Hi oldphys,
Den Wahrheitsgehalt der Zahlen hatte ich dabei nicht in Betracht gezogen, ...
kein Problem, der Author (Daniel Wetzel) des
Artikels der 'DIE WELT' hat keine Quellen für seine Darstellung der prozentualen Werte angegeben.
Wie weiter unten aufgeführt, passt manches gut zu den Jahren 2011/2012 (Stand 2013; 2012 als vorläufig deklariert), wovon manches heute noch zutreffen mag. Eine andere neuere Statistik hat wohl etwas nach oben korrigiert, verschiebt es also weiter zurück, während einem rasanten Anstieg der Erneuerbaren die letzten Jahre.
...zumal ja von dem Primärenergiebedarf
ausgegangen wurde, von dem Strom gemäß des Berichts nur einen Anteil von 21% hat.
Das ist von Dir aber falsch wiedergegeben. Endenergieverbrauch, nicht Primärenergiebedarf:
Artikel:
Denn Strom macht lediglich 21 Prozent des deutschen Endenergieverbrauchs aus
Siehe die dritte Tabelle unter
Endenergie:
Bedeutendster Endenergieträger sind die Mineralölprodukte, gefolgt von Gasen und elektrischem Strom. Anders als beim Primärenergieverbrauch spielen Kohlen keine große Rolle beim Endenergieverbrauch. Eine wachsende Bedeutung haben die erneuerbaren Energieträger und darunter insbesondere die Biomasse.
Endenergieverbrauch nach Energieträgern 2011
[bzw. Endenergieträger; Quelle:
Auswertungstabellen zur Energiebilanz für die Bundesrepublik Deutschland 1990 bis 2012, Stand Juli 2013 (PDF)]
Energieträger | absolut in PJ | relativ |
Kohlen | 481 | 5,4 % |
Mineralölprodukte | 3.239 | 36,5 % |
Gase | 2.208 | 24,9 % |
Sonstige Nichterneuerbare | 101 | 1,1 % |
Biomasse und andere Erneuerbare | 557 | 6,3 % |
Elektrischer Strom | 1.876 | 21,1 % |
Fernwärme | 420 | 4,7 % |
Insgesamt | 8.881 | 100,0 % |
.
(Die 21,1 % hervorgehoben; Hinweis und Quelle [3] eingefügt.)
Es fällt weiterhin auf, dass der Wert in der
Quelle (Tabelle 4) die ganzen Jahre um 21% herumdümpelt, also möglicherweise bis heute aktuell ist.
Hinweis:
Endenergie ist das, was verbraucht wird an Energie, also
Primärenergie, inkl. zu
Sekundärenergie umgewandelte (Beispiel: Kraftstoff Benzin), abzüglich Übertragungsverluste und alleine Umwandlungsverluste (35%). Zum
Primärenergiebedarf kommt noch die Gewinnung dazu (die nötige Energie dafür; Umwandlung und Verteilung war ja vorhin schon erwähnt), was man ziemlich weitreichend definieren könnte, man rechnet jedoch mit Faktoren nach DIN usw.
Siehe dazu auch:
Energieverbrauch
Der Verbrauch von Primärenergie in Deutschland im Jahr 2011 von insgesamt 13.500 Petajoule (PJ) entspricht einem Pro-Kopf-Verbrauch von rd. 40.000 kWh pro Einwohner (82 Mio. Einwohner, s. Deutschland). Dazu wurden 2011 pro Kopf der Bevölkerung 1.134 kg Erdöl, 1.365 kg Kohle (Stein- und Braunkohle) sowie 1.451 m3 Erdgas eingesetzt. Hinzu kommen aus erneuerbaren Energiequellen 5.038 kWh und aus Kernenergie 3.994 kWh pro Kopf.[9]
(bold by me; nur mal nebenher)
Weiter mit dem nächsten Zitat aus der DIE WELT:
Die "neuen Erneuerbaren" Windkraft und Fotovoltaik trugen im vergangenen Jahr trotz milliardenschwerer Förderung lediglich 3,7 Prozent zur Deckung des deutschen Primärenergiebedarfs bei.
Wenn man sich die "Tabelle 5" obiger PDF-Quelle ansieht, dann kann man den Anteil der dort aufgeführten Erneuerbaren an der Stromerzeugung ausrechnen, indem man bei 2012 die 15% (Biomasse und erneuerbare Abfälle) und die 2,6% (Wasser, Wind, PV u. a. Anlagen) addiert = 17,6%.
17,6% von 21 sind zufällig auch 3,7%, allerdings ja inkl. Wasser, Biomasse, u. a.
Schon seltsam genug, schaut man sich daraufhin "Tabelle 6" an, dann steht dort, dass der Anteil der Erneuerbaren am Primärenergie
verbrauch 11,6% beträgt, was schon deutlich mehr ist (warum auch immer), aber davon abgesehen ja auch Primärenergieverbrauch und nicht Primärenergiebedarf darstellt (hihi, wohl egal) und nicht nur den Anteil der Photovoltaikanlagen und Windkraft mit zusammen 1,8 (2011) bzw. 2% (2012).
Passt bis heute also möglicherweise.
Meine favorisierte PV eine ganz kleine Leuchte, seufz.

Da geht mehr.
Und siehe da, man muss gar nichts weiter tun, als eine
andere Statistik (Stand Feb. 2016) zu bemühen, um die Stimmung zu heben.
Andere Arbeitsgemeinschaft, andere Zahlen.

Auch 2011 schneidet im Quervergleich hier besser ab.
...die fehlende Energie sofort durch "Erneuerbare" zu ersetzen, ...
Nun ja, definiere "sofort"?!? Das geht ja nicht à la 'Tischlein deck dich', sondern brauch' seine Zeit, die sich durch Vernachlässigung dehnen oder durch intensiven Ausbau verkürzen lässt. In der Zeit hat man genug Gelegenheit, die nötigen Schwungrad-Speicherkraftwerke (o. ä) aufzubauen. Wo (k)ein Wille ist, ist auch (k)ein Weg.
Der Strompreis der "Erneuerbaren" mit Zwischenspeicher wird ein Traum werden; ...
Jaaa!
...wahrscheinlich ein Alptraum!
Argh.
Den sehe ich eher bei Fukushima und Tschernobyl schon gegeben.

Und aus dieser Richtung weitere zu befürchten...
(ich weiß, Du meintest den Preis)
Gruß,
Dgoe