Hallo tomys,
1. Man hat bereits stellare Flecken bei anderen Sternen beobachtet
2. Die Physik eines Flecks ist bei anderen Sternen nicht anders als bei der Sonne (Dies hat nichts mit einem Sturm oder so zu tun, sondern mit Magnetfeldern und Temperaturen)
3. Da die Sonne ein normaler, durchschnittlicher Hauptreihenstern ist, kann man sie sehr wohl als Massstab nehmen
Wie bereits erwähnt könnte man selbst langlebige, unveränderliche und lokal stationäre Sternflecken über die Lichtkurve von Planeten unterscheiden.
Desweiteren würde die Lichtkurve bei Sternflecken auch etwas anders aussehen. Der Schatten eines Planeten hat immer die gleiche Fläche, egal ob er zentral in der Sternmitte ist oder am Rand. Ein Sternfleck hingegen wird am Rand perspektivisch verzerrt und erscheint mit einer geringeren Fläche als in der Mitte.
Neben diesen rein perspektivischen Unterschieden gibt es auch noch Unterschiede im timing.
Eine Animation einer Lichtkurve für einen Planeten hat Dir fspapst geschickt.
Ein Sternfleck hätte zu einem Planeten mehrere Unterschiede in der Lichtkurve:
1. Beim Bedeckungsanfang erscheint der Fleck "horizontal" (also in der Bahnebene) gestaucht. Ein Planet erscheint immer rund. Die hat Einfluss auf die Flanken der Lichtkurve.
2. Da die scheinbare Bahn eines Flecks sehr viel enger um den Stern führt als bei einem Planeten ist die (während einer Bedeckung sichtbare) Tangentialgeschwindigkeit deutlich veränderlicher.
3. Ein Planet erzeugt einen recht scharf begrenzten totalen Schatten in allen Wellenlängen. Ein Fleck ist weder so scharf begrenzt (Umbra/Penumbra), noch ist ein Fleck in allen Wellenlängen gleich dunkel (vergleiche Aufnahmen im Weißlicht und im H-Alpha).
4. Ein Fleck ist nicht immer Rund. Die geometrische Form hat aber Einfluß auf die Lichtkurve (Siehe auch Punkt 1).
Vermutlich gibt es noch mehr messbare Unterschiede, aber mehr fällt mir gerade nicht ein. Sicherlich mag es auch mal Wackelkandidaten geben bei denen die Astronomen sich nicht ganz sicher sind. Normalerweise wird dann aber eben mit der Veröffentlichung gewartet und weiter gemessen.
Wäre schon recht peinlich für ein Entdeckerteam, wenn im nachhinein der vermeintliche Planet nur ein Fleck war...
Deine Zweifel an dieser Methode sind unbegründet. Die Transitmethode ist eher eine "direkte" Methode als andere und damit auch eine sehr verlässliche.
Zu der Sternrotation:fspapst hat dir schon den Link zur Spektroskopie gegeben. Über die Linienverbreiterung kann man u.a. die Rotation berechnen...
Gruß, Christian