahl, als meine geschätzten 50 Jahre zu erhalten.

Der Defaultwert sollte 0 sein.
Du meinst 0 Jahre als Defaultwert für die Lebenserwartung? Für die Abschätzung von Umweltfolgen halte ich das für ungeeignet. Aber es hat zumindest den Vorteil, dass man sich über jeden Tag den man lebt freut, da es besser gekommen ist als erwartet.
Das ist aber nicht Dein Ernst, oder ?

Es ist doch ein riesiger Unterschied, ob die Veränderung der Lebenserwartung gemäss Option 1 +3.0 Jahre oder -1.0 Jahre ist. Im ersten Fall erhält man unter Anwendung allerlei Risikofunktionen über 3 Millionen Tote und im zweiten Fall würde man dann bei dem Faktor -3 in Deinem Beispiel einen Gewinn an über 10 Millionen "Lebensfällen" erhalten.

Das sind doch völlig unterschiedliche Aussagen zum selben Sachverhalt !
Doch. Da man ohnehin sinnvoll nur relative Änderungen bestimmen kann, kann ich keinen prinzipiellen Unterschied zwischen den Aussagen erkennen, da es nur auf die Differenz zwischen den verschiedenen Szenarien ankommt.
Der Gewinn wäre doch nur gegen über dem hypothetischen und absolut unrealistischen Fall, auf die Hälfte der Energieerzeugung und ohne Effizienzgewinn, letztlich auf die Hälfte des Wohlstandes zu verzichten. Selbst wenn man auf die Hälfte der Energieerzeugung verzichten würde, würden z.B. Energieintensive aber wenig nützlich Tätigkeiten stärker zurückgefahren als Wichtige, die wenig Energie benötigen, ganz abgesehen davon, dass man durch Effizienzsteigerung einen Teil abfangen würde.

Grüße UMa
 
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hardy

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Erst neulich wurde im TV festgestellt, dass nach derzeitiger Rechtslage der deutsche Atommüll praktisch nirgends aufbewahrt werden darf.

Dann wären also auch die Zwischenlager an den Standorten der deutschen KKW, in denen ausgediente Brennelemente in CASTOR-Behältern trocken gelagert werden, illegal? Hat da Herr Trittin Mist gebaut?
 

Bernhard

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Hat da Herr Trittin Mist gebaut?
Hallo hardy,

es ging in dem Bericht um Endlagerung. Ich habe das ungenau beschrieben und eigentlich ist das ja schon ein Erfolg. Besser man lagert die Abfälle auf zugängliche Weise, bis man akzeptable Möglichkeiten geschaffen hat und die Abfälle fachgerecht entsorgen, bzw. nutzen kann.
 

Dgoe

Gesperrt
??
obiges Statistikgelabere ist doch total krank und widerwärtig. SCHÄMT EUCH (extra groß geschrieben). Fern ab der Realität ja sowieso.
 
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